Mirakel des Hauses Brandenburg

Als Mirakel des Hauses Brandenburg, frz. Miracle de la maison (de) Brandenbourg, bezeichnet man zumeist die Rettung Preußens im Siebenjährigen Krieg durch den plötzlichen Tod Zarin Elisabeths am 25. Dezember 1761^jul./ 5. Januar 1762^greg.. Ihr Nachfolger Peter III. kündigte das Bündnis mit Österreich auf und schloss mit dem preußischen König Friedrich II. einen Separatfrieden und Bündnisvertrag. Obgleich das Bündnis nach Peters Ermordung durch dessen Ehefrau und Nachfolgerin Katharina der Großen wieder gelöst wurde, hatte der Friedensvertrag weiterhin Bestand.

Eigentlich stammt der Begriff „Mirakel des Hauses Brandenburg“ jedoch aus einem Brief Friedrichs an seinen Bruder Heinrich, der am 1. September 1759 verfasst wurde (und somit fast zweieinhalb Jahre vor dem Tod der Zarin). Wenige Tage zuvor, am 12. August, war die preußische Armee von den verbündeten Russen und Österreichern in der Schlacht bei Kunersdorf vernichtend geschlagen worden. Friedrichs Gegner nutzten diesen Sieg jedoch nicht aus, um auf das nun schutzlose Berlin vorzustoßen; mit der Einnahme der preußischen Hauptstadt wäre der Krieg zu diesem Zeitpunkt wohl entschieden gewesen. Der Abzug der feindlichen Truppen und die Rettung vor dem drohenden Untergang wurde von Friedrich als wundersame Rettung Preußens betrachtet.

„Ich verkündige Ihnen das Mirakel des Hauses Brandenburg. In der Zeit, da der Feind die Oder überschritten hatte und eine zweite Schlacht hätte wagen und den Krieg beendigen können, ist er nach Müllrose und Lieberose marschiert.“

Literatur

• Johannes Kunisch: Das Mirakel des Hauses Brandenburg. Studien zum Verhältnis von Kabinettspolitik und Kriegführung im Zeitalter des Siebenjährigen Krieges, München 1978, ISBN 3-486-48481-8.
• Jürgen Sternberger: Das Mirakel des Hauses Brandenburg Die Schlacht von Kunersdorf 1759, Berlin 2009, ISBN 978-3-86805-413-2.