Moskowskie Nowosti

Moskowskie Nowosti
Moskowskije Nowosti
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Beschreibung russische Wochenzeitung
Verlag OOO Objedinjonnye Media
Erstausgabe 5. Oktober 1930
Erscheinungsweise wöchentlich
Auflage
(www.media-atlas.ru, 2005)
63.700 Exemplare
Chefredakteur Witali Tretjakow
Weblink www.mn.ru

Moskowskije Nowosti (russisch Московские новости, deutsch: Moskauer Nachrichten) war eine russische Wochenzeitung, die in russischer und - als Moscow News - auch in englischer Sprache erschien.

Die erste Ausgabe der Zeitung erschien am 5. Oktober 1930. Sie war als sowjetische Propagandaschrift für Ausländer konzipiert und erschien zunächst nur auf englisch. In den 1950er Jahren wurde vorübergehend auch in einer Reihe anderer Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Arabisch, Estnisch, Griechisch, Ungarisch und Finnisch) publiziert. Vor den Olympischen Spielen in Moskau 1980 beschloss das Politbüro der KPdSU, die Zeitung auch auf russisch herausgeben zu lassen.

1949 wurden die Moscow News eingestellt und ihr Chefredakteur auf Betreiben des Europäischen antifaschistischen Komitees einem Gericht übergeben. 1955 nahm die Zeitung ihren Betrieb wieder auf und fungierte zu verschiedenen Zeiten als Organ der Allunionsgesellschaft für kulturelle Auslandsbeziehungen, der Presseagentur Nowosti und der Union der Sowjetgesellschaft für die Freundschaft mit ausländischen Völkern.

1986 wurde Jegor Jakowlew Chefredakteur und die Moskowskije Nowosti ein wichtiges Forum für Michail Gorbatschows Politik der Glasnost. Die Zeit der Perestrojka bedeutete auch den wirtschaftlichen Höhepunkt der Zeitung, die damals in 140 Ländern verkauft wurde.

Unter Jakowlews Nachfolger Wiktor Loschak gingen die Auflagenzahlen zurück und es ist fraglich, ob die Zeitung heute tatsächlich, wie behauptet, eine Auflage von 100 000 Exemplaren erreicht.

Im September 2003 übernahm die dem Ölmagnaten Michail Chodorkowski nahe stehende Stiftung Offenes Russland die Zeitung. Chodorkowski wollte den Leserkreis von der Moskauer liberalen Intelligenz auf breitere Schichten ausdehnen und wohl auch den liberalen Oppositionsparteien Union rechter Kräfte und Jabloko eine Plattform im bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf bieten.

Die Zeitung wurde im Oktober 2003 kurz geschlossen, um im November in einem neuen Redaktionsgebäude und mit neuem Chefredakteur den Betrieb wieder aufzunehmen. Da Chodorkowski nur den Namen der Zeitung, nicht aber die Gebäude gekauft hatte, musste die Redaktion vom Puschkinplatz im Moskauer Zentrum an den Stadtrand übersiedeln. Neuer Chefredakteur wurde der durch seine kritische Haltung gegenüber Wladimir Putin bekannte Fernsehjournalist Jewgeni Kisseljow.

Mit Chodorkowskis Niedergang brachen auch für Moskowskije Nowosti neue Zeiten heran. Das Blatt wechselte rasch die Besitzer: Vom Menatep-Hauptaktionär Leonid Newslin wanderte es zu dem ukrainischen Medienmagnaten Wladimir Rabinowitsch. Im Oktober 2005 kaufte der Milliardär Arcadi Gaydamak die Zeitung; nach Medieninformationen soll er dafür 3 Millionen Dollar gezahlt haben. Unter Gaydamak soll das Blatt, Gaydamaks eigenen Aussagen zufolge, eine regierungsfreundliche Linie verfolgen. Der Vorsitzende der Glasnost-Stiftung Alexej Simonow erklärte, der Unternehmer habe mit dem Erwerb der Zeitung eine „Loyalitätsshow“ gegenüber dem Kreml abgezogen, die durch seine Geschäftsinteressen motiviert sei.[1]

Zum 1. Januar 2008 wurde das Erscheinen des Blattes eingestellt. Als Grund für diesen Schritt wurden wirtschaftliche Gründe angegeben. Die Zeitung habe niemals Gewinn abgeworfen. Der stellvertretende Chefredakteur Alexei Titow erklärte jedoch, dass an einem Relaunch als städtisches Wochenblatt gearbeitet werde.[2] Die letzte Ausgabe Nr. 50/2007 erschien am 21. Dezember 2007.

Siehe auch

Medien in Russland

Weblinks

Quellen

  1. Manfred Quiring: Gedruckte Loyalitätsshow In: Die Welt vom 17. Oktober 2005
  2. NewsRU, 14. Dezember 2007

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