- Nachtlücke
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Sendeschluss nennt sich der Zeitpunkt, ab dem ein Radio- oder Fernsehsender kein Programm mehr sendet.
Man unterscheidet den turnusgemäßen Sendeschluss (zum Beispiel über die Nachtstunden, jahreszeitlich oder wenn einem Sender nur ein Zeitfenster zugeteilt wurde) von einem vorübergehenden oder endgültigen Sendeschluss, nach dem der Betrieb eingestellt oder an einen anderen Betreiber übergeben wird.
Während es im Hörfunkbereich bei der ARD, von einigen Ausnahmen abgesehen, seit den 1950er Jahren keinen Sendeschluss mehr gibt, gab es ihn im Bereich des deutschen Fernsehens bis Anfang der 1990er Jahre, d.h. das Programm endete am späten Abend bzw. am frühen Morgen. Ausnahmen stellen beispielsweise Lang- und Mittelwellensender dar, die während der Nachtstunden in Folge von Auflagen des Wellenplans nicht betrieben werden dürfen, da sie andere Sender über Gebühr stören würden. Einer dieser Sender war bis 1989 der einstige Langwellensender Erching des Deutschlandfunks.
Manche Hörfunksender, die nicht 24 Stunden in Betrieb sind, spielen vor Sendeschluss die Nationalhymne. So kann man kurz nach Mitternacht auf der von Radio Monte Carlo genutzten Langwellenfrequenz 216 kHz die Nationalhymne von Monaco hören (Dieser Brauch ist auch bei durchgehend betriebenen Sendern, also unabhängig vom Sendeschluss, zu beobachten). Häufig erfolgt auch eine Durchsage in der Form „Wir schalten nach den Nachrichten den Sender auf der Frequenz xy bis morgens um z Uhr ab“.
Der Langwellensender von Europe 1 und der Mittelwellensender der Stimme Russlands machen auch jeden Abend Sendeschluss (ersterer um 1 Uhr, letzterer um Mitternacht).
Beim Fernsehen wurden ursprünglich zum Programmschluss sogenannte „letzte Nachrichten“ verlesen (vor allem bei den Dritten Programmen), gefolgt von Tafeln mit der Programmvorschau des folgenden Tages. Danach erschien entweder sofort aufgrund der Abschaltung des Senders der so genannte „Schnee“ bzw. das „Rauschen“ – manchmal kurzzeitig vorher noch das Testbild.
Ab April (ZDF) bzw. Mai (ARD) 1985 wurde die Nationalhymne gespielt.
Österreich
In Österreich sendet der ORF erst seit 1995 durchgehend. Zum Programmschluss wurde die Nationalhymne seit Beginn des Sendebetriebs gesendet. Danach folgte der sogenannte „Schnee“, zeitweise war zuvor noch kurzzeitig ein Testbild oder Schwarzbild zu sehen.
Schweiz
Der Ende 2008 abgeschaltete Mittelwellensender Beromünster machte kurz nach 23 Uhr Sendeschluss.
Siehe auch
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