- Nacktarsch
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Nacktarsch ist eine Großlage im deutschen Weinbaugebiet Mosel in der Nähe von Traben-Trarbach (bei Cochem) an der Mosel.
Inhaltsverzeichnis
Namensherkunft
Beim Namen handelt es sich wohl um eine Verballhornung des lateinischen „Nectarius“[1], beziehungsweise des keltischen „Nackas“. Beides bedeutet etwa „felsige Höhe“ und leitet sich aus der Tatsache ab, dass der Nacktarsch-Hang im Herbst ohne Laub schlicht „nackt“ aussieht.
Eine Überlieferung berichtet auch von einem Kröver Kellermeister, welcher zwei Jungen den nackten Hintern versohlt haben soll, nachdem er sie dabei erwischt hatte, wie sie aus einem seiner Fässer Wein tranken. Diverse Abbildungen dieser Version der Entstehungsgeschichte befinden sich zwar heute auf Etiketten zahlreicher Kröver Nacktarschflaschen, sind aber wohl als Wortspiel zu werten. Andere Erklärungen führen den Namen der Weinbaulage auf den für derbe Worte bekannten Götz von Berlichingen oder auf eine angebliche Ähnlichkeit des Berges bei Kröv mit dem namengebenden unbekleideten Körperteil zurück. An der Stelle die zuerst Nacktarsch genannt wurde, erfriert der Wein in manchen Jahren und die Reben wurden nackt entblättert. Somit weist die Bezeichnung Kröver Nacktarsch auf die Anbaugrenze für Wein, damit auf die lange Reifezeit im Moselklima und endlich auf den großen Geschmack der Moselweine hin. Auch wenn es verschiedene Interpretationen gibt: Der Name ist werbewirksam und verkaufsfördernd und über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt.[2]
Ein bundesweites Medienecho löste die Idee aus, der Kröver Mehrzweckhalle den Namen „Nacktarschhalle“ zu geben.[3] Man einigte sich schließlich auf den Namen „Weinbrunnenhalle Kröver Nacktarsch“.
Einzellagen
Die Großlage Nacktarsch zählt zum Bereich Bernkastel und besteht aus folgenden Einzellagen Kröv und Kövenig:
Kröv
- Steffensberg
Der Steffensberg umfasst eine Fläche von 35 ha. Hier wird auf Devonschieferboden ausschließlich Riesling angebaut.
- Letterlay
An den Steffensberg schließt sich der 40 ha große Letterlay an. Beide Lagen sind nach Süden ausgerichtet. Auch hier werden Rieslingweine auf Devonschieferböden im Steilhang angebaut.
- Kirchlay
Diese Lage mit einer Größe von 70 ha ist nach Südsüdost ausgerichtet. Hier trifft man auf Tonschieferverwitterungsböden, im unteren Bereich ist der Boden hängig und besteht aus Lehm und Ton, der mit Schiefer durchsetzt ist. Hier wird u.a. Spätburgunder angebaut.
- Paradies
Das Paradies ist mit 160 ha Rebfläche die größte Lage Krövs. Von der Mosel her wachsen auf schwerem Lehmboden vorwiegend Müller-Thurgau-Reben, in den Hanglagen wechselt der Boden hin zu Ton und Devonschiefer. Hier werden vorwiegend Kerner- und Dornfelder -Reben angebaut.
Kövenig
Die Steillagen "Burglay" und "Herrenberg" umfassen Rebflächen von 18 ha bzw. 20 ha. Der Boden besteht aus Tonschiefer.
historisch
Im Jahr 1868 wurde unter der Leitung des Königlichen Kataster Inspectors, Steuerrath Clotten, für die Königliche Regierung zu Trier eine Weinbaukarte für den Regierungsbezirk Trier angefertigt. Für den Bereich Kröv (Cröv) sind dort lediglich die Einzellagen:
- Steffensberg
- Heislai
verzeichnet.
Einzelnachweise
- ↑ Hans Ambrosi: Mehr über deutschen Wein, S. 84, Dr. Fraund, Mainz 1989.
- ↑ Eigenes Hörensagen 1991 in der Ukraine (Eintrag von Benutzer:Boonekamp)
- ↑ Bericht aus der Rhein-Zeitung vom 3. Juli 2003, abgerufen am 10. Juni 2009
Literatur
- Dieter Braatz, Ulrich Sauter, Ingo Swoboda, Hendrik Holler: Weinatlas Deutschland. 1. Auflage. Hallwag, München, 2007, ISBN 978-3-8338-0638-4.
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