- Mysterium tremendum
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"Mysterium tremendum" (gr.-lat. "Geheimnis, das Furcht und Zittern auslöst") bezeichnet das Göttliche als Ursache und Gegenstand ehrfürchtigen Erschauerns.
Der Begriff wurde von dem evangelischen Theologen und Religionswissenschaftler Rudolf Otto in seinen Hauptwerk "Das Heilige" verwendet, um ein - seines Erachtens - irreduzibles Moment religiöser Erfahrung zu beschreiben. Mysterium tremendum bildet dort ein Gegensatzpaar mit mysterium fascinosum, das die Erfahrung des religiösen Entzückens beschreiben soll. Das Göttliche ist danach immer beides zugleich: anziehend und abschreckend, fesselnd und lebensbedrohlich.
Die Begriffe "mysterium fascinosum" und "mysterium tremendum" spielen insbesondere in der evangelischen Theologie und Religionsphilosophie weiter eine wichtige Rolle. Da sie die irrationalen Grunderfahrungen des Religiösen beschreiben sollen, werden die Begriffe oft verwendet, um sich von einer rein rational begründeten Religion abzugrenzen.
Beides, das "mysterium fascinosum" und das "mysterium tremendum", stellen nach Ansicht von Rudolf Otto (1917) Wesenmerkmale und Eigenschaften des sog. Numinosen dar.
Literatur
- Rudolf Otto: Das Heilige, München C. H. Beck, 1. Auflage 1917
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