- Modchip
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Ein Modchip, auch Brennchip genannt, ist eine elektronische Schaltung, die dazu dient, den Kopierschutz von Spielkonsolen zu umgehen. Viele Modchips bestehen aus lediglich einem einzigen integrierten Schaltkreis (umgangssprachlich Chip). Die Bezeichnung Modchip ergibt sich aus Mod (kurz für Modifikation) und Chip.
Wenn man einen Modchip in die entsprechende Konsole einbaut, kann sie Sicherungskopien oder Import-Spiele abspielen. Die meisten Modchips werden mit Hilfe kurzer Drähte mit der Platine verbunden. In der Regel müssen zwischen 4 und 25 Punkte auf der Platine der Konsole gelötet werden. Die verwendeten Chips basieren teilweise auf programmierbaren Mikrocontrollern. Neuere Chips greifen immer häufiger auf programmierbare Logikbausteine wie FPGAs und CPLDs zurück.
Inhaltsverzeichnis
Technisches
Verwendung fanden Modchips vor allem auf der Playstation von Sony. Da die Playstation-Spiele auf CD ausgeliefert wurden und nur mit einem relativ einfachen Kopierschutz ausgestattet waren, war ein solcher Chip ideal, um Sicherheitskopien oder Importspiele abzuspielen.
Sony hat die Spiele mit einer relativ einfachen Kopierschutzmarkierung versehen: ohne die Markierung startet die Playstation keine Spielesoftware. Die Markierung lässt sich mit handelsüblichen CD-Brennern nicht kopieren. Die meisten Playstation-Modchips täuschen das Vorhandensein dieser Markierung vor, so dass auch Kopien ohne Markierung gestartet werden können.
Auch bei der SEGA Dreamcast kam oft ein Modchip zum Einsatz, der das Spielen von Import-Spielen (NTSC-Spiele) und nicht zuletzt von kopierten Spiele auf CD-Rohlingen ermöglichte. Da gerade bei der Dreamcast viele Spiele nur in Japan veröffentlicht wurden, ist ein Mod-Chip (oder aber auch eine Boot-CD) die einzige Möglichkeit, diese Spiele auf einer europäischen Dreamcast zu benutzen.
Moderne Anwendungen
Heute sind Modchips für fast alle handelsüblichen Konsolen erhältlich. Während frühe Modchips fast ausschließlich das Spielen von importierten oder kopierten Spielen ermöglichten, verfügen heutige Modchips häufig über eine Vielzahl von Zusatzfunktionen. Außerdem existieren sogenannte Homebrew-Anwendungen und Spiele. Diese Software wurde von Hobbyprogrammierern entwickelt und kann deshalb meist nur mit Hilfe eines Modchips ausgeführt werden.
Bei der Microsoft Xbox bietet der Einbau eines Modchips zusätzlich zu den oben aufgeführten Vorteilen noch den Vorteil, eine größere Festplatte einbauen zu können. Dadurch ist es möglich, auch Festplatten mit über 300 GB in der Xbox zu betreiben und mit einem alternativen Betriebssystem auch Filme in den unterschiedlichsten Formaten wie VCD, SVCD oder DivX anschauen zu können. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit dem Betriebssystem Linux die Xbox als vollwertigen PC zu nutzen.
Rechtliches
Der Besitz von Modchips in Deutschland ist legal. Allerdings verwenden einige Modchips Originalsoftware des Konsolenherstellers, was jedoch gegen das Urheberrecht verstößt. Durch den Einbau eines Modchips gehen die Garantie- und Gewährleistungsansprüche für das jeweilige Gerät verloren, jedoch kann der Umbau bei einem Fachhändler zu einer Übernahme der Gewährleistung führen. Die Hersteller der Spielkonsolen verfolgen Modchip-Händler aktiv, haben allerdings meistens keine rechtliche Handhabe dagegen.[1]
Literatur
- Erich F. Engelhardt: Das inoffizielle XBox Buch. 2. Auflage. Franzis Verlag, Poing 2006, ISBN 3-7723-7098-5 (Seite 69ff., im Volltext abrufbar unter Google Booksearch.).
- Colin Golvan: Copyright. Law and Practice. Federation Press, Annandale 2007, ISBN 978-1-86287-654-5 (Volltext über Google Booksearch abrufbar. Leider auf Englisch, behandelt ab Seite 70 die rechtlichen Fragestellungen.).
Siehe auch
- Evo-x
- Playstation
- Xbox
Weblinks
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Commons: Modchips – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- ↑ Golem.de: Einstweilige Verfügungen gegen PlayStation-Modchip-Händler, 21. Juni 2007
Kategorien:- Technische Informatik
- Spielkonsolen
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