Myoepithelzelle

Myoepithelzelle

Myoepithelzellen sind kontraktile Epithelzellen mit Eigenschaften der glatten Muskelzellen (myo von griech. mys „Muskel“). Sie kommen in einigen Hautdrüsen aber auch in den Drüsen der Speiseröhre und des Atemtraktes vor. Im Gegensatz zu „normalen“ glatten Muskelzellen sind sie ektodermaler (und nicht mesodermaler) Herkunft. Ihre kontraktilen Eigenschaften erhalten sie durch ein dem glatten Muskeln ähnliches Zytoskelett mit Gap junctions. Myoepithelzellen kommen in Schweiß- und Speicheldrüsen sowie der Milchdrüse vor. Sie liegen zwischen der Basalmembran und den eigentlichen sekretproduzierenden Drüsenepithelzellen und bilden das sogenannte Myoepithel. Durch ihre Fähigkeit zur Kontraktion unterstützen sie die Sekretabgabe aus den Drüsenendstücken.

Die Myoepithelzellen der Schweißdrüsen werden auch als Stabzellen bezeichnet. Sie liegen in Längsrichtung, leicht spiralig gewunden den Drüsenendstücken an. Die Myoepithelzellen der Speicheldrüsen und der Milchdrüse sind verzweigt und umfassen die Drüsenendstücke korbartig, weshalb sie auch als Korbzellen bezeichnet werden.

Myoepithelzellen der Vasa afferentia der Nierenkörperchen produzieren zusammen mit den Mesangiumzellen Renin, welches intrazellulär als Granula gespeichert und bei Bedarf sezerniert wird. Somit sind Myoepithelzellen auch ein wichtiger Teil des juxtaglomerulären Apparats.

Literatur

  • R. Lüllmann-Rauch: Taschenlehrbuch Histologie; Thieme Verlag, Stuttgart 2006

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lactation — Laktation ist der Fachausdruck für die Milchabgabe von Säugetieren. Die Milchabsonderung fängt für gewöhnlich nach der Geburt an. Die tägliche Menge der Milchabgabe folgt einer Laktationskurve. Auch die Produktion von Muttermilch wird als… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”