- Monarchischer Episkopat
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Als Monepiskopat oder monarchischer Episkopat bezeichnet man eine christliche Gemeindestruktur, die sich in der frühkatholischen Kirche gegen Ende des ersten Jahrhunderts entwickelt und spätestens um die Mitte des dritten Jahrhunderts durchsetzt.
Im ersten christlichen Jahrhundert gibt es keine allgemein verbreitete Gemeinde- und Ämterstruktur. Zwar ist bereits in den neutestamentlichen Schriften von Ämtern die Rede, auch von den sich später durchsetzenden Ämtern Bischof, Presbyter und Diakon, doch sind deren Aufgaben noch nicht fixiert, ein und derselbe Personenkreis kann mit unterschiedlichen Begriffen angesprochen werden, es ist damit noch keine feste Ämterordnung verbunden. Die paulinischen Gemeinden standen angesichts der paulinischen Betonung der Herrschaft des Heiligen Geistes, der Gleichberechtigung der Charismen und der gegenseitigen Unterordnung dem Gedanken einer Amtsautorität reserviert gegenüber. Gleichzeitig entstand aber in Gemeinden mit stärker judenchristlichem Einfluss ein Modell presbyterialer Gemeindeleitung. Hier stand ein Gremium von mehreren Ältesten, den Presbytern, an der Spitze einer christlichen Gemeinde.
Der Monepsikopat entwickelt sich, indem einzelne Presbyter, später ein einziger aus dem Kreis der Presbyter, eine besondere Leitungsfunktion innehat. Ein einziger Bischof ist jetzt verantwortlich für eine Gemeinde oder Teilkirche. Unterstützt wird er von Priestern und Diakonen.
Zusammen mit dem biblischen Kanon und der Glaubensregel gehört der Monepiskopat zu den sogenannten katholischen Normen, durch welche die frühkatholische Kirche die innere Krise zu überwinden sucht, in die sie im zweiten Jahrhundert durch den Gnostizismus, den Markionitismus und den Montanismus verwickelt wird.
Literatur
- Carl Andresen u. a. (Hrsg.): Handbuch der Dogmen- und Theologiegeschichte. Bd. 1: Die Lehrentwicklung im Rahmen der Katholizität. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 19992, ISBN 3-525-03269-2, S. 88-91
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