Nebahat Güclü

Nebahat Güclü

Nebahat Güçlü (* 10. September 1965 in Kayseri, Türkei) ist eine Hamburger Politikerin der Grünen Alternative Liste (GAL).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nebahat Güçlü kam mit vier Jahren nach Hamburg. Sie studierte Germanistik und Politikwissenschaft. Sie ist geschieden und hat eine 14-jährige Tochter. Sie ist seit ihrer Einbürgerung im Januar 1995 deutsche Staatsbürgerin.

Sie war viele Jahre als Projektleiterin bei der Internationalen Frauenbegegnungsstätte INCI e.V. in Hamburg tätig. In der Interkulturellen Begegnungsstätte (IKB) e.V. bekleidet sie seit Januar 2000 das Amt der Geschäftsführerin. Zudem engagiert sie sich in verschiedene Beiräten und Vorständen von Stiftungen, Gewerkschaften, Frauenverbänden und MigrantInnenvereinen.

Sie sitzt seit dem 17. März 2004 in der Bürgerschaft Hamburgs für die GAL. Sie vertritt die Fraktion im Sozialausschuss. Zudem ist sie Fachsprecherin für die Themen Migration, Flüchtlinge und Ausländer. Am 29. Mai 2008 wählten sie die Abgeordneten zur Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft.

Kritik

Güçlü warf 2005 der islamkritischen Soziologin und Autorin Necla Kelek „Übertreibung“ vor, denn Ehrenmorde hätten [nichts] mit der türkisch-islamischen Identität zu tun“. Kelek habe nur „eine Marktlücke entdeckt und will Geld rausschlagen.“ Anlässlich eines "Ehrenmordes" in Hamburg im Mai 2008 stellte Kelek in einem Kommentar im Hamburger Abendblatt fest: „Heute redet sie ganz anders und tut so, als hätte sie bereits 2005 das Thema entdeckt, und tritt als Retterin der Zwangsverheirateten auf“.[1] Allerdings übersieht Kelek in ihrer Kritik, dass sich Güçlü zum Beispiel am 2. April 2005 in einem Namensbeitrag für das Hamburger Abendblatt unter dem Titel „Zwangsheirat ächten!“ die Verharmlosung von „Gewalt gegen Frauen, Zwangsheirat und Ehrenmorde“ anprangerte und verbesserten Schutz der Betroffenen einforderte.[2]. Zuvor hatte sie bereits am 24. März 2005 zu diesem Thema eine kleine Anfrage an den Hamburger Senat gestellt[3] und im Juni 2005 einen entsprechenden Antrag gestellt.[4]

Weblinks

Quellen

  1. „"Ehrenmörder" dürfen sich nicht hinter dem Islam verstecken“, Hamburger Abendblatt, 20. Mai 2008
  2. Nebahat Güçlü: Zwangsheirat ächten!, in: Hamburger Abendblatt, 2. April 2005.
  3. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, 18. Wahlperiode: Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Nebahat Güçlü (GAL) vom 24.03.05 und Antwort des Senats. Betr.: Zwangsheirat und Ehrenmorde ächten, Drucksache 18/1991 vom 1. April 2005
  4. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, 18. Wahlperiode: Antrag der Abgeordneten Nebahat Güçlü, Dr. Verena Lappe, Antje Möller, Katja Husen, Martina Gregersen, Christa Goetsch (GAL) und Fraktion. Betr.: Gewalt gegen Frauen nachhaltig bekämpfen: Zwangsheirat ächten – Zwangsehen verhindern, Drucksache 18/2414 vom 8. Juni 2005

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