Narras

Narras
Nara
Nara (Acanthosicyos horridus) mit Früchten

Nara (Acanthosicyos horridus) mit Früchten

Systematik
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Unterfamilie: Cucurbitoideae
Tribus: Benincaseae
Untertribus: Benincasinae
Gattung: Acanthosicyos
Art: Nara
Wissenschaftlicher Name
Acanthosicyos horridus
Welw. ex Hook.f.
Nara auf einer Düne in Sossusvlei

Die Nara oder Naras (Acanthosicyos horridus) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Zur Gattung Acanthosicyos gehört nur noch eine weitere Art Acanthosicyos naudinianus, die von Angola bis zur Kapprovinz in der Namib-Wüste verbreitet ist.

Inhaltsverzeichnis

Namensherkunft

Die Nara ist auch unter dem Namen Nara-Frucht oder Nara-Melone bekannt und hat ihren Namen von den einheimischen Nama- und Damara-Stämmen, die sie !Nara nennen. Das Ausrufezeichen steht für einen Schnalzlaut in der Namasprache.

Vorkommen und Standort

Die Nara ist endemisch in Namibia und wächst in einem 40 bis 60 km breiten Streifen an der 1000 km langen Küste vom Oranje im Süden bis zum Kunene im Norden. Innerhalb diese Gebietes kommt sie nur auf Bänken von Rivieren und Dünen vor, wenn ihre Wurzeln Grundwasser erreichen können. Man schätzt die Population auf einige hundert bis wenige tausend Exemplare, wobei ihre Anzahl und die Größe der Früchte in den letzten Jahren abnahm. Die Nara ist die häufigste Pflanze in der Namib-Wüste. Anhand von Fossilien nimmt man an, dass die Art seit 40 Millionen Jahren existiert.

Beschreibung

Die Nara ist ein blattloser Strauch, der Wuchshöhen von 0,5 bis 1 m erreicht. Ihr wildes Gestrüpp aus Zweigen kann eine Fläche von bis 1500 m² bedecken und sie kann über 100 Jahre alt werden. Dieses Gestrüpp sammelt Sand und bildet damit hohe Dünen, wobei der größte Teil der Pflanze im Sand versteckt ist, wo ihre bis zu 30 cm dicken und bis zu 40 Meter langen Wurzeln zum Grundwasser vorstoßen. Sie ist mit paarigen, 2 bis 3 cm langen Dornen besetzt ist. Die Photosynthese findet in ihren Ästen, Blüten und Dornen statt.

Nara ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), es gibt also männliche und weibliche Pflanzen. Die hellgelben oder grünlichen Blüten haben einen Durchmesser von etwa 3 cm und stehen einzeln. Die weiblichen Blüten sind an ihrem unterständigen Fruchtknoten unterhalb des Blütenbechers zu erkennen.

Er entwickelt zuerst grüne, später orange-gelbe, melonenförmige, dornenbewehrte Früchte. Die stark wasserhaltigen Früchte erreichen die Größe (Durchmesser von etwa 15 cm) von Straußeneiern bei einem Gewicht von etwa 1 kg, sie enthalten etwa 250 Samen. Die cremefarbenen Samen schmecken nussig und sind reich an Öl (etwa 55 %) und Proteinen (etwa 30 %).

Die Frucht wird von vielen Tieren der Namib verzehrt, darunter Giraffe, Gemsbock, Nashorn, Schakal, Hyäne und verschiedene Käfer. Hauptsächlich Elefanten und daneben Stachelschweine tragen zur Weiterverbreitung bei, denn sie scheiden einen Großteil der Samen unverdaut wieder aus. Kleinere Nagetiere mit einem hohen Energiebedarf wie die Zwergrennmaus vertilgen dagegen hauptsächlich die nahrhaften Samen und sind für die Pflanze unvorteilhaft.

Nutzung

Für den menschlichen Verzehr sind sowohl die Frucht als auch die Samen (haltbargemacht durch Trocknen) geeignet, die Pflanze wird in Namibia auch medizinisch gegen Magenschmerzen, zur Beschleunigung der Wundheilung und als natürlicher Sonnenschutz genutzt.

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