Mir Hwand

Mir Hwand

Mir Hwand (* 1433; † nach 1495 in Balch, heute Afghanistan) war ein Sayyid und Geschichtsschreiber. Weitere Namensformen sind u. a. Mirkhond, Mir Hwand (Mīrḫwānd), Muhammad Ibn Khavand Shah und Muhammad Bin Khavendshah Bin Mahmud.

Mir Hwand machte sich berühmt durch das große, in phrasenreichem Stil abgefasste Geschichtswerk Rauzât („Lustgarten der Lauterkeit“), aus welchem Friedrich Wilken und andere mehrere Abschnitte herausgegeben haben, so die Geschichte der Samaniden (Göttingen 1808, von Charles Defrémery, Paris 1845), die Geschichte der Ghasnawiden (Berlin 1832), die Geschichte der Bujiden (Paris 1835), die Geschichte der Sassaniden (französisch von Silvestre de Sacy, Paris 1793) sowie Die Geschichte der Seldschukken (persisch und deutsch von Johann August Vullers, Gießen 1838).

Mirchonds Enkel Chondemir (Khwandamir) (1475-1534), der noch zu Lebzeiten seines Großvaters (um 1495) aus dessen großem Werk einen Auszug Quintessenz der Nachrichten, machte, hat selbst ebenfalls eine Weltgeschichte veröffentlicht: Habîb-essijar (verfasst von 1521 an).

Literatur (Auswahl)

  • Johann August Vullers: Mirchonds Geschichte der Seldschuken. Aus d. Pers. zum ersten Mal übers. und mit historischen, geographischen und literarischen Anm. erl. („Historia Seldschukidorum“). Heyer, Gießen 1837.
  • Charles Defrémery: Mīrḫwānd. Histoire des sultans Ghourides („Extraite de l'Histoire universelle de Mirkhond“). Paris 1843.


Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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