- Morteza Motahhari
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Morteza Motahhari (persisch مرتضی مطهری; * 3. Februar 1920; † 1. Mai oder 3. Mai 1979) war ein schiitischer Geistlicher mit dem religiösen Titel Ajatollah und ein iranischer Politiker.
Morteza Motahhari unterrichtete Philosophie an der Universität Teheran und war im französischen Exil des Revolutionsführers Ruhollah Chomeini dessen rechte Hand und führendes Mitglied im Revolutionsrat. Auf dem berühmten Foto der Heimkehr des Revolutionsführers am 1. Februar 1979 steht Motahhari hinter Chomeini. Motahhari starb bei einem Attentat der religiös orientierten "Forghān-Gruppe" (wahrer Koran).
Die Einstellung Motahharis zum gewünschten Erscheinungsbild der Schia - eine demokratisch und mit begrenzter Vollmacht versehene Leitung der Rechtsgelehrten - widersprach Chomeinis Einstellung, der Führung durch einen absoluten Rechtsgelehrten (siehe: Oberster Rechtsgelehrter).
Hassan Yussefi Eshkevari beschreibt die Zensur einer Schrift Motahharis unter Chomeini aus dem Jahre 1979 mit dem Titel Grundlagen der Ökonomie. Noch heute sind seine religiösen Schriften, auch ins Deutsche übersetzt, unter Muslimen weit verbreitet.
Motahhari war der Schwiegervater von Ali Laridschani.
Publikationen (Auswahl)
- Morteza Motahhari: Der Märtyrer. Teheran 1979. Auszug:
- Der Islam steht in absolutem Widerspruch zu Lethargie und Parasitismus und betrachtet harte Arbeit als Grundpflicht.
- Morteza Motahhari: Grundlagen der Ökonomie. Teheran 1979. Auszug:
- Kapitalismus ist ein neues Phänomen und verlange deshalb neue Lösungen.
Literatur
- Abdol Reza Navah, Der Gegensatz "islamisch-westlich" im Menschenbild zeitgenössischer Beiträge im Iran, unter besonderer Berücksichtigung von Motahhari und Schariati, Phil. Diss Kiel, 1987
Weblinks
- Literatur von und über Morteza Motahhari im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke Motahharis online (englisch)
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