- Armand Fallières
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Clément Armand Fallières (* 6. November 1841 in Mézin (Lot-et-Garonne); † 21. Juni 1931 ebenda) war von 1906 bis 1913 französischer Staatspräsident der Dritten Republik.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Paris heiratete Fallières, der einer Handwerkerfamilie entstammte, 1868 Jeanne Bresson und ließ sich als Rechtsanwalt in Nérac nieder, wo er zum Gemeinderatsmitglied und 1871 zum Bürgermeister von Nérac gewählt wurde. 1876 zog er für die Republikaner in die Nationalversammlung ein. Als Abgeordneter vertrat er einen Wahlkreis des südwestlichen Départements Lot-et-Garonne. Zwischen 1880 und 1883 gehörte er als Minister mehreren Kabinetten an. Anfang 1883 war er für nur drei Wochen Ministerpräsident und schließlich von 1890 bis 1906 Mitglied des Senats, den er ab 1899 als Präsident leitete. Er situierte sich politisch am linken Rand der Radikalen Partei und war hochgradiger Freimaurer.
Am 17. Januar 1906 wurde Fallières von den beiden Parlamentskammern im ersten Wahlgang mit Unterstützung der Linken zum Staatspräsidenten gewählt. Auf ihn entfielen 449 Stimmen, auf seinen Kontrahenten Paul Doumer (der 1931 selbst Staatspräsident und 1932 Opfer eines Mordanschlags wurde) 371 Stimmen.
Als Staatsoberhaupt löste er 1906 Émile Loubet ab und bemühte sich in der Vorkriegszeit vorrangig um die Festigung der Triple Entente mit England und Russland. Er sah sich starken Regierungschefs wie Clemenceau, Briand und Poincaré gegenüber, konnte aber in einer allgemein respektierten Schiedsrichterrolle seinen Einfluss wiederholt geltend machen. 1913 löste ihn Raymond Poincaré als Staatsoberhaupt ab und Fallières zog sich aus der Politik zurück.
Literatur
- Jean-Yves Mollier, Jocelyne George: La plus longue des Républiques. 1870–1940. Editions Fayard, Paris 1994, ISBN 2-213-02968-7.
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