- Natur (Zeitschrift)
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Natur war eine populärwissenschaftliche Zeitschrift mit ökologischer Ausrichtung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Zeitschrift wurde erstmals im Herbst 1980 von Horst Stern mit dem Untertitel „Horst Sterns Umweltmagazin“ im Ringier-Verlag herausgegeben. Die erste Ausgabe erschien als unverkäufliches Exemplar mit einem Titelbild des Wiener Künstlers Ernst Fuchs. Erstbezieher erhielten zudem ein Poster des Titelbildes im DIN-A3-Format. Fuchs gestaltete auch die Titelbilder der ersten fünf regulären Ausgaben. Die erste reguläre Ausgabe erschien im Juni 1981. Stern war anfangs auch Chefredakteur und bis Dezember 1984 Herausgeber. Seit März 1996 bis März 1999 erschien „natur“ im Verlag natur media, der zur konradin mediengruppe gehört.
Von der ersten Ausgabe an widmete sich die Zeitschrift kritisch Themen wie Artenschutz, Wirtschaftswachstum, Bürgerinitiative, Evolution, Landschaftsverbrauch, Bionik, Industrie und Ökologie.
Kritiker bemängeln, dass der anfangs sehr zivilisationskritische und thematisch anspruchsvolle Inhalt nach einigen Jahren immer mehr verflachte und die Zeitschrift sich in den 1990er-Jahren unter dem Druck der Auflagenzahlen zu einem „grünen Lifestyle-Magazin“ gewandelt hat.
Der zeitweilige Chefredakteur Dirk Maxeiner unterstellt hingegen einen Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung des Umweltschutzes wie der intellektuellen Herausforderungen an Ökologiebewegung und Umweltjournalismus, dem die Leserschaft der Zeitschrift selbst nur in geringem Maße Rechnung getragen habe. Der Kauf einer ökologischen Zeitschrift sei zunehmend als Ablasshandel begriffen worden, als Instrument einer inneren Reinwaschung. Demgegenüber sei die zunehmende Verbreitung des Umweltbewußtseins, dessen wirtschaftliche Bedeutung wie auch die Flexibilität der Industrie größer geworden. Die Leser hätten aber die Vermittlung komplexer Zusammenhänge und das Abgehen von einfachen Schuldzuweisungen nicht akzeptiert. Als die Zeitschrift 1991 eine Anzeige der deutschen Kernkraftwerksbetreiber abdruckte, kam es zu vielfältigen Abonnementkündigungen, Robert Jungk beendigte seine Mitarbeit und die baden-württembergischen Grünen beschlossen den Boykott der Zeitschrift, falls sie nicht verbindlich auf Anzeigen der Stromwirtschaft verzichte.[1]
Die Zeitschrift wurde 1999 mit der Zeitschrift Kosmos zusammengeführt unter dem neuen Namen natur+kosmos.
Dem wissenschaftlichen Beirat gehörten bis Februar 1989 an:
- Hans Christoph Binswanger
- Karl Ganser
- Frank Haenschke (ab Januar 1982)
- Berndt Heydemann (bis Juni 1986)
- Martin Jänicke
- Bernd Lötsch
- Frederic Vester (bis November 1982)
Folgende Namensänderungen wurden im Laufe der Zeit an der Zeitschrift vorgenommen:
- „Natur – Das Umweltmagazin“ (ab Januar 1985)
- „Natur – Magazin“ (ab März 1992)
- „Natur – Zeitschrift für die ökologische Zukunft“ (ab Dezember 1993)
- „Natur – Engagement-Faszination-Lebensart“ (ab März 1996)
- „Natur – Faszination-Gesundheit-Lebensart“ (ab Oktober 1996)
Verantwortliche Chefredakteure
- Horst Stern (Juni 1981 bis September 1982)
- Christian Schütze (November 1982 bis Mai 1983)
- Horst Stern als Herausgeber (Juni 1983 bis August 1983)
- Adolf Theobald (September 1983, ab Oktober 1983 verantwortlich bis Januar 1985)
- Manfred Bissinger (Februar 1985 bis Januar 1989)
- Dirk Maxeiner (Februar 1989 bis Mai 1993)
- Günter Haaf (Juni 1993 bis Februar 1996)
- Gerd Pfitzenmaier (März 1996 bis März 1999)
Einzelnachweise
- ↑ Dirk Maxeiner, Michael Miersch: Öko-Optimismus. Metropolitan Verlag, 1996
Weblinks
ISSN: 0723-5038Kategorien:- Populärwissenschaftliche Zeitschrift
- Zeitschrift (Deutschland)
- Umwelt und Natur
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