Motorschlitten

Motorschlitten
Ski-dog von Bombardier
Lynx400
Daumengashebel eines Motorschlittens mit rotem Not-Aus-Knopf

Als Schneemobile oder Motorschlitten werden Kraftfahrzeuge bezeichnet, die auf nicht präparierten Schneepisten ein bis zwei Personen transportieren können. Sie werden durch Kufen gelenkt, die Motorkraft wird über eine Kette übertragen. Gelegentlich werden sie auch Ski-doo genannt. 1922 baute Joseph-Armand Bombardier das erste Schneemobil „Ski-dog“, das durch einen typografischen Fehler zu „Ski-doo“ wurde.

Früher kamen ausschließlich luftgekühlte Zweitaktmotoren zum Einsatz; in den letzten Jahren werden vermehrt auch flüssigkeitsgekühlte Viertaktmotoren verbaut. Die Motorleistung reicht von etwa 30 kW bis 220 kW. Letztere werden für Rennserien in Nordamerika und Nordeuropa verwendet.

Schneemobile werden vor allem als Arbeitsgerät für Forstarbeiter, Rentierzüchter und als eiliges Transportmittel in Skigebieten, seltener zum bloßen Spaß, benutzt. In Nordfinnland werden Touristen Snowmobilsafaris angeboten, bei denen eine Gruppe Touristen, geführt durch einen Ortskundigen, mit Schneemobilen längere Strecken zurücklegen. In Mitteleuropa werden Schneemobile im Winter von Liftbetrieben als Beförderungsmittel sowie von Bergrettungsorganisationen zur Pistenrettung eingesetzt. Der Patient wird dabei in einem Akia liegend quer auf dem Heck des Schneemobils oder auf einem meist gefederten Anhänger befördert.

Die Motorschlitten sind üblicherweise mit Automatikgetriebe und Gashebelheizung ausgestattet.

Technischer Aufbau

Die Motorleistung wird über eine Keilriemenautomatik mit Fliehkraftkupplung auf eine mittig angeordnete Antriebsraupe (Gleiskette) aus Gummi übertragen; durch die lenkbaren Stahlblechski (meist mit Kunststoffaufsätzen) wird - mit Unterstützung durch Verlagerung des Körpergewichts - gesteuert. Zum Gasgeben kommt kein Wickelgriff wie bei Motorrädern, sondern ein Daumengashebel wie bei Quads und ATVs zu Einsatz. Blockiert die Raupe, wird der Schlitten stark gebremst. Raupe und Ski sind mit Stoßdämpfern ausgestattet.

So gut wie immer ist eine Totmann-Schaltung an den Fahrzeugen vorhanden, dabei handelt es sich um ein Band, das das Fahrzeug mit dem Fahrer verbindet. Wird dieser Kontakt getrennt, weil der Fahrer vom Fahrzeug fällt, schaltet sich der Motor automatisch ab.

Hochsprungwettbewerb mit Schneemobilen

Wettbewerbe

Es werden auch Wettbewerbe durchgeführt, meistens in den Disziplinen Geschwindigkeit und mittlerweile auch Freestyle. Letzteres ist bereits ein Fixpunkt bei den Bewerben der US-amerikanischen X Games.

Weblinks


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  • Motorschlitten — Mo|tor|schlit|ten …   Die deutsche Rechtschreibung

  • der Motorschlitten — der Motorschlitten …   Deutsch Wörterbuch

  • Schneemobil — Motorschlitten * * * Schnee|mo|bil 〈n. 11〉 im Schnee geländegängiges Fahrzeug mit Kettenantrieb; Sy Snowmobil [verkürzt <Schnee + Automobil] * * * Schnee|mo|bil, das: Kettenfahrzeug zur Fortbewegung im Schnee. * * * Schnee|mo|bil, das: (bes.… …   Universal-Lexikon

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