Morschreuth

Morschreuth

Das Dorf Morschreuth ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz. Mit ca. 310 Einwohnern zählt Morschreuth zu den größten Ortsteilen der Gemeinde. Direkt neben der Ortschaft erhebt sich der 575 m hohe Röthelfels.

Geschichte

Das genaue Alter der Ortschaft Morschreuth lässt sich nicht mehr ermitteln, da die Gründungsurkunde heute nicht mehr auffindbar ist. Allerdings muss Morschreuth im Jahre 930 bereits bestanden haben, weil aus diesem Jahr der althochdeutsche Name Mosrod für Morschreuth überliefert ist. Dieser Name gibt Aufschluss über die Bodenform zu der damaligen Zeit. Die beiden Namensteile mos wie Moor oder Sumpf und rod für roden ergeben zusammen die Übersetzung Rodung im Moor. Das Wasser des morastigen Geländes soll später durch Erdeinbrüche versiegt sein, wovon zahlreiche Dolinen zeugen, und das Gebiet um Morschreuth trockengelegt haben. Das dadurch gewonnene Ackerland bleibt jedoch karg.

Morschreuth gehörte ursprünglich zur katholischen Pfarreien Pretzfeld und später zu Wichsenstein. Während der Reformbewegung gelangte Morschreuth schließlich am 15. Juli 1615 durch Kauf in den Besitz der lutherischen Ritter Stiebar von Pretzfeld und wurde evangelisch. Da sich der Bischof von Bamberg aber mit diesem Zustand nicht abfinden wollte, wurde 1622 der Prädikant Johannes Müller auf Befehl des Bischofs mit Gewalt aus dem Nachbarort Moggast vertrieben. Weil sich ein Teil der Gemeindemitglieder hartnäckig weigerte, wieder katholisch zu werden, schreckten die Verantwortlichen auch nicht vor Gewaltanwendung zurück.

Bis 1936 und ab 1945 war Morschreuth selbständige Gemeinde mit eigenem Bürgermeister. Im Zuge der Gebietsreform wurde Morschreuth am 1. Mai 1978 in die Großgemeinde Gößweinstein eingegliedert.

Hagelfeiertag

Der Hagelfeiertag geht zurück auf die Zeit um das Jahr 1840. Damals wurde am Donnerstag nach Fronleichnam bei einem großen Unwetter mit Hagelschlag die Getreideernte vernichtet. Die Gemeinde legte ein Gelübde ab, jedes Jahr an diesem Tag einen Buß- und Sühnetag zu halten mit einer Prozession nach Moggast. Als nach einigen Jahrzehnten dieser Brauch zum ersten Mal vernachlässigt wurde, soll noch am selben Tag ein sogar noch stärkeres Unwetter stattgefunden haben. Seitdem ist wieder jedes Jahr Sühnetag mit Prozession und Feldfrüchteandacht an den von Dorfbewohnern reich geschmückten Altären.

Vereine

Zur Dorfgemeinschaft tragen vor allem die zahlreichen aktiven Vereine bei, die mit ihren Veranstaltungen das Dorfleben bereichern.

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