Mobility CarSharing

Mobility CarSharing
Mobility Genossenschaft[1][2]
Logo Mobility
Rechtsform Genossenschaft
Gründung 2. Mai 1997
Sitz Luzern, Schweiz
Leitung Viviana Buchmann
(Geschäftsführerin)
Giatgen Peder Fontana
(VR-Präsident)
Mitarbeiter 182 (2009)
Umsatz 63.0 Mio. CHF (2009)
Branche Carsharing
Website www.mobility.ch

Die Mobility Genossenschaft (auch Mobility Carsharing oder kurz Mobility genannt), ist das marktführende Schweizer Carsharing-Unternehmen mit Hauptsitz in Luzern.

Inhaltsverzeichnis

Ziele

Das Unternehmen bezweckt laut Handelsregister-Eintrag «durch gemeinsame Selbsthilfe den energie-, rohstoff- und umweltschonenden Betrieb von Fahrzeugen aller Art und Erbringen von Dienstleistungen im Bereich der Mobilität im In- und Ausland; zur Verfügung stellen von Fahrzeugen aller Art zur entgeltlichen Nutzung als ökologische und ökonomische Alternative zum privaten Eigentum».

Durch die Kombination von öffentlichem und privatem Verkehr soll den Genossenschaftern, Mitgliedern und weiteren Kunden die Möglichkeit gegeben werden, das jeweils geeignetste Transportmittel zu wählen.

Die Fahrzeugflotte umfasst Alltagsfahrzeuge verschiedener Kategorien, die von sparsamen Kleinwagen über Cabriolets bis hin zu Minivans reichen. Im Angebot sind auch kleinere Nutzfahrzeuge. Die kräftige rote Farbe der Fahrzeuge ist für die grosse Bekanntheit von Mobility in der Schweiz mitverantwortlich.

Kennzahlen

Mobility verfügt über insgesamt 2'350 Fahrzeuge an 1'200 Standorten in 450 Ortschaften der Schweiz und zählt per Ende Juni 2010 rund 93'700 Kunden. Das Unternehmen beschäftigt 179 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2009 einen Umsatz von 63.0 Millionen Schweizer Franken.[3] Laut einer Studie des Bundesamts für Energie ist Mobility das europaweit grösste Carsharing-Unternehmen.[4]

Kooperationen

Das Unternehmen kooperiert mit verschiedenen Betrieben des öffentlichen Verkehrs, die Standplätze an Bahnhöfen zur Verfügung stellen und Angebote des kombinierten Verkehrs vermarkten. Dazu gehören unter anderem:

Im Weiteren bestehen Kooperationen mit den Autovermietungen Hertz (1997) und Avis (2005), die den Mobility-Mitgliedern vergünstigte Mietkonditionen anbieten.

Verschiedene Unternehmen haben ihre Fahrzeugflotte ganz oder teilweise an Mobility ausgelagert (Mobility Business CarSharing). Dazu gehören beispielsweise die Migros (1998), ABB und die Post (2006).

Mobility vertreibt über die Tochterfirma Mobility International AG (gegründet 2001 als Mobility Support AG) ihr selbst entwickeltes Buchungssystem sowie ihr Know-How in Flottenmanagement und Marketing. Lizenz- oder Franchisenehmer sind Denzel Mobility CarSharing GmbH in Österreich und Catalunya CarSharing in Spanien.

Denzel Mobility CarSharing GmbH

Am 1. Januar 2008 wurde ein Joint Venture zwischen der österreichischen Firma Denzel AG und der Mobility Genossenschaft lanciert. Das neu gegründete Unternehmen „Denzel Mobility CarSharing GmbH“ mit Sitz in Wien konzentriert sich auf das österreichweite Carsharing. Das Unternehmen bietet seinen rund 15'000 Kunden landesweit ca. 200 Fahrzeuge in verschiedenen Fahrzeug-Kategorien an. Mit dem Joint Venture profitiert die „Denzel Mobility CarSharing GmbH“ von den gebündelten Kompetenzen der beiden Unternehmen. Einerseits von der breiten Erfahrung im Carsharing. Andererseits von der dazu eingesetzten Technologie von Mobility und der Erfahrung von Denzel im Automobilbereich.

Fahrzeugnutzung

Die Fahrzeuge werden über das Internet, telefonisch oder via Mobiltelefon reserviert. Das ist auch kurzfristig und rund um die Uhr möglich. Die Reservation wird innert weniger Minuten via SMS auf das Fahrzeug übertragen. Anschliessend kann das Fahrzeug mit der Mobility-Card geöffnet und verwendet werden. Einige Fahrzeugtypen sind für den komplett schlüssellosen Betrieb ausgerüstet. Nach der Rückgabe wird vom Bordcomputer ebenfalls via SMS die Abrechnung der Fahrt ausgelöst.

Verrechnet werden Gebühren für die Anzahl gefahrener Kilometer und für die Benutzungsdauer. Sämtliche Kosten für Benzin, Autoversicherung, Steuern, Wartung und Abschreibung sind darin inbegriffen.

Standorte

Mobility stellt Fahrzeuge vorzugsweise an Bahnhöfen und in Ballungsräumen zur Verfügung. Dies begründet sich mit den Kooperationen mit verschiedenen Betrieben des öffentlichen Verkehrs im Bereich der Anschlussmobilität. So befinden sich alleine an SBB-Bahnhöfen über 40 Prozent der Mobility-Autos. Damit wird die Kombination zwischen öffentlichem Verkehr und Auto bezweckt.[5]

Geschichte

Mobility entstand 1997 durch die Fusion der beiden Schweizer Carsharing-Genossenschaften AutoTeilet-Genossenschaft (ATG) und ShareCom. Diese Vorläuferunternehmen wurden beide 1987 gegründet, die ATG in Stans und die ShareCom in Zürich. Bereits 1991 kooperierten die beiden Unternehmen und ermöglichten ihren Mitgliedern die gegenseitige Nutzung der Fahrzeuge. Im selben Jahr beteiligten sie sich bei der Gründung des Vereins European Car Sharing (ECS). 1996 übernahm die ATG die Genfer Genossenschaft CopAuto (gegründet 1993). Die ShareCom entwickelte im gleichen Jahr die ersten Bordcomputer.

Das aus der Fusion von ATG und ShareCom 1997 neu entstandene Unternehmen Mobility CarSharing mit rechtlichem Hauptsitz in Zürich umfasste 17'400 Kunden und 760 Fahrzeuge. In der Folge wurde die technische Weiterentwicklung des Reservationssystems vorangetrieben: die Fahrzeuge wurden mit Bordcomputern ausgerüstet und die Mitglieder erhielten eine Chipkarte. Gleichzeitig wurde die Reservation über das Internet eingeführt. Die kostspieligen technischen Einrichtungen bedeuteten eine grosse finanzielle Belastung, so dass im Jahre 2000 ein Sanierungsprogramm notwendig wurde.

Seither steigerte Mobility sowohl die Anzahl der Genossenschafter und Kunden als auch der eingesetzten Fahrzeuge und Standorte kontinuierlich. Diverse Kooperationen wurden lanciert oder ausgebaut.

Per 1. Oktober 2007 wurde der rechtliche Sitz nach Luzern verlegt, wo sich bereits der operative Hauptsitz der Genossenschaft befand.

Literatur

  • CarSharing in der Schweiz - eine bewegte Erfolgsgeschichte, (Buch von Werner Hadorn, erschienen im Verlag Smart Books)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Handelsregister des Kantons Zürich
  2. Eintrag im Handelsregister des Kantons Luzern
  3. Medienmitteilung vom 17. März 2010
  4. Bundesamt für Energie: Evaluation Car-Sharing, September 2007
  5. SBB CarSharing

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