- Hank Williams
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Hiram „Hank“ King Williams Sr. (* 17. September 1923 in Mount Olive, Alabama; † 1. Januar 1953 bei Knoxville, Alabama) war ein US-amerikanischer Countrymusiker, der zahlreiche Musiker wie zum Beispiel Johnny Cash, Merle Haggard, Bob Dylan oder David Allan Coe beeinflusste. In den meisten Umfragen nach dem besten Sänger, den das Genre jemals hervorbrachte, belegt Hank Williams zumindest einen der vorderen Plätze – wenn nicht Platz eins.[1]Eine vergleichbare Position nimmt Hank Williams ein, wenn nach dem Autor des besten bzw. wichtigsten Songs der Country-Geschichte gesucht wird[2] – oder ganz allgemein bei der Suche nach der einflussreichsten Figur in der Geschichte der Countrymusik.[3]Inhaltsverzeichnis
Biografie
Anfänge
Seine ersten Akkorde auf der Gitarre lernte Williams vom schwarzen Straßenmusiker Rufus "Tee Tot" Payne. Als Teenager trat er in Alabama mit der Band The Drifting Cowboys auf, nachdem seine Familie 1937 in die Stadt Montgomery gezogen war. Die Originalbesetzung war: Braxton Schuffert, Freddie Beach und Smith "Hezzy" Adair. Die Drifting Cowboys blieben auch später in verschiedenen Besetzungen seine Begleitband. Williams verließ die High School 1939 ohne Abschluss und begann, für die lokale Radiostation WSFA zu arbeiten. Bald hatte er dort aufgrund seiner Popularität eine eigene Sendung, die zweimal wöchentlich mit einer Sendezeit von fünfzehn Minuten ausgestrahlt wurde.
Mit dem Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg 1941 verschlechterte sich die Lage von Williams und seiner Band zusehends. Alle ursprünglichen Mitglieder der Drifting Cowboys wurden zur Armee eingezogen, und die Ersatzleute nahmen starken Anstoß an Williams’ immer offensichtlicher werdenden Alkoholproblemen. Sein großes Vorbild Roy Acuff, Star der Grand Ole Opry, wird mit dem Ausspruch zitiert: „Junge, deine Stimme ist Millionen wert, aber Verstand hast du nicht für zehn Cent.“[4] Williams erschien zu den Sendeterminen seiner Show weiterhin oft volltrunken, so dass ihn die WSFA im August 1942 wegen gewohnheitsmäßiger Trunksucht hinauswarf.
1943 lernte er Audrey Mae Sheppard kennen, die er noch im selben Jahr heiratete. Sie wurde auch seine Managerin.
Karriere
Gefördert vom einflussreichen Songwriter und Produzenten Fred Rose machte Williams 1946 seine erste Aufnahme für Sterling Records, Never Again. 1947 folgte Honky Tonkin. Beide Singles waren erfolgreich und brachten ihm einen Vertrag mit MGM-Records ein. Seine erste Single beim neuen Label Move It On Over wurde zu einem Countryhit. Im August dieses Jahres wurde Williams ständiges Mitglied der Radioshow Louisiana Hayride in Shreveport, Louisiana. Aufgrund der Popularität der Show und der großen Reichweite des Senders wurde er im gesamten Südosten der USA bekannt. Lovesick Blues von 1949 wurde sein nächster großer Hit, der auch in den Popcharts erfolgreich war.
Im selben Jahr wurde sein Sohn Randall Hank Williams (Hank Williams Jr.) geboren, und er trat erstmals in der bekanntesten Countryshow, der Grand Ole Opry in Nashville auf. Als erster Künstler der seit 1925 bestehenden Live-Radiosendung gab er sechs Zugaben. Mit einer Gruppe von Grand-Ole-Opry-Musikern kam Hank Williams im November 1949 zur Truppenbetreuung auch nach Deutschland, wo er unter anderem im Berliner Titania-Palast auftrat.[5] 1950 bis 1952 folgten weitere Hits, und er nahm auch unter dem Pseudonym Luke The Drifter auf. Cold, Cold Heart, die B-Seite seiner 1951 veröffentlichten Single Dear John, wurde zu einem seiner bekanntesten Songs.
Trotz seines anhaltenden Erfolgs scheiterte 1952 die Ehe mit Audrey, und er heiratete im Oktober Billie Jean Jones Eshlimar. Aus der Hochzeit wurde ein Showspektakel. 14.000 Menschen kauften sich ein Ticket für das im New Orleans Municipal Auditorium zelebrierte Ereignis. Im selben Monat wurde er aus der Grand Ole Opry ausgeschlossen, weil er aufgrund seines Alkoholkonsums unzuverlässig geworden war. Er kehrte daraufhin zum Louisiana Hayride zurück.
Krankheit und Tod
Zu Hank Williams Alkoholsucht kam gegen Ende seines Lebens noch eine Morphinabhängigkeit, und er litt Zeit seines Lebens unter schweren psychischen und gesundheitlichen Problemen. Seine schwierigen Lebensumstände hat Williams immer wieder in den Texten seiner Lieder verarbeitet. Zwei seiner berühmtesten Zeilen stammen aus dem erst kurz nach seinem Tod veröffentlichten Song I'll Never Get Out of This World Alive:
„No matter how I struggle and strive,
I'll never get out of this world alive“Am 1. Januar 1953 wurde Williams während einer Polizeikontrolle tot in dem Auto aufgefunden, das ihn zu einer Show in Canton, Ohio, bringen sollte. Als Todesursache wurde ein Herzinfarkt angegeben, der auf Medikamenteneinnahme und übermäßigen Alkoholgenuss zurückgeführt wurde – eine ungewöhnliche Diagnose für einen Menschen von gerade einmal 29 Jahren.
Familie
Williams gilt als einer der einflussreichsten Musiker aller Zeiten im Bereich des Country. Sein Sohn Hank Williams Jr. ist ebenfalls ein bekannter Countrymusiker. Auch dessen Kinder Hank Williams III und Holly Williams arbeiten als Musiker. Ein Großneffe von Williams ist der Comiczeichner J.H. Williams III.[6]
Seine außereheliche Tochter Jett Williams wurde fünf Tage nach seinem Tod geboren. Ihre Tochterschaft wurde erst 1985 gerichtlich anerkannt.
Auszeichnungen
1961 wurde Hank Williams in die Country Music Hall of Fame aufgenommen.[7] Im Jahre 2010 wurde Williams postum mit einem Pulitzer-Preis (Special Citation) geehrt.[8]
Singles
Jahr A-Seite Charts* B-Seite Charts* 1947 "Never Again (Will I Knock on Your Door)" — "Calling You" — 1947 "Wealth Won't Save Your Soul" — "When God Comes and Gathers His Jewels" — 1947 "My Love for You (Has Turned to Hate)" — "I Don't Care (If Tomorrow Never Comes)" — 1947 "Pan American" — "Honky Tonkin'" — 1947 "Move It On Over" 4 "I Heard You Crying in Your Sleep" — 1947 "On the Banks of the Old Pontchartrain" — "Fly Trouble" — 1948 "My Sweet Love Ain't Around" — "Rootie Tootie" — 1948 "Honky Tonkin'" 14 "I'll Be a Bachelor 'Til I Die" — 1948 "I'm a Long Gone Daddy" 6 "The Blues Come Around" — 1948 "I Saw the Light" — "Six More Miles (To the Graveyard)" — 1948 "A Mansion on the Hill" 12 "I Can't Get You Off of My Mind" — 1949 "Lovesick Blues" 1 "Never Again (Will I Knock on Your Door)" 6 1949 "Wedding Bells" 5 "I've Just Told Mama Goodbye" — 1949 "Mind Your Own Business" 5 "There'll Be No Teardrops Tonight" — 1949 "You're Gonna Change (Or I'm Gonna Leave)" 4 "Lost Highway" 12 1949 "My Bucket's Got a Hole In It" 2 "I'm So Lonesome I Could Cry" — 1950 "I Just Don't Like This Kind of Living" 5 "May You Never Be Alone" — 1950 "Long Gone Lonesome Blues" 1 "My Son Calls Another Man Daddy" 9 1950 "Why Don't You Love Me?" 1 "A House Without Love" — 1950 "Why Should We Try Anymore?" 9 "They'll Never Take Her Love from Me" 5 1950 "Moanin' the Blues" 1 "Nobody's Lonesome for Me" 9 1951 "Cold, Cold Heart" 1 "Dear John" 8 1951 "Howlin' at the Moon" 3 "I Can't Help It (If I'm Still in Love with You)" 2 1951 "Hey Good Lookin'" 1 "My Heart Would Know" — 1951 "(I Heard That) Lonesome Whistle" 9 "Crazy Heart" 4 1951 "Baby, We're Really in Love" 4 "I'd Still Want You" — 1952 "Honky Tonk Blues" 2 "I'm Sorry for You, My Friend" — 1952 "Half as Much" 2 "Let's Turn Back the Years" — 1952 "Jambalaya (On the Bayou)" 1 "Window Shopping" — 1952 "Settin' the Woods on Fire" 2 "You Win Again" 10 1952 "I'll Never Get Out of This World Alive" 1 "I Could Never Be Ashamed of You" — 1953 "Kaw-Liga" 1 "Your Cheatin' Heart" 1 1953 "Take These Chains from My Heart" 1 "Ramblin' Man" — 1953 "I Won't Be Home No More" 4 "My Love for You" — 1953 "Weary Blues from Waitin'" 7 "I Can't Escape from You" — 1955 "Please Don't Let Me Love You" 9 "Faded Love and Winter Roses" — 1966 "I'm So Lonesome I Could Cry" (re-release) 43 "You Win Again" — 1976 "Why Don't You Love Me" (re-release) 61 "Ramblin' Man" — 1989 "There's a Tear in My Beer" 7 (dubbed recording with Hank Williams, Jr.) Charts* = US-Country-Single-Charts, separat für A- und B-Seite
Einzelnachweise
- ↑ Liste der besten Country-Sänger aller Zeiten
- ↑ Ergebnisse einer Umfrage nach den besten Country-Songs aller Zeiten
- ↑ Die einflussreichsten Musiker in der Geschichte der Country-Musik
- ↑ Colin Escott: Hank Williams: The Biography. Boston: Little, Brown and Company 1994, ISBN 0-316-24986-6
- ↑ Rüdiger Bloemeke: Live in Germany, Voodoo Verlag, Hamburg, 2008. ISBN 978-3-00-023781-2
- ↑ http://www.ninthart.com/display.php?article=473
- ↑ [1] Eintrag zu Hank Williams auf der Website der Country Music Hall of Fame]
- ↑ http://www.pulitzer.org/node/8501
Literatur
- Franz Födermayr, Werner A. Deutsch: Zum stimmlichen Ausdrucksrepertoire von Hank Williams, in: Beiträge zur Popularmusikforschung Bd. 07/08 (1989), S. 93–105 (Volltext)
Weblinks
Commons: Hank Williams – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- US-amerikanischer Musiker
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