Bursa

Bursa
Bursa
Wappen von Bursa
Bursa (Türkei)
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Basisdaten
Provinz (il): Bursa
Koordinaten: 40° 11′ N, 29° 4′ O40.18611111111129.066666666667100Koordinaten: 40° 11′ 10″ N, 29° 4′ 0″ O
Höhe: 100 m
Einwohner: 1.905.570[1] (2010)
Telefonvorwahl: (+90) 224
Postleitzahl: 16 000
Kfz-Kennzeichen: 16
Struktur und Verwaltung (Stand: 2009)
Bürgermeister: Recep Altepe (AKP)
Webpräsenz:

Bursa (von griech. Προύσα, Prusa) ist mit rund 1.905.570 Einwohnern (Volkszählung 2010) die viertgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt der Provinz Bursa in der Westtürkei.

Bursa liegt 90 Kilometer südlich von Istanbul und zu Füßen des Uludağ-Gebirges, das früher den Namen Bithynischer Olymp trug. Ringsum ist eine sehr grüne Landschaft mit einigen heilkräftigen Schwefelquellen. Die Küste des Marmarameeres ist mit der Bucht von Gemlik nur 20 km und mit dem Ort Mudanya 32 km entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Bursa 2006
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
2007 1.431.172
2004 1.107.616
1997 1.054.796
1990 834.576
1985 612.510
1980 445.113
1970 275.953
1960 153.866

Geschichte

Burg von Bursa

Die Stadt hieß in der Antike Prusa bzw. Prusa ad Olympum und wurde 188/7 v. Chr. von König Prusias I. von Bithynien gegründet.

Seit 74 v. Chr. war Prusa mit ganz Bithynien Teil der römischen Provinz Bithynia. 257/8 wurde die Stadt von den Goten geplündert, um diese Zeit erhielt sie eine Stadtmauer. Als Bistum ist Prusa seit 325 belegt. 350 war Prusa Verbannungsort des Vetranio. In byzantinischer Zeit war Prusa für seine Basilika Therma genannten Thermalbäder im heutigen Vorort Çekirge bekannt, mehrfach hielten sich Kaiser dort auf.

Bursa war seit 1326, als der Sultanssohn und spätere Sultan Orhan I. die Stadt am 6. April[2] eroberte, die Hauptstadt des Osmanischen Reiches. 1368 wurde die Residenz jedoch nach Edirne verlegt. 1402 wurde Bursa von den Mongolen unter Timur Lenk verwüstet, ihnen fiel ein Großteil des osmanischen Staatsschatzes in die Hände. Eine neue Blüte erlebte die Stadt unter der Regierung von Mehmet I. (1413 bis 1421). Ein großer Brand 1801 und ein Erdbeben 1855 beschädigten Teile der Stadt, wirtschaftlich schwer traf sie der türkisch-griechische Bevölkerungsaustausch nach dem Vertrag von Lausanne 1923.

Sehenswürdigkeiten

Zafer Plaza Shoppingcenter
Historischer Bezirk Tophane
Uhrturm in Tophane
Große Moschee in Bursa (Ulu cami)
Eski Bakircilar Kapalı Çarşısı (Basar) 2006

Besondere Sehenswürdigkeiten sind das Grabmal von Sultan Mehmed I., die Yeşil Türbe sowie drei zwischen 1380 und 1420 errichtete islamische Gotteshäuser, die Große Moschee (Ulu Cami), die Grüne Moschee und die Orhan-Gazi-Moschee.

Sehenswert sind auch die Grabmale der ersten osmanischen Sultane, Osman I. und Orhan I., sowie der Basar, hier vor allem der Seidenbasar Koza Han.

Der 2542 Meter hohe Hausberg Uludağ im Uludağ-Nationalpark ist das bedeutendste Wintersportzentrum der Türkei. Die Auffahrt mit Bus oder PKW dauert etwa eine Stunde. Unweit des Yeşil Türbe befindet sich die am 29. Oktober 1963 als erste Seilbahn in der Türkei eröffnete, 4817 m lange Teleferik, die die Fahrtzeit auf den Uludağ auf etwa 20 Minuten verkürzt.

Bekannt ist Bursa auch für die heißen Thermalquellen im Stadtteil Çekirge. Zu den ersten bekannten Besuchern der Thermalquellen zählt die byzantinische Kaiserin Theodora.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind

  • das archäologische Museum Bursa Arkeoloji Müzesi
  • das Dorf Cumalıkızık, in dem es noch osmanische Häuser gibt. Dort befindet sich auch ein ethnographisches Museum (Cumalıkızık Etnografya Müzesi).
  • ein traditionelles Karagöz-Schattenspiel-Theater im Stadtteil Çekirge.
  • das Museum für traditionelle osmanische Kleidung und Schmuck Uluumay Osmanlı Halk Kıyafetleri ve Takıları Müzesi
  • das Automobilmuseum Bursa Tofaş Anadolu Arabaları Müzesi

Küche

In Bursa wurde der İskender Kebap erfunden, die Familie des Erfinders İskender (türkisch für Alexander) führt heute mehrere Lokale in Bursa und Umgebung. Von hier stammen außerdem die kandierten Kastanien (Kestane şekeri).

Mehrere Mineralwasserproduzenten haben ihren Sitz in Bursa. Bursa ist auch der traditionelle Stammsitz der Firma Uludağ, die die gleichnamige Limonade produziert. Dieses Gazoz genannte Getränk wurde bis in die 1980er Jahre nur aus dem Quellwasser des Uludağ hergestellt.

Industrie

Bursas wichtigste Industriezweige sind der Automobilbau, die Stahl- und Textilindustrie und der Obstanbau ("Yeşil Bursa", das grüne Bursa). In der Nähe befindet sich ein Erdgaskraftwerk.

  • Automobilindustrie
    • Grammer (Fahrzeugsitzherstellung)
    • Renault MAİS
    • Citroën (Fahrzeugherstellung)
    • Robert Bosch GmbH (Fahrzeugteileherstellung)
    • Tofaş-Fiat (Türk otomobil fabrikası AŞ)
    • TCC-The Chair Company (Herstellung von Büro-, Kino-, Theater- und Konferenzstühlen)
  • Textilindustrie
    • Frotteeartikel
    • Seidenartikel
  • Stahlindustrie
    • Profilstahl
    • Messer

Städtepartnerschaften

Bursa unterhält zwanzig Städtepartnerschaften. Winnyzja war die letzte Stadt, mit der Bursa eine Städtepartnerschaft eingegangen ist. [3] Das Gründungsdatum der Partnerschaft steht in Klammern.

Bekannte Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 6. Februar 2011
  2. Ottoman Web Site: Orhan Gazi, Military Achievements (englisch), abgefragt am 5. April 2011
  3. Offizielle Webpräsenz von Bursa Partnerstädte

Weblinks

 Commons: Bursa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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