Murād II

Murād II
Murad II.

Murad II., Gazi (* um 1403; † 3. Februar 1451 in Adrianopel) war von 1421 bis 1451 (mit einer Unterbrechung von 1444 bis 1446) Sultan des Osmanischen Reiches.

Murad folgte seinem Vater Mehmed I. auf dem Thron. Der von dem byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaiologos und anderen Fürsten unterstützte Versuch seines Onkels Mustafa (der "falsche Mustafa", siehe Mehmed I.), sich den Thron anzueignen, führte bald nach seinem Amtsantritt zu Schwierigkeiten, was zu einer erfolgslosen Beendigung der Belagerung Konstantinopels 1422 führte. Die Abtrünnigen wurden jedoch bald besiegt und Mustafa hingerichtet, ebenso wie ein jüngerer Bruder Murads, der seinen Anspruch auf den Thron anmeldete.

In den folgenden Jahren festigte Murad die osmanische Herrschaft in Westanatolien und besetzte 1430 Saloniki, das sich erst wenige Jahre zuvor unter den Schutz Venedigs begeben hatte. Er betrieb einen langfristigen Kampf mit den Bosniern und Ungarn, bei dem die Osmanen gegen Johann Hunyadi viele schwere Rückschläge erlitten. Dementsprechend schloss er 1444 in Szegedin einen zehnjährigen Vertrag ab, in dem er alle Ansprüche auf Serbien aufgab und Georg Branković als serbischen Regenten anerkannte.

Kurz danach dankte er, tief betroffen vom Tod seines ältesten Sohns Ala-ud-din, zugunsten seines zweiten Sohns Mehmed ab, der zu der Zeit vierzehn Jahre alt war. Aber der Angriff der christlichen Mächte – in Verletzung des geschlossenen Vertrages – überforderte den unerfahrenen jungen Herrscher, so dass Murad von seinem Ruhestand in Magnesia zurückkehrte, seine Feinde in der Schlacht bei Warna (10. November 1444) vernichtend schlug, und sich wiederum nach Magnesia zurückzog. Ein Aufstand der Janitscharen veranlasste ihn, wieder die Macht zu übernehmen. Mehrere Jahre seines Lebens verbrachte er noch auf Kriegszügen in Europa, wobei er in Serbien auf dem Amselfeld abermals Hunyadi besiegte (17.–19. Oktober 1448). Als die Lage auf dem Balkan stabilisiert war, wandte er sich nach Osten und besiegte Timur Lenks Sohn Schah-Rukh und die Emirate von Karaman and Çorum-Amasya. Er starb 1451 in Adrianopel und wurde in Bursa beigesetzt.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Murad — (also spelled Mourad, Arabic: مراد‎) is a masculine Arabic given name, it may refer to: Contents 1 Given name 2 Surname 3 Other 4 See also …   Wikipedia

  • Murad — ist ein männlicher Vorname, der in mehreren Sprachen vorkommt. Er kann auch Familienname sein. Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Varianten 3 Bekannte Namensträger 3.1 Fiktion …   Deutsch Wikipedia

  • Murad IV — Murad IV. Murad IV (16 de junio de 1612 – 9 de febrero de 1640), sultán del Imperio otomano desde 1623 a 1640, fue conocido tanto por haber restaurado la autoridad del estado como por la brutalidad de sus métodos empleados. Llegó al poder gracias …   Wikipedia Español

  • Murad I. — Murad I., osmanische Miniatur des 16. Jahrhunderts Murad I. (‏مراد بن اورخان‎ / Murād b. Orḫān; * 1319 oder 1326; † 15. Juni 1389 auf dem Amselfeld), genannt ‏ …   Deutsch Wikipedia

  • Murad I — Bey de la tribu de los osmanlíes Sultán del Imperio Otomano Reinado 1359 1383 (como bey de los osmanlíes) 1389 …   Wikipedia Español

  • Murad IV. — Murad IV. Sultan Murad IV. beim Festessen, Osmanische Miniatur …   Deutsch Wikipedia

  • Murad II — Sultán del Imperio Otomano Reinado 1421 1444 (primer período) 1446 1451 (segundo período) Nacimiento 1404 …   Wikipedia Español

  • Murad II. — Murad II. als Bogenschütze, osmanische Miniatur von 1584 Murad II., ‏‏مراد بن محمد‎‎ / Murād b. Meḥemmed; (* Juni 1404 in Amasya; † 3. Februar 1451 in Edirne) war von 1421 bis 1451 (mit ei …   Deutsch Wikipedia

  • Murad V. — Murad V. Murad V. (* 21. September 1840 in Konstantinopel, heute Istanbul; † 29. August 1904 ebenda) war vom 30. Mai 1876 bis zum 31. August desselben Jahres Sultan des Osmanischen Reiches …   Deutsch Wikipedia

  • Murad IV — (16 de junio de 1612 – 9 de febrero de 1640) rigió como sultán del Imperio Otomano desde 1623 a 1640, fue conocido tanto por haber restaurado la autoridad del estado como por la brutalidad de sus métodos empleados. Llegó al poder gracias a una… …   Enciclopedia Universal

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”