- Mobilitätskonzept
-
Eine einheitliche Definition des Begriffs Mobilitätsmanagement gibt es nicht. Das Mobilitätsmanagement versucht, Mobilität zu ermöglichen, aber zugleich die Belastungen durch den entstehenden Verkehr zu verringern. Es hat sich in Forschung und Praxis sowohl in Deutschland als auch europaweit als eigenständiger Ansatz etabliert und setzt über verschiedene Dienstleistungen und Maßnahmen direkt an der Nachfrage nach Verkehr an (vgl. Verkehrsbedürfnis). Dabei kann Mobilitätsmanagement sowohl verkehrspolitische Strategie als auch praktische Vorgehensweise sein.
In den letzten zehn Jahren hat Mobilitätsmanagement zunehmend an Bedeutung in der Verkehrspolitik gewonnen. Zurück geht es auf das amerikanische "Transportation Demand Management", das aber vor allem Arbeitswege betrachtet. Der europäische Ansatz wird sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr eingesetzt, und ist durch folgende Prinzipien gekennzeichnet:
- Mobilität, nicht Verkehr, steht im Vordergrund
- Ziel ist die nachhaltige, also effiziente, sozial- und umweltverträgliche Mobilität
- Management ist der Schlüsselbegriff, die Maßnahmen ruhen auf den Pfeilern Information, Kommunikation, Organisation und Koordination.
Zentrales Ziel des Mobilitätsmanagements ist die Veränderung der Verkehrsmittelwahl (modal split) in Richtung umweltfreundlicher, nachhaltiger Verkehrsmittel (zu Fuß, Fahrrad, Car-Sharing, Öffentlicher Verkehr).
Siehe auch
- Verkehrsmanagement
- Räumliche Mobilität
- Mobilitätskultur
- Verkehrswesen
- Verkehrswissenschaften
Weblinks
- "effizient mobil" - Das Aktionsprogramm für Mobilitätsmanagement der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena)
- Transferstelle Mobilitätsmanagement am Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen
- Online Transportation Demand Management Encyclopedia
- Mobilitätsmanagement Organisation in Belgien
- Mobilität 21 - Kompetenznetzwerk
Literatur
- Groß, S. (2005): Mobilitätsmanagement im Tourismus. Dresden
- Verkehrsclub Österreich (Hrsg.): Mobilitätsmanagement – Nutzen für alle. Wien 2004
- Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Hrsg.) (2004): Mobilitätsmanagement – Ziele, Konzepte und Umsetzungsstrategien, Band 58 der Reihe direkt.
- Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr der RWTH Aachen (Hrsg.): Tagungsband zum 4. Aachener Kolloquium "Mobilität und Stadt": Mobilitätsmanagement und Verkehrsmanagement. Stadt Region Land, Band 75. Aachen 2003
- Langweg, A., Witte, A., Finke, T., Beckmann, K.-J., Krug, St., Meinhard, D.: Mobilitätsmanagement in Deutschland und im Ausland - Stand von Theorie und Praxis. Schlussbericht des Projekts 70.657/01 im Forschungsprogramm Stadtverkehr des BMVBW (FOPS 2001). Aachen 2003
- Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft (DVWG) (Hrsg.): Soft Policies - Maßnahmen in der Verkehrspolitik. Instrumente, Anwendungsbereiche, Wirkungen. DVWG-Schriftenreihe B 251. Berlin 2002
- Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) (Hrsg.): Mobilitätsmanagement - Checklisten-Sammlung, erarbeitet vom Arbeitskreis 1.6.11 Mobilitätsmanagement der FGSV. 2001
- Faltlhauser, O., Schreiner, M.: München auf dem Weg zu einem integrierten Mobilitätsmanagement. In: Internationales Verkehrswesen 9/2001, S. 418-421, 2001
- Müller, G.: Quality Assurance in Mobility Management: Regarding Structure, Processes and Results Präsentation auf der European Conference on Mobility Management ECOMM 2001 in Rom. 2001
- Fiedler, J.: Mobilitätsmanagement als Chance. Der Nahverkehr 1-2/2002, S. 23 - 26., 2002
- Müller, G.: Von Europa lernen. Zur Dynamik des Mobilitätsmanagements in Europa - Eindrücke von der ECOMM 2001 in Rom. In: Verkehrszeichen 2/01, S. 4-9, 2001
- Umweltbundesamt (Hrsg.): Mobilitätsmanagement zur Bewältigung kommunaler Verkehrsprobleme. Berlin 2001
- Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen (ILS), Institut für Stadtbauwesen der RWTH Aachen (ISB) (Hrsg.): Mobilitätsmanagement Handbuch - Einführung in Ziele, Instrumente und Umsetzung von Mobilitätsmanagement, Produkt der beiden EU-Projekte MOMENTUM und MOSAIC. 2000
- Müller, G.: Zur Frage der Verankerung von Mobilitätsmanagement in Verkehrspolitik und -planung. In: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes NRW (Hrsg.): Am neuen Standort. Beiträge zur Landes- und Stadtentwicklung, S.154 - 160. ILS-Schrift 162 Dortmund 2000
- Schad, H.: Potentiale und zu erwartende verkehrliche Wirkungen integrierter Mobilitätsdienstleistungen. In: Verkehr und Technik 6/2000, S. 253-258, 2000
- Stadt Münster/Europäische Kommission (Hrsg.) (2000): Schnittstellen im Mobilitätsmanagement. Neue Kooperationen, Techniken, Lösungen. Dokumentation der ECOMM '99 in Münster. Dortmunder Vertrieb für Planungsliteratur, Verkehr spezial 6. Dortmund
- Aurich, H., Konietzka, L.: Mobilitätsmanagement, Mobilitätszentrale, Mobilitätsberatung. In: Internationales Verkehrswesen (52) 5/2000, S. 203-206, 2000
- Beutler, F., Brackmann, J.: Neue Mobilitätskonzepte in Deutschland - ökologische, soziale und wirtschaftliche Perspektiven Querschnittgruppe Arbeit und Ökologie; Diskussionspapier P99-503. Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin 1999
- MOMENTUM/MOSAIC Konsortien (Hrsg.): Mobilitätsmanagement - Abschlussbroschüre der EU-Projekte MOMENTUM und MOSAIC. 1999)
- Finke, T., Krug, S., Meinhard, D., Witte, A.: Erfolgsfaktoren für das Mobilitätsmanagement. In: Der Nahverkehr 9/99, S. 7-11, 1999
- Beckmann, J., Klewe, H.: Intermodal und multimobil. Theoretische Überlegungen zum Mobilitätsmanagement. In: Verkehrszeichen 1/1998, S. 4-6
- S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung (Hrsg.): Leitfaden Kommunales Mobilitätsmanagement. Berlin 1998
- Thiesies, M.: Mobilitätsmanagement - Handlungsstrategie zur Verwirklichung umweltschonender Verkehrskonzepte. Schriftenreihe Verkehr und Technik Nr. 86., Bielefeld 1998
Wikimedia Foundation.