Armenian Secret Army for the Liberation of Armenia - Asala

Armenian Secret Army for the Liberation of Armenia - Asala
Die Flagge der Asala

Die Armenian Secret Army for the Liberation of Armenia - Asala (zu deutsch etwa Armenische Geheimarmee zur Befreiung Armeniens) war eine terroristische Untergrundorganisation mit Wurzeln in der armenischen Diaspora, die auch unter den Namen Orlygruppe und Organisation des 3. Oktobers operierte. Der letzte der Asala zugerechnete Anschlag erfolgte im Sommer 1997 in Belgien[1]. Die häufigsten Terroranschläge wurden bis 1985 verübt. Danach kam es zu vereinzelten Anschlägen. Die Gruppe gilt heute als aufgelöst.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie wurde am 20. Januar 1975 in Beirut von Diaspora-Armeniern im Libanon gegründet. Erklärtes Ziel der Asala waren Reparationszahlungen als Wiedergutmachung des durch den Genozids an den Armeniern erlittenen Leids sowie die "Befreiung der armenischen Gebiete" von der Türkei. Diese Gebiete waren den Armeniern nach dem Ersten Weltkrieg von den Siegermächten im Vertrag von Sèvres als Staatsgebiet zugesprochen worden, der jedoch als Vertrag nie in Kraft trat, da sich die türkische Seite geweigert hatte ihn zu unterschreiben und sich ihrer Durchsetzung durch den türkischen Befreiungskrieg widersetzte. Er wurde schließlich durch den Vertrag von Lausanne ersetzt, welcher die heutigen Staatsgrenzen der Türkei festschreibt. Politisch war die Asala den Lehren des Marxismus-Leninismus verhaftet.

Die armenischen Attentäter verübten bis Mitte der 80er Jahre insgesamt 110 Anschläge, dabei handelte es sich in 70 Fällen um Terroranschläge mit Bomben, in 39 Fällen um Anschläge mit Schusswaffen und um eine bewaffnete Botschaftsbesetzung mit Geiselnahme, dabei wurden nach türkischen Quellen 64 Personen getötet und über 300 Menschen zum Teil schwer verletzt. Die Anschläge richteten sich gegen Zivilisten, hauptsächlich gegen türkische Diplomaten bzw. Angestellte der türkischen Vertretungen im Ausland.

Ein türkischer Staatsbürger armenischer Abstammung namens Artin Penik zündete sich am 10. August 1982 auf dem Istanbuler Taksimplatz aus Protest gegen die Terrorakte der Asala selbst an, sein Protest richtete sich im speziellen gegen den Terrorangriff der Asala auf den Esenboğa-Flughafen in Ankara mit 9 Toten und 82 Verletzten, welcher drei Tage vorher stattgefunden hatte. Er verstarb fünf Tage später im Krankenhaus an seinen schweren Verbrennungen.[2][3] Der von einem türkischen Nationalisten ermordete türkisch-armenische Journalist Hrant Dink hat in einem Interview vom 2. November 2005 in der türkischen Tageszeitung Vatan gesagt, dass man als türkischer Armenier während der Terrorzeit von der ASALA mit hängendem Kopf rumgelaufen ist.[4]

Während sich die Asala selbst als Guerillagruppe sah, hat unter anderen das Außenministerium Aserbaidschans [5], das US-amerikanische Außenministerium[6] und das türkische Kulturministerium [7] Asala als terroristisch eingestuft.

  • Anführer:
    • Hagop Tarakdschijan, der die schwersten Verbrechen persönlich beging und Terrorakte verübte.
    • Hagop Agopjan, gestorben im Jahre 1981
    • Monte Melkonian (gestorben während des Krieges in Bergkarabach im Juni 1993)
    • Bedros Havanassjan alias Mihran Mihranian alias Hagop Hagopjan (getötet in Athen 1988)
  • Stärke
    • Einige hundert Mitglieder und Sympathisanten, hauptsächlich Diaspora-Armenier

Liste terroristischer Anschläge der ASALA

22. Oktober 1975 - Wien

Der türkische Botschafter Daniş Tunaligil wurde von drei armenischen ASALA-Terroristen in seinem Arbeitszimmer getötet.[8][9]

16. Februar 1976 - Libanon

Der Mitarbeiter der Türkischen Botschaft Taha Carım erlag einem auf ihn verübten Mordanschlag. Die ASALA bekannte sich zu der Tat und trat damit zum ersten Mal an die Öffentlichkeit.[10][9]

12. Oktober 1979 - Den Haag

Ahmet Benler, der Sohn des türkischen Botschafters in den Niederlanden starb an den Folgen eines Schusswaffenanschlages. Zu diesem Anschlag bekannten sich sowohl die ASALA als auch das Armenische Gerechtigkeitskommando.[10][9]

31. August 1980 - Athen

Galip Özmen, Verwaltungsattaché der türkischen Botschaft und seine 14 Jahre alte Tochter Neslihan Özmen starben bei einem Anschlag auf die Familie. Die Ehefrau Sevil Özmen und ihr gemeinsamer Sohn Kaan Özmen konnten verletzt entkommen. ASALA bekannte sich zu diesem Anschlag.[10][9]

10. November 1980 - Rom

Bei zwei Anschlägen der ASALA auf ein schweizer Reisebüro und ein Büro der Swissair wurden 5 Menschen verletzt.[11][9]

4. März 1981 - Paris

Der Mitarbeiter der türkischen Botschaft Reşsat Moralı und der Religionsbeauftragte Tecelli Arı wurden Opfer eines Mordanschlags zweier Terroristen, als sie das Botschaftsgelände verließen und in ihre Autos steigen wollten. Moralı starb sofort und Arı an den Folgen des Anschlags in einem Pariser Krankenhaus. Auch zu diesem Anschlag bekannte sich die ASALA. Das war der dritte armenische Terroranschlag in Paris auf türkische Staatsbürger.[10][9]

9. Juni 1981 - Genf

Auf den Sekretär des Türkischen Konsulats Mehmet Savaş Yergüz wurde auf dem Heimweg ein Anschlag verübt, den Yergüz nicht überlebte. ASALA übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Nach dem Anschlag wurde der libanesisch-armenische Attentäter Maridiros Camgozyan festgenommen und zu 15 Jahren Zuchthaus unter verschärften Bedingungen verurteilt.[10][9]

24. September 1981 - Paris

56 türkische Botschaftsangehörige wurden von 4 armenischen Terroristen bei der Besetzung des Botschafts- und Kulturataché-Gebäudes als Geiseln genommen. Beim Versuch sich zur Wehr zu setzen kam der Sicherheitsbeamte Cemal Özen um. Der Konsul Kaya İnal wurde von den Terroristen verletzt. Im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln forderten die Terroristen die Freilassung von 12 politischen Inhaftierten in der Türkei. Nachdem 15 Stunden vergangen waren und die Geiselnehmer realisierten, dass ihre Forderungen nicht erfüllt wurden, gaben sie auf. Auch dieser Anschlag ging auf das Konto von ASALA. Die Terroristen Vasken Sakosesilian, Kevrok Abraham Gözliyan, Aram Avedis Basmaciyan und Agop Abraham Turfanyan wurden zu 7 Jahren verurteilt.[10][9]

7. August 1982 - Ankara

Beim ersten Anschlag der ASALA auf türkischem Boden im Flughafen von Ankara wurden 8 Menschen getötet und 72 Menschen verletzt..[11][10][9]

15. Juli 1983 - Paris

Die ASALA verübte einen Bombenanschlag auf das Büro der Turkish Airlines im Pariser Flughafen Orly. Dabei kamen zwei Türken, vier Franzosen, ein US-Amerikaner und ein Schwede ums Leben. 63 Personen wurden bei dem Anschlag verletzt..[11][10][9]

28. April 1984 - Teheran

Die Ehefrau des Sekretärs Sadiye Yönder der türkischen Botschaft in Tehran und der türkische Geschäftsmann Işık Yönder wurden Opfer eines Mordanschlags der ASALA. [10][9]

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Quellen

  1. [1]
  2. Offizielle Webseite des Premierministers, Nachrichten, August 1982
  3. Nouvelles d'Armenie Armeniesche Nachrichten Seite
  4. Türkische Tageszeitung Vatan in einem Interview mit Dink, 02.10.2005
  5. Armenian Aggression Against Azerbaijan
  6. US-amerikanisches Außenministerium
  7. Das Armenier-Problem, Behauptungen - Tatsachen
  8. Emergency-Management: Terroristische Aktivitäten Weltweit Chronologisch geordnet
  9. a b c d e f g h i j k Türkisches Kultur Ministerium: Terroranschläge der ASALA Chronologisch geordnet
  10. a b c d e f g h i Aydogan Vatandas: ASALA Operasyonlari aslinda ne oldu? (deutsch: Was war mit den ASALA Operationen?). Alfa Yayinlari, 1. Auflage, September 2005, ISBN 975-297-641-7
  11. a b c Emergency-Management: Terroristische Aktivitäten in der Luftfahrt

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