- Jabloko
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Logo Basisdaten Gründung: 1993 Gründungsort: Moskau Mitglieder: ca. 55.000 [1] Website: www.yabloko.ru Jabloko (russisch Яблоко), offiziell Russische Demokratische Partei Jabloko (russisch Российская Демократическая Партия Яблоко/ Rossijskaja Demokratitscheskaja Partija Jabloko), ist eine liberale russische Partei. Jabloko bedeutet im Russischen Apfel, daher wird dieser oft als Symbol der Partei verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltliches Profil
Durch ihre politischen Ziele positioniert sich Jabloko als sozialliberale/linksliberale Partei:
- Steuerreform
- Entbürokratisierung
- freier Wettbewerb mit Schutz für Unternehmer
- neues Rentensystem
- aktive Sozialpolitik
Einen großen Stellenwert in der Politik von Jabloko hat die Opposition gegen die Regierung des einstigen russischen Präsidenten und heutigen Regierungschefs, Wladimir Putin.
Innere Struktur
Höchstes Organ bei Jabloko ist der Parteitag, die laufende Vorstandsarbeit zwischen den Parteitagen führt der Zentralrat der Partei aus, der vom Parteivorsitzenden geleitet wird. Als weiteres Organ funktioniert seit 2008 das Politische Komitee, das Grundsatzpositionen der Partei erarbeitet und den Parteichef suspendieren kann[2].
Die Partei ist in etwa zwei Drittel der Regionen Russlands mit örtlichen Organisationen vertreten.
Geschichte der Partei
Jabloko konstituierte sich 1993 als Wählervereinigung und wurde am 5. Januar 1995 zu einer regulären Partei. Sie vertritt ein gemäßigt liberales, teilweise sozialliberales Programm. Der Name bedeutet wörtlich Apfel (яблоко), er ist aber aus der Abkürzung der Anfänge der Namen der Parteigründer Grigori Jawlinski, Juri Boldyrew und Wladimir Lukin entstanden. Jawlinski war bis 2008 ihr Vorsitzender.
Der Einfluss der Partei geht seit der Mitte der neunziger Jahre kontinuierlich zurück. Bei den Wahlen von 1993 erreichte sie noch 7,9 % und 27 Sitze, 1995 6,9 % und 45 Sitze, 1999 6,0 % und 20 Sitze. Bis zu dessen Verhaftung war die Partei unter anderem von Michail Chodorkowski finanziell unterstützt worden. 2003 scheiterte die Partei, die sich in Opposition zu Präsident Putin befindet, mit 4,3 % an der Fünfprozenthürde, war aber mit vier direkt gewählten Kandidaten in der Duma vertreten. Bei den Parlamentswahlen 2007 erhielt die Partei nur noch 1,6 % der Stimmen. Da die Direktwahl eines Teils der Abgeordneten im Vorfeld der Wahl abgeschafft worden war, verlor die Partei damit auch ihre verbliebenen vier Abgeordneten.
Der langjährige Vorsitzende Jawlinski wurde an der Spitze der Partei im Juni 2008 von Sergej Mitrochin abgelöst[3].
Prominente Mitglieder
- Grigori Jawlinski (langjähriger Vorsitzender)
- Sergej Mitrochin (aktueller Vorsitzender)
- Juri Schtschekotschichin, Journalist der Nowaja Gaseta
- Sergei Kowaljow (Bürgerrechtler)
- Wladimir Lukin (Mitbegründer, aktuell Vorsitzender des auswärtigen Dumaausschusses)
- Juri Boldyrew (Mitbegründer)
- Igor Artemjew (Abgeordneter, Vizegouverneur von Sankt Petersburg)
Einzelnachweise
- ↑ Jabloko wurde durch den Föderalen Registrierungdienst überprüft. Pressemitteilung vom 10. Juni 2006
- ↑ russland.RU vom 22. Juni 2008: Chef der Oppositionspartei Jabloko tritt nach 15 Jahren ab
- ↑ russland.RU vom 23. Juni 2008: Mitrochin löst Jawlinski nach 15 Jahren als Jabloko-Chef ab
Weblinks
Mitgliedsparteien der Europäischen Liberalen, Demokratischen und ReformparteiPartit Liberal (Andorra) · Armenische Allnationale Bewegung (Armenien) · Müsavat Partiyası (Aserbaidschan) · Open Vlaamse Liberalen en Democraten (Belgien) · Mouvement Réformateur (Belgien) · Liberalno demokratska stranka (Bosnien und Herzegovina) · Bewegung für Rechte und Freiheiten (Bulgarien) · Nationale Bewegung für Stabilität und Fortschritt (Bulgarien) · Venstre (Dänemark) · Det Radikale Venstre (Dänemark) · Freie Demokratische Partei (Deutschland) · Estnische Reformpartei (Estland) · Estnische Zentrumspartei (Estland) · Finnische Zentrumspartei (Finnland) · Schwedische Volkspartei (Finnland) · Parti radical de gauche (Frankreich) · Republikanische Partei Georgiens (Georgien) · Fianna Fáil (Irland) · Italia dei Valori (Italien) · Partito Radicale (Italien) · Aleanca Kosova e Re (Kosovo) · Partia Liberale e Kosoves (Kosovo) · Kroatische Sozial‑Liberale Partei (Kroatien) · Kroatische Volkspartei – Liberaldemokraten (Kroatien) · Istrische Demokratische Versammlung (Kroatien) · Lettlands Erste Partei / Lettischer Weg (Lettland) · Liberale und Zentrumsunion (Litauen) · Bewegung der Liberalen (Litauen) · Neue Union (Sozialliberale) (Litauen) · Demokratesch Partei (Luxemburg) · Liberalna Partija na Makedonija (Mazedonien) · Liberalno‑Demokatska Partija (Mazedonien) · Partidul Liberal (Moldawien) · Democraten 66 (Niederlande) · Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (Niederlande) · Venstre (Norwegen) · Liberales Forum (Österreich) · Partia Demokratyczna – demokraci.pl (Polen) · Partidul National Liberal (Rumänien) · Jabloko (Russland) · Demokratische Volksunion (Russland) · Volkspartei der Liberalen (Schweden) · Zentrumspartei (Schweden) · FDP.Die Liberalen (Schweiz) · Liberalno-demokratska partija (Serbien) · Sloboda a Solidarita (Slowakei) · Liberaldemokratie Sloweniens (Slowenien) · Zares (Slowenien) · Convergència Democràtica de Catalunya (Spanien) · Centro Liberal Democrático (Spanien) · Bund Freier Demokraten (Ungarn) · Liberal Democrats (Vereinigtes Königreich) · Alliance Party of Northern Ireland (Vereinigtes Königreich) · Enomeni Dimokrates (Zypern)
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