- Missa solemnis
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Der lateinische Begriff Missa solemnis (auch „solennis“ oder "sollemnis ") bedeutet übersetzt „feierliche Messe“ und bezeichnet eine besonders festliche und umfangreiche Vertonung mit entsprechender Besetzung des Ordinariums der Heiligen Messe, also der feststehenden Teile der Liturgie: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Die früher in der römisch-katholischen Kirche übliche Verwendung des Begriffs "Missa sollemnis " für ein festliches Hochamt ist seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht mehr gebräuchlich.
Eine große Messe geht sowohl im Umfang als auch in ihrer symphonischen Komposition nicht selten über die Möglichkeiten einer Aufführung im liturgischen Rahmen hinaus, so dass konzertante Aufführungen häufig sind.
Der Missa solemnis (im evangelischen Sprachgebrauch auch Missa tota genannt) steht gegenüber die Missa brevis, bei der entweder der gesamte Ordinariumstext in einer musikalisch einfacheren Form vertont wird oder die Vertonung lediglich Kyrie und Gloria umfasst.
Die bekannteste Missa solemnis ist wohl die von Ludwig van Beethoven. Die Petite Messe solennelle (frz. kleine feierliche Messe) von Gioachino Rossini ist in einigen Elementen dem Vorbild der Beethovenschen Missa solemnis verpflichtet. Auch von Wolfgang Amadeus Mozart stammen bekannte Messen dieses Typs, so die fragmentarische Große Messe in c-Moll und die Waisenhausmesse, während Mozarts üblicherweise als Missa solemnis bezeichnete Messe in C-Dur KV 337 dieser Gattung gerade nicht angehört. Weitere Beispiele sind die Messe solennelle en l'honneur de Sainte-Cécile von Charles Gounod oder die Messe solennelle von Hector Berlioz.
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