- Missa sine populo
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Eine Privatmesse, lateinisch missa privata; heute missa sine populo, ist in der römisch-katholischen Kirche eine stille Messe (Missa lecta), die nicht Pfarr- oder Konventsmesse ist und ohne öffentliche Ankündigung gefeiert wird.
Auch eine solche Messe ist Liturgie in der Gemeinschaft der Kirche. Sie soll aber nur im Notfall vom Priester allein, ohne Mitwirkung wenigstens eines weiteren Beters, gefeiert werden. Sie ist Teil des Heiligungsdienstes der Kirche und wird in deren allgemeinen sowie in besonders anempfohlenen Anliegen zelebriert.
Der Priester darf eine solche Messe nur an „messfreien“ Tagen, nicht zusätzlich zu einer Gemeindemesse feiern. Das Missale Romanum Papst Pauls VI. enthält eine eigene Ordnung der Messfeier ohne Volk (sine populo). Sie wird vom Priester unter Mitwirkung eines Ministranten gefeiert.
Seit der Promulgation des Motu proprios Summorum Pontificum im September 2007 ist es jedem römisch-katholischen Priester wieder gestattet die Privatmesse nach dem Missale Romanum des hl. Pius V. in der Ausgabe des Jahres 1962 zu feiern. Er bedarf dazu keiner Erlaubnis des Bischofs oder Ordensoberen.
Die überhand nehmenden Privatmessen und das damit verbundene Stipendienwesen (vgl. Altarist) waren ein Hauptkritikpunkt der Reformation. Martin Luther nannte diese Messen „Winkelmessen“ und lehnte sie grundsätzlich ab.
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