- Monasterium
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Monasterium (Abkürzung mom) ist das größte virtuelle Archiv für historische europäische Urkunden. Ein Konsortium von mehr als 60 Institutionen aus zehn Staaten[1] stellt unter der Webadresse www.monasterium.net Scans von über 200.000 europäischen Urkunden den Forschern und der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Im Oktober 2011 waren schon 220.674 Urkunden recherchier und betrachtbar.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung und Entwicklung
Das Projekt nahm seinen Ausgang im Diözesanarchiv St. Pölten in Niederösterreich. Niederösterreich ist sehr reich an Klöstern, wobei es eine Besonderheit ist, dass diese seit ihrer Gründung im hohen Mittelalter ununterbrochen bestehen und damit auch eine ungebrochene Archivtradition vor Ort aufweisen können. Diese Klöster bewahren neben der eigenen Geschichte einen Großteil der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Überlieferung zur Geschichte dieses Landes.
Die historische Qualität der Urkunden und des technischen Angebotes führte zu großem Interesse und hoher Nachfrage und legten den Gedanken nahe, in die Datenbank nicht nur Urkunden aus weiteren Diözesen aufzunehmen, sondern das Projekt auch über die Grenzen von Österreich auszuweiten.
Die Bedeutung der Urkunden nicht nur für die Kirchengeschichte, sondern die Landesgeschichte führte dazu, dass die Beschränkung auf geistliche Urkunden aufgegeben wurde. Monasterium wurde trotz seines Namens ein virtuelles Archiv für alle Arten mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Urkunden.
Institutionell unterstützt wurde das Projekt zunächst außer durch die sich beteiligenden Archive vom österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. 2006 wurde ein Memorandum als Grundlage für die Kooperation und Ausweitung veröffentlicht. 2007 wurde der Plan gefasst die europäische Zussammenarbeit über einen Verein "International Centre for Archival Research (ICARus) zu organisieren.
Dem Verein ist es gelungen mit zugänglichen 200.000 Urkunden diese Gattung umfasssender zu erschließen als jede andere historische Quellengattung.[2]
aktuelle Lage
Koordinator des Projektes ist das Institut zur Erschließung und Erforschung kirchlicher Quellen, St. Pölten.
Wichtige Geldgeber sind in Österreich das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, die Europäische Union mit ihren Programmen Culture 2000 und Intereg III sowie die Deutsche Forschungsgemeinschaft, schließlich die zahlreichen beteiligten Archive selbst.[3]
deutschsprachige Träger im Netzwek ICARus
österreichische Träger
- Archiv der Erzdiözese Salzburg
- Archiv der Landeshauptstadt Bregenz (ALB)
- Archiv des Benediktinerstiftes Kremsmünster
- Archiv der Universität Wien
- Deutsch‐Ordens Zentralarchiv
- Diözesanarchiv St. Pölten
- European Research Centre for Book and Paper Conservation‐Restoration
- Gemeindearchiv Pupping
- Institut für jüdische Geschichte Österreichs
- Institut für Österreichische Geschichtsforschung
- Klosterarchiv Pupping
- Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank, Univ. Salzburg
- Niederösterreichisches Landesarchiv
- Oberösterreichisches Landesarchiv
- Österreichisches Staatsarchiv
- Salzburger Landesarchiv
- Stadtarchiv Dornbirn
- Steiermärkisches Landesarchiv
- Vorarlberger Landesarchiv
- AO Österreichisches Archäologisches Institut
- Zentrum für Informationsmodellierung in den Geisteswissenschaften (ZIM:IG) an der Karl‐Franzens‐Universität Graz
deutsche Träger
- Archiv des Bistums Augsburg
- Archiv des Bistums Passau
- Archiv der evangelischen Kirche im Rheinland
- Bayerische Staatsbibliothek
- Bayerisches Hauptstaatsarchiv
- Bistumsarchiv Hildesheim
- Evangelisches Zentralarchiv in Berlin
- Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, Historisch‐Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung
- Landesarchiv Baden‐Württemberg
- Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen
- Landeskirchliches Archiv Kassel
- Landeskirchliches Archiv Schwerin
- Ludwig‐Maximilians‐Universität, Historisches Seminar, Abt. Historische Grundwissenschaften und Historische Medienkunde
- Spitalarchiv Regensburg
- Stadtarchiv Nürnberg
- Stadtarchiv Speyer
- Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)
- Zentralarchiv der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
- Hessisches Staatsarchiv Marburg
Träger aus der Schweiz
- Archiv des Klosters Einsiedeln
- Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Jusristenvereins
- Stadtarchiv der Ortsbürgergemeinde St. Gallen
- Stiftsarchiv St. Gallen
- AO Staatsarchiv des Kantons Zürich
Literatur
- Karl Heinz: Monasterium.net - Auf dem Weg zu einem europäischen Urkundenportal, In: Regionale Urkundenbücher. Die Vorträge der 12. Tagung der Commission Internationale de Diplomatique; NÖLA. Mitteilungen aus dem Niederösterreichischen Landesarchiv 14 (2010), Hrsg: Theo Kölzer, Willibald Rosner, Roman Zehetmayer, St. Pölten 2010, S. 139-145.
- Adelheid Krah: Monasterium.net - das virtuelle Urkundenarchiv Europas. Möglichkeiten der Bereitstellung und Erschließung von Urkundenbeständen, In: Archivalische Zeitschrift (91/2009), Sonderdruck, Hrsg.: Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, Köln-Weimar-Wien 2009, S. 221-246.
- Benjamin Burkard: EditMOM - ein spezialisiertes Werkzeug zur kollaborativen Urkunden-Erschließung, In: Digitale Diplomatik, Hrsg.: Georg Vogeler, Köln u.a. 2009 (AfD Beiheft 12), S. 255-270.
Quellen
- http://www.icar-us.eu
- ICARUS Annual Report 2010 / 2011
Einzelnachweis
- ↑ ICARUS Annual Report 2010 / 2011
- ↑ http://www.monasterium.net/ieekq/de/description_de.php#five
- ↑ http://www.monasterium.net/ieekq/de/finance_de.php
Siehe auch
Weblinks
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