- Muschelverarbeitung in der Indus-Kultur
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Die Muschelverarbeitung in der Indus-Kultur ist im Industal schon seit dem siebenten vorchristlichen Jahrtausend bezeugt und stellt einen wichtigen Aspekt der Indus-Kultur (ca. 2500 - 1800 v. Chr.) dar. Mit dem Aufkommen der eigentlichen Indus-Kultur kann dann an verschiedenen Orten eine ausgesprochen Muschelindustrie beobachtet werden. Die Küstenbewohner sammelten die Muscheln zur Weiterverarbeitung und zum Verzehr. Diese wurden zunächst grob bearbeitet und dann in das Landesinnere verbracht, wo sie zu Endprodukten verfertigt wurden. Muscheln und Objekte aus Muscheln finden sich deshalb an fast allen Orten dieser Kultur.
Die wichtigsten verwendeten Muschelsorten waren:
- Gastropoden (Seeschnecken)
- Turbinella pyrum
- Chicoreus ramosus
- Lambis truncata sebae
- Fasciolaria trapezium
Kleine Muscheln wurden oft einfach durchbohrt und dienten als Perlen. Andere Muschelobjekte waren Armbänder, voll durchgeformte Perlen, Löffel und Spielfiguren. Besonders beliebt waren auch Einlegearbeiten, die gegenüber von Knochen und Elfenbein den Vorzug hatten, dass sie nicht vergilbten. Diese Einlegearbeiten zierten einst wohl Möbel oder andere Objekte aus heute vergangenen Materialien.
Beliebt waren schließlich auch naturbelassene Muscheln, wobei es sich meist um doppelschalige Spezien handelt, die als Löffel, Schaber oder auch als Kosmetikbehälter dienten.
Literatur
- J. M. Kenover: Muschelarbeiten der Indus-Zivilisation In: Günter Urban (Hrsg.): Vergessene Städte am Indus. Frühe Kulturen in Pakistan vom 8. bis 2. Jahrtausend v. Chr. Von Zabern, Mainz am Rhein 1987, S. 224-227, ISBN 3805309570
Weblinks
- Gastropoden (Seeschnecken)
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