- Neapoli (Kozani)
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Stadtgemeinde Neapoli
(1986–2010)
Δήμος Νεάπολης
(Νεάπολη)Basisdaten Staat: Griechenland Verwaltungsregion: Westmakedonien Präfektur: Kozani Geographische Koordinaten: 40° 18′ N, 21° 24′ O40.30694444444421.391666666667Koordinaten: 40° 18′ N, 21° 24′ O Höhe ü. d. M.: 554–668–870 m
Trapesitza–Neapoli–SkalochoriFläche: 238,277 km² Einwohner: 5.121 (2001[1]) Bevölkerungsdichte: 21,5 Ew./km² Gemeindelogo: Sitz: Neapoli LAU-1-Code-Nr.: 581200 Gemeindegliederung: 21 Gemeindebezirke Website: www.neapolikoz.gr Lage in der ehem. Präfektur Kozani Neapoli (griechisch Νεάπολη (f. sg); meist mit Zusatz Neapoli Kozanis; deutsch etwa ‚Neustadt in Kozani‘) ist eine griechische Kleinstadt, Verwaltungssitz sowie ein Gemeindebezirk der Gemeinde Voio der Region Westmakedonien. Bis zur Verwaltungsregion 2010 bildete sie eine eigenständige Gemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geographie, Geologie und Klima
Der Gemeindebezirk Neapoli befindet in der Mitte der Gemeinde Voio im Nordwesten des griechischen Festlandes. Das Gebiet wird vom Aliakmonas in nord-südlicher Richtung durchquert und steigt nach Westen (zum Voio) und Osten (zum Askio) jeweils bergig an. Im Norden grenzt die Gemeinde Orestida, im Süden Grevena an das Gebiet Neapolis.
Die Entfernungen (alle Luftlinie) nach Siatista im Südosten beträgt 15 km, nach Kozani im Osten 34 km, nach Tsotili im Südosten 8 km, nach Kastoria 25 km, nach Grevena im Süden 26 km. Die Stadt Ioannina liegt in 85 km Entfernung im Südwesten, Trikala im Südsüdosten ist 90 km entfernt, im Osten sind Veria und Thessaloniki 73 bzw. 135 km entfernt. Zur griechischen Hauptstadt Athen beträgt die Entfernung ca. 330 km Luftlinie. Die Straßenentfernungen sind aufgrund der Straßenbeschaffenheit teilweise erheblich länger (beispielsweise die Entfernung nach Ioannina, Kastoria, Kozani und Trikala).
Geschichte
Nach Angaben des Archäologen Antoni Keramopoulo sollen die Siedlungsspuren im Gebiet der Gemeinde Neapoli bis in die Zeit Alexanders des Großen zurückreichen. Seiner Meinung nach lag die antike Siedlung Levea (Levaia) auf dem Gebiet der Ortschaft Platania in der „Anana“ genannten Gegend. Der Archäologie Dimitrios Kanatsoulis vermutet die antike Siedlung Levea als Vorläufer der Ortschaft Platania an deren heutigen Stelle. Systematische Untersuchungen, insbesondere systematische Ausgrabungen mit Nachweisen von Siedlungsspuren, liegen allerdings nicht vor. Die antiken Überreste, welche bei der Ortschaft Platania vorgefunden worden waren, wurden in das Archäologische Museum der Stadt Kozani überführt. Auf dem Gebiet der Ortschaft Mesolongos befindet sich eine Burg wahrscheinlich mittelalterlichen Ursprungs; exakte systematische Untersuchungen hierzu sind ebenfalls nicht verfügbar.
Die gesichert erste Besiedlung des Gemeindegebietes erfolgte durch griechisch-orthodoxe Mönche, welche 1101 n. Chr. das Kloster „Metamorfosi tou Sotiros“ in Dryovouno gründeten. Drei weitere der insgesamt mindestens 9 Kirchen auf dem Gebiet der Gemeinde Neapoli wurden im 15. und 16. Jahrhundert gegründet bzw. erbaut.
Ein genaues Gründungsdatum der Ortschaften der Gemeinde Neapoli bzw. von Neapoli selbst ist anhand schriftlicher Quellen nicht vorhanden. Sicher besteht die Ortschaft Kallistrati seit 1813; entsprechend zurückreichende Kirchenbücher liegen für Kallistrati vor.
Die heutige Kleinstadt wurde 1918 unter dem Namen Lipsista (gr. Λειψίστα) als Landgemeinde (kinotita) anerkannt; 1928 erfolgte die Umbenennung von Stadt und Gemeinde in Neapolis (Νεάπολις). 1986 wurde die Gemeinde um zahlreiche benachbarte Landgemeinden erweitert und unter der Dimotiki-Form Neapoli (Νεάπολη) zur Stadtgemeinde (dimos) erhoben. Diese Gemeinde ging 2010 in der neu gegründeten Gemeinde Voio auf, wo sie seither einen Gemeindebezirk bildet. [2]
Bevölkerung, Verwaltung und Politik, Persönlichkeiten
Die Gemeinde Neapoli wies in der Volkszählung 2001 insgesamt 5.121 Einwohner auf. Diese verteilten sich auf 21 Gemeindebezirke mitsamt der dazugehörigen 27 Siedlungen.
- Gemeindegebiet Neapoli - Δ.δ. Νεάπολης - 2.369 Einwohner (1991: 1.968)
- Ortschaft Neapoli - Νεάπολη - 2.301 Einwohner (1981: 1.872, 1991: 1.889)
- Ortschaft Melidoni - Μελιδόνι - 68 Einwohner (1991: 79). Höhe 590 m.
- Gemeindegebiet Aidonochori - Δ.δ. Αηδονοχωρί - 115 Einwohner (1991: 101)
- Ortschaft Aidonochori - Αηδονοχώρι - 70 Einwohner (1991: 56). Höhe 720 m.
- Ortschaft Kallistratio - Καλλιστράτιο - 45 Einwohner (1991: 45)
- Gemeindegebiet Aliakmon (Aliakmonas) - Αλιάκμων - 281 Einwohner (1981: 541, 1991: 316). Höhe 580 m.
- Gemeindegebiet Axiokastro - Δ.δ. Αξιοκάστρο - 146 Einwohner (1991: 137).
- Ortschaft Axiokastro - Αξιόκαστρον - 46 Einwohner (1981: 223, 1991: 47). Höhe 588 m.
- Ortschaft Klima - Κλήμα - 100 Einwohner (1991: 90)
- Gemeindegebiet Asproula - Δ.δ. Ασπρούλας - 185 Einwohner (1991: 247).
- Ortschaft Asproula - Ασπρούλα - 121 Einwohner (1981: 278, 1991: 159). Höhe 744 m.
- Ortschaft Kryoneri - Κρυονέρι - 64 Einwohner (1991: 88). Höhe 750 m.
- Gemeindegebiet Velanidia - Δ.δ. Βελανιδιάς - 156 Einwohner (1991: 247)
- Ortschaft Velanidia - Βελανιδιά - 110 Einwohner (1981: 213, 1991: 171). Höhe 719 m.
- Ortschaft Sterna - Στέρνα - 46 Einwohner (1991: 76). Höhe 740 m
- Gemeindegebiet Dryovouno - Δ.δ. Δρυοβούνου (Δρυόβουνο) - 402 Einwohner (1981: 510, 1991: 531). Höhe 800 m.
- Gemeindegebiet Lefkothea - Δ.δ. Λευκοθέας (Λευκοθέα) - 56 Einwohner (1981: 163, 1991: 96). Höhe 800 m.
- Gemeindegebiet Mesolongos - Δ.δ. Μεσολόγγου (Μεσόλογγος) - 76 Einwohner (1981: 148, 1991: 126). Höhe 760 m.
- Gemeindegebiet Molocha - Δ.δ. Μολόχας (Μολόχα) - 190 Einwohner (1981: 228, 1991: 201). Höhe 700 m.
- Gemeindegebiet Peponia - Δ.δ. Πεπονιάς (Πεπονιά) - 130 Einwohner (1991: 164). Höhe 559 m.
- Gemeindegebiet Peristera - Δ.δ. Περιστέρας (Περιστέρα) - 59 Einwohner (1991: 74).
- Gemeindegebiet Platania - Δ.δ. Πλατανιάς (Πλατανιά) - 121 Einwohner (1981: 151, 1991: 148). Höhe 680 m.
- Gemeindegebiet Polylakko - Δ.δ. Πολυλάκκου (Πολύλακκο) - 77 Einwohner (1981: 121, 1991: 91). Höhe 640 m.
- Gemeindegebiet Pylorio - Δ.δ. Πυλωρίου (Πυλώριο) - 85 Einwohner
- Gemeindegebiet Simandro - Δ.δ. Σημάντρου (Σήμαντρο) - 49 Einwohner (1981: 93, 1991: 87). Höhe 770 m.
- Gemeindegebiet Skalochori - Δ.δ. Σκαλοχωρίου (Σκαλοχώρι) - 176 Einwohner (1981: 176, 1991: 212) Höhe 870 m.
- Gemeindegebiet Trapezitsa - Δ.δ. Τραπεζίτσης - 208 Einwohner (1991: 203)
- Ortschaft Trapezitsa - Τραπεζίτσα - 169 Einwohner (1981: 259, 1991: 172). Höhe 554 m.
- Ortschaft Panareti - Παναρέτη - 39 Einwohner (1991: 31). Höhe 570 m.
- Gemeindegebiet Chimerino - Δ.δ. Χειμερινού – (Χειμερινό) - 87 Einwohner (1991: 84).
- Gemeindegebiet Chorigos - Δ.δ. Χορηγού - 153 Einwohner
- Ortschaft Chorigos - Χορηγός - 153 Einwohner (1981: 145, 1991: 144). Höhe 700 m.
- Ortschaft Panagia - Παναγία - 0 Einwohner (1991: unbekannt). Höhe 740 m.
Bei der Volkszählung 1991 betrug die Einwohnerzahl der Gemeinde Neapoli 5.299. Diese verteilten sich auf damalig 1 Stadtgemeinde (Neapoli selbst) sowie 13 Landgemeinden (Kinotita, Mehrzahl Kinotites). Diese 13 Landgemeinden waren (1) Aliakmon (Aliakmonas), (2) Axiokastro, (3) Asproula, (4) Dryovouno, (5) Lefkothea, (6) Mesolongos, (7) Molocha, (8) Platania, (9) Polylako, (10) Simandro, (11) Skalochori, (12) Trapesitza und (13) Chorigos.[3] Bis 1997 war die Ortschaft Neapoli die zweitgrößte Siedlung in der 1997 abgeschafften Provinz Voio; deren größte Siedlung und Verwaltungssitz war Siatista.
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr
Die Bewohner Neapolis beschäftigen sich mit der Landwirtschaft einschließlich der Viehzucht. Die Ortschaft Neapoli dient dabei den anderen Ortschaften des Gemeindebezirks als Zentrum.
Die Kleinstadt Neapoli verfügt über eine Polizeiinspektion sowie eine Feuerwache. Ein Hotel befindet sich ebenfalls in Neapoli. Sowohl in Neapoli selbst als auch in Chorigos, Skalochori, Axiokastro und Molocha befinden sich kleine sogenannte ‚Gesundheitszentren‘, welche die primäre medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Sie verfügen typischerweise über einen Arzt. Die nächste Poliklinik oder Kendro Ygias (‚Gesundheitszentrum‘) mit mehreren Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen befindet sich in Tsotili, das nächste Krankenhaus in Kozani.
Neapoli ist an das griechische Fernstraßennetz über die Nationalstraße 20 (Europastraße 90) und die Nationalstraße 15 angeschlossen. Die Nationalstraße 20 passiert Neapoli aus Westen von Ioannina und Konitsa her kommend und führt ostwärts nach Siatista und Kozani. Die Nationalstraße 15 führt von Siatista aus nach Nordnordwest durch Neapoli nach Argos Orestiko und Kastoria. Beide Nationalstraßen bilden östlich von Neapoli eine gemeinsame Trasse bis nach Siatista. Neapoli wird in den Jahren bis 2010 noch eine deutliche Verbesserung der Straßenverkehrsanbindung erfahren. Die im Bau befindliche Autobahn 15 passiert Neapoli im Osten des Gemeindegebietes; an dieser Autobahn wird Neapoli über eine eigene anschlussstelle verfügen. Über die Autobahn 15 besteht bei Siatista ein Anschluss an die Autobahn 2, welche eine erheblich schnellere Verbindung nach Ioannina im Westen und nach Kozani, Veria und Thessaloniki im Osten realisiert. Bis zur Fertigstellung der Autobahn 15 im Abschnitt von Neapoli dienen die Nationalstraßen 15 und 20 als Zubringer zur Autobahn 2.
Eine Eisenbahnanbindung hat Neapoli nicht.
Der nächstgelegene nationale Flughafen ist der von Kastoria bei Argos Orestiko. Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der von Ioannina bzw. der Flughafen Thessaloniki.
Der das Gemeindegebiet passierende längste griechische Fluss Aliakmonas erlaubt im Flussabschnitt der Gemeinde Neapoli keinen Schiffsverkehr.
Bildung, Kultur, Sehenswürdigkeiten
In den Ortschaften Kalistrati, Skalochori und Chorigos existieren volkskundliche Museen. Das Volkskundemuseum von Chorigos wurde 1994 eröffnet. Im volkskundlichen Museum von Kalistrati werden auch Kirchenbücher, welche bis in das Jahr 1813 zurückreichen, aufbewahrt.
Im Gemeindegebiet von Neapoli existieren mindestens neun griechisch-orthodoxe Kirchen und zwei griechisch-orthodoxe Klöster. Diese sind:
- Kloster „Metamorfosi tou Sotiros“ in Dryovouno. Männerkloster. Erbaut 1101. Die ältesten Heiligendarstellungen datieren zurück auf das Jahr 1458, der Narthex stammt aus dem Jahr 1805. Besuch und Aufenthalt im Kloster sind möglich.
- Kloster „Geburt der Mutter Gottes“ in Dryovouno. Frauenkloster.
- Kirche „Agios Georgios“ in Neapolis. 1978 erbaut.
- Kirche „Agios Minas“ in Dryovouno. Die Kirche stammt aus dem Jahr 1509.
- Kirche „Agios Nikolaos“ in Polylakkos. Erbaut 1911.
- Kirche „Metamorfosi tou Sotiros“ in Molocha. Erbaut 1991 auf dem Hügel Kalogero auf den Grundmauern eines alten verfallenen Klosters.
- Kirche „Agiou Dimitriou“ in Molocha. Erbaut 1923 aus den Trümmern einer osmanischen Moschee.
- Kirche „Agia Paraskevi“ in Molocha. Erbaut 1985 auf den Grundmauern einer verfallenen Kirche.
- Kirche „Agia Paraskevi“ in Lefkothea. Erbaut 1680.
- Kirche „Agios Dimitrios“ in Asproula. Erbaut vor 1500. Die Ikonen stammen aus dem 15. Jahrhundert.
- Kirche „Kimisis tis Theotokou“ in Velanidis. Erbaut 1886.
Alle Klöster und Kirchen unterstehen der griechisch-orthodoxen Diözese Siatista und Sissani mit Sitz in Siatista. Der Diözese steht ein Bischof vor.
Nördlich von Skalochori befindet sich der „versteinerte Wald“ von Nostimo, welcher zur Gemeinde Argos Orestiko in der Präfektur Kastoria gehört.
Quellen
- Informationen der Präfekturverwaltung Kozani mit Informationen über die Gemeinde Neapoli (einschl. Karte) (auf Griechisch).
- Μακεδονία/Macedonia. 1:250.000. Road Editions, Athen. ISBN 960-8481-18-X.
- ↑ Informationen des griechischen Statistischen Dienstes
- ↑ Gemeindegeschichte auf eetaa.gr (griech.)
- ↑ Angaben der Informationsseite Greek Travel Pages (GTP) über die ehemalige Verwaltungsaufteilung und Einwohnerzahl der heutigen Gemeinde Neapoli (auf Englisch).
Weblinks
- Politische Karte des Griechischen Innenministeriums mit der Verwaltungsgliederung der Präfektur Kozani einschließlich der Gemeinde Neapoli und ihrer Ortschaften (auf Griechisch)
- Informationen der Präfekturverwaltung Kozani mit Informationen über die Gemeinde Neapoli (einschl. Karte) (auf Griechisch).
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