- NATO-Pipeline
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Das Central Europe Pipeline System (CEPS) sichert zusammen mit dem Northern Europe Pipeline System (NEPS) die Treibstoff-Versorgung der NATO (NATO Pipeline System, NPS). Es verbindet im wesentlichen militärische Flughäfen in Westdeutschland u.a. in Büchel, Fürstenfeldbruck, Landstuhl, Spangdahlem. Den Verlauf der Pipeline kann man an oberirdisch aufgestellten, rot-weiß bzw. orange-weiß gestreiften Pfosten erkennen, die auf Sichtweite stehen oder wenn beispielsweise eine Straße oder ein Bach unterquert wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das CEPS war seit den 1950er-Jahren von den Alliierten in Mitteleuropa verlegt worden, um die militärische Treibstoffversorgung sicherzustellen. Verwaltet wurde die Versorgung durch die bundeseigene Industrieverwaltungsgesellschaft (IVG), deren Tochter Fernleitungs-Betriebsgesellschaft (FBG) für die Pipelines zuständig war, während die andere Tochter Vereinigte Tanklager und Transportmittel GmbH (VTG) die Kesselwagen zum Eisenbahn-Transport zur Verfügung stellte. Lediglich die FBG hat sich als bundeseigenes Unternehmen erhalten und ist nun für Transport und Lagerung der Treibstoffe zuständig. Der Sitz befindet sich in Bonn-Bad Godesberg mit der Hauptverwaltung und den Bereichsverwaltungen in Xanten (BV-Nord) und Idar-Oberstein (BV-Süd). Die Rechtsnachfolgerin der IVG, die private IVG Immobilien, betreibt über ihre Tochter IVG Logistik GmbH weitere Tanklager, die an CEPS direkt oder indirekt angeschlossen sind.
1989 lief die Betriebserlaubnis für das zwischen Kehl und Tübingen verlaufende, ca. 100 Kilometer lange Teilstück von CEPS aus. Um die Genehmigung zur Wiederaufnahme des Betriebs dieses Teilstücks zu erlangen, musste die Pipeline komplett neu verlegt werden. Am 13. Mai 2006 wurde der neu gebaute Abschnitt nach vier Jahren Bauzeit übergeben.[1] Am 21. Oktober 2008 wurde das letzte 80 km lange Teilstück der CEPS von Aalen nach Leipheim fertiggestellt.[2]
Anschläge
Am 11. Dezember 1984 verübten Terroristen der belgischen Cellules Communistes Combattantes mehrere Anschläge auf das Pipeline-Netz.
Am 4. Mai 1985 bekannten sich Illegale Militante, Sympathisanten der Rote Armee Fraktion (RAF), zu einem Sprengstoffanschlag auf die NATO-Pipeline bei Ehringhausen und am 10. Mai 1985 erneut für einen Anschlag bei Badbergen.
Am 23. September 1985 wurde ein Sprengstoffanschlag auf eine CEPS-Pipeline bei Limburg an der Lahn verübt, bei dem mehr als 10.000 Liter ausliefen. Der Anschlag wurde der RAF zugeschrieben.[3]
Am 8. November 1985 versuchten vermutliche Sympathisanten der RAF erneut einen Sprengstoffanschlag auf die NATO-Pipeline bei Hückelhoven-Baal zu verüben.[4][5]
Zivile Versorgung
Bei freien Kapazitäten nach Abdeckung des militärischen Bedarfs übernimmt die FBG in den von ihr verwalteten Pipeline-Netzen auch Transport und Lagerung von Flug- und Bodenkraftstoffen für zivile Kunden, z.B. die Versorgung von deutschen Zivilflughäfen mit Kerosin oder den Transport von Kerosin aus deutscher Raffinerieproduktion. Größter ziviler Abnehmer ist der Flughafen Frankfurt am Main.
Einzelnachweise
- ↑ Auf sicherer Spur: Die neugebaute NATO-Pipeline Kehl-Tübingen. wehrbereichsverwaltung-sued.de, 23. August 2006 (abgerufen am 25. Dezember 2008)
- ↑ NATO-Pipeline nach 30 Jahren endlich komplett. terrwv.bundeswehr.de, 4. November 2008 (abgerufen am 25. Dezember 2008)
- ↑ Knaurs Weltspiegel 1987. Droemer Knaur, München 1986, ISBN 3-426-07703-5
- ↑ http://www.rafinfo.de/archiv/vs/vs-85.php
- ↑ http://www.tkb.org/Incident.jsp?incID=4428
Literatur
- Ute Mattigkeit: Giftdämpfe aus geheimen Rohren. In: die tageszeitung. 26. Januar 2000, S. 9 (bei taz.de).
- Marion Hahn: Umweltkrank durch NATO-Treibstoff? Multiple Chemikalien-Sensitivität durch JP8. In: Wissenschaft & Frieden. Nr. 1, 2002 (bei wissenschaft-und-frieden.de).
Weblinks
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