- Arena Wien
-
Die Arena ist ein Veranstaltungsort in Wien-Landstraße, der sich als alternatives Kulturzentrum, speziell für Jugendkultur, Konzerte verschiedenster Richtungen und andere Musikveranstaltungen versteht. Im Sommer wird sie auch als Freiluftkino genutzt. Die Arena befindet sich in einem industriell geprägten Umfeld im Stadtteil Erdberg und ist aus einem früher als Schlachthof genutzten Gelände entstanden. Sie wird vom Verein Forum Arena Wien betrieben, der autonom und basisdemokratisch arbeitet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ab dem Jahr 1970 gab es im Rahmen der Wiener Festwochen mit der Festwochen-Arena eine alternative Veranstaltungsschiene. In den Jahren 1975 und 1976 fand diese im ehemaligen Auslands-Schlachthof in Erdberg statt. 1976 sollten nach dem Ende des Veranstaltungsprogramms die dortigen Gebäude abgerissen und dort ein Textilzentrum errichtet werden. Diese Pläne führten jedoch zu massiven Protesten, auch weil das kulturelle Angebot zu dieser Zeit ohnehin zu wünschen übrig ließ.
Ende Juni 1976 gipfelten diese schließlich in der Besetzung des Arena-Geländes, die mehr als drei Monate andauerte und an der sich beispielsweise auch Persönlichkeiten aus der Austropop-Szene mit Auftritten beteiligten. Die Stadt Wien reagierte zunächst abwartend. Große Teile der Wiener Bevölkerung unterstützten die Forderung, die Arena als ständiges Kulturzentrum zu erhalten. Erschwert wurde ein Kompromiss aber dadurch, dass das Areal bereits fest der Textilkette Schöps zugesichert wurde, welche schon konkrete Pläne für einen Abbruch und Neubau hatte, auch wurden die sanitären Verhältnisse zunehmend schlechter. Verschiedene Lösungsvarianten scheiterten, auch wurde die Lage zunehmend angespannter. Im Oktober 1976 wurden die Gebäude des Auslands-Schlachthofes schließlich abgerissen, wobei die Besetzung insgesamt relativ gewaltfrei und ohne große Polizeieinsätze verlief. Heute befindet sich dort das Modecenter (MGC), das als Textilgroßhandelszentrum, Bürohaus und teilweise für Veranstaltungen genutzt wird.
Seitens der Stadt bestand jedoch weiterhin das Angebot, für die Arena den benachbarten ehemaligen Inlands-Schlachthof zur Verfügung zu stellen. Dieser Vorschlag wurde von manchen Gruppierungen nun aufgegriffen, andere jedoch betrachteten jegliche Verhandlungen darüber als "Verrat". Im Juli 1977 kam es schließlich zu einer Einigung, so dass die Arena seither auf dem dortigen Gelände untergebracht ist.
Das Gelände
Das Veranstaltungsgelände der Arena besteht im Wesentlichen aus einem Freigelände und folgenden Gebäuden:
- Kleine Halle (mit der "Dreiraum Lounge", auch für kleinere Film- und Theatervorführungen vorgesehen)
- Große Halle (mit großer Tribüne, 2003-2004 umgebaut)
- Freiluftbühne (Kapazität: 3.000 Menschen[1])
- Durchfahrt (hinter der Freiluft-Bühne, von der Baumgasse aus für Lieferverkehr befahrbar)
- Beisl (wienerischer Ausdruck für eine Gaststätte)[2]
- Verwaltungsgebäude
Es gibt mehrere Bars. Speisen und Imbisse, werden in der Regel nach Bedarf an aufgebauten Ständen im Freigelände verkauft.
Aus der früheren Industrie-Architektur stammende kahle Ziegelwände, teilweise mit Graffiti versehen, machen den besonderen Charme aus.
Regelmäßige Veranstaltungen
Aktuell beliebte und regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen in der Arena sind die Partys Disco 3000, Mainframe, Eyesprung und Iceberg und der Bandwettbewerb Local Heroes.
Einmal jährlich, jeweils im Winter, findet das FM4-Geburtstagsfest statt.
Einzelnachweise
- ↑ arena.co.at: Bandservice, Abs. Information (zuletzt abgerufen am 23. Juni 2007)
- ↑ http://www.arenabeisl.at/
Literatur
- Robert Foltin: Und wir bewegen uns doch. Soziale Bewegungen in Österreich edition grundrisse, Wien 2004, ISBN 3-9501925-0-6
- Arena Dokumentation: Wespennest Nr.22/23 Wien 1976
Weblinks
- Offizielle Homepage der Arena
- Live WEB Radio der Arena
- Erhard Stackl: Als einen Sommer lang Freiheit war. In: Der Standard, 23. Juni 2006
- Bezirksmuseum Landstraße – Arena in St. Marx
48.18744444444416.412916666667Koordinaten: 48° 11′ 15″ N, 16° 24′ 47″ O
Wikimedia Foundation.