- Siegfried Zoglmann
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Siegfried Zoglmann (* 17. August 1913 in Neumark/ Kreis Taus; † 20. Oktober 2007 in Bonn-Bad Godesberg) war ein Sudetendeutscher und deutscher Politiker (nach 1945 zunächst FDP, später CSU).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Zoglmann, Sohn eines Landwirts, war ab 1935 als Journalist in Berlin tätig. 1939 wurde er Abteilungsleiter beim Reichsprotektor Böhmen und Mähren. Während des Zweiten Weltkrieges war er ab 1940 bei einer Kriegsberichterstatterkompanie eingesetzt. 1942 meldete er sich freiwillig zum Einsatz bei der Waffen-SS, wo er zuletzt Kompanieführer im Range eines Obersturmführers war.
1945 kam Zoglmann als Heimatvertriebener nach Nordrhein-Westfalen. Er arbeitete als Chefredakteur der dem rechten FDP-Flügel nahestehenden Zeitungen Der Fortschritt, Die Deutsche Zukunft und Deutsche Allgemeine Zeitung. 1951 wurde er Geschäftsführer des Nordwestdeutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlages. 1961 gründete er die Agentur „interwerbung“.
Parteimitgliedschaften
Zoglmann war seit 1928 führend in der sudetendeutschen Jugendbewegung tätig. Er wurde vor dem deutschen Einmarsch Mitglied der DNSAP und danach auch der NSDAP und Gebietsführer Böhmen und Mähren der Hitler-Jugend.
Nach 1945 wurde Zoglmann Mitglied der FDP in Nordrhein-Westfalen. Er wurde 1950 zum Landespressereferenten bestellt und 1951 in den Landesvorstand gewählt. Neben Ernst Achenbach war er der Verbindungsmann von Friedrich Middelhauve zum Naumann-Kreis.
Zoglmann gehörte innerhalb der FDP zu den strikten Gegnern der sozialliberalen Koalition und vor allem auch der neuen Ostpolitik. Am 17. Juni 1970 gründete er mit Dietrich Bahner und anderen Mitgliedern des Hohensyburger Kreises innerhalb der FDP die Nationalliberale Aktion (NLA), um den innerparteilichen Einfluss des rechten Parteiflügels zu stärken. Nachdem der Bundesparteitag der FDP vom 22. bis 24. Juni 1970 in Bonn jedoch die reformorientierte, sozialliberale Linie Walter Scheels bestätigt hatte (siehe Freiburger Thesen), konstituierte sich die NLA bundesweit. Zoglmann wurde ihr Vorsitzender und trat am 9. Oktober 1970 aus der FDP aus. Nach Überführung der NLA in die Deutsche Union 1971 war Zoglmann bis 1974 deren Vorsitzender. Als das Scheitern der DU als eigenständiger Partei absehbar wurde, wechselte er im November 1974 zur CSU.
Vertriebenenpolitik
Zoglmann war Mitbegründer der Sudetendeutschen Landsmannschaft und des national-konservativen Witikobundes. Außerdem gehörte Zoglmann dem Sudetendeutschen Rat an.
Abgeordneter
Von 1954 bis 1958 war Zoglmann Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen.
Dem Deutschen Bundestag gehörte Zoglmann von 1957 bis 1976 an. Von 1961 bis 1963 war er parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, anschließend bis 1968 stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Mit seinem Parteiaustritt verließ Zoglmann am 9. Oktober 1970 auch die FDP-Fraktion und wurde Gast der CSU-Landesgruppe. Wiewohl weiterhin in Nordrhein-Westfalen wohnend, wurde Zoglmann, der zu diesem Zeitpunkt parteilos war, 1972 auf der CSU-Landesliste erneut in den Bundestag gewählt.
Als Autor
- Bannführer S. Z. zus. mit Gauleiter Hans Krebs: Sudetendeutschland marschiert. Verlag für soziale Ethik und Kunstpflege Dr. Friedrich Osmer, Berlin 1938 Referat
Auszeichnungen
- 1974 Großes Bundesverdienstkreuz
- 1982 Bayerischer Verdienstorden
- Großer Verdienstorden der Republik Ungarn
- 1983 Ehrenbrief der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst (Hrsg.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002. Band 2, N–Z, Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 991
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8. (Aktualisierte 2. Auflage)
Weblinks
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