- National-Liberale Aktion
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Die Nationalliberale Aktion (NLA) war eine nationalliberale Splitterpartei. Sie bildete sich aus dem "Hohensyburger Kreis", in dem sich FDP-Mitglieder sammelten, die dem rechten Parteiflügel zuzurechnen waren und die sozialliberale Koalition, zu der sich die Liberalen 1969 bereit fanden, vehement ablehnten.
Die NLA wurde am 17. Juni 1970 gegründet, Bundesvorsitzender wurde Siegfried Zoglmann. In Nordrhein-Westfalen traten drei Landtagsabgeordnete zu der neuen Gruppierung über. Erhoffte Wahlerfolge in Hessen und Bayern im Herbst 1970 blieben aus, und der Partei gelang es nicht, unzufriedene Wählerstimmen aus dem Lager der Unionsparteien und der FDP auf sich zu lenken. NLA-Vertreter selbst riefen schließlich bei den 1971 stattfindenden Abgeordnetenhaus bzw. Landtagswahlen in Berlin und Schleswig-Holstein zur Wahl der CDU auf. Als Konsequenz aus dem Scheitern der NLA wurde bereits im Sommer 1971 eine neue nationalliberale Partei, die Deutsche Union, gegründet, der Zoglmann ebenfalls vorstand.
Programmatik
Tonangebend in der Führung waren Vertreter der Vertriebenenverbände. Zoglmann war beispielsweise Mitglied des Sudetendeutschen Rates. Entsprechend wurde die Ostpolitik der damaligen Regierung heftig bekämpft. Trotzdem gab es erhebliche Vorbehalte des Bundes der Vertriebenen gegenüber der neuen Partei, was möglicherweise mit der starken Nähe des Vertriebenenverbandes zu den Unionsparteien in Zusammenhang stehen könnte.
Literatur
- Richard Stöß: Die Aktionsgemeinschaft Vierte Partei. In: Stöß, Richard (Hrsg.): Parteienhandbuch: Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945 – 1980. Band 1 AUD-EFP, Opladen: Westdeutscher Verlag 1983, S. 336–366.
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