- Musique de table
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Als Tafelmusik wurde im Sechzehnten und Siebzehnten Jahrhundert Hintergrundmusik für Feste, Bankette und ähnliche Gelegenheiten bezeichnet. Der Begriff wurde entsprechend auch für Partituren bezeichnet, die zu diesem Zweck geschrieben waren. Tafelmusik konnte instrumental oder vokal sein; aus naheliegenden Gründen war sie oft etwas leichter als Musik für andere Gelegenheiten.
Unter den bekanntesten Komponisten derartiger Werke befinden sich Johann Hermann Schein, dessen Banchetto musicale 1617 entstand und schnell berühmt wurde, sowie Michael Praetorius, der 1619 sich in seinem Syntagma musicum auch theoretisch damit auseinander setzte. Scheins Sammlung wird auch heute noch gerne von Ensembles für Alte Musik verwendet. Andere Titel derartiger Kompositionen von meist weniger bekannten Autoren waren Musikalisches Tafelkonfekt, Tafeldienst, Mensa sonora, Encaenia Musices, Mensa Harmonica, Musikalische Tafelbedienung, Musique pour les soupers du Roi oder Musical Banquet.
Vielleicht das bekannteste Beispiel aber ist die Tafelmusik von Georg Philipp Telemann (1733). Auch sie zeigt die Fähigkeit des Komponisten, die unterschiedlichsten Genres und Instrumente zu beherrschen. Gleichzeitig stellt dieses Werk in gewisser Weise einen Schlusspunkt der Entwicklung dar: Im 18. Jahrhundert wurde derartige Musik dann eher als Divertimento bezeichnet.
Als Gegenreaktion auf die Romantik entstand im 20. Jahrhundert der Begriff Gebrauchsmusik. Komponisten wie Eric Satie („Musique de Meublement“), Paul Hindemith („Plöner Musiktag“) und andere bezogen sich – aus unterschiedlichen Gründen – auf die Tradition, Musik zur Begleitung außermusikalischer Ereignisse zu schreiben. Einen späten Reflex stellt auch Musique pour le Souper du Roi Ubu von Bernd Alois Zimmermann dar.
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