Nelson Slade Bond

Nelson Slade Bond

Nelson Slade Bond (* 23. November 1908 in Scranton, Pennsylvania; † 4. November 2006 in Roanoke, Virginia) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der neben eigenständigen Sach- und belletristischen Werken auf breiter Basis Beiträge für Zeitschriften, das Radio, das Fernsehen und das Theater geschaffen hat. Er war ein Pionier der frühen Science-Fiction und Fantasy. Sein belletristisches Werk umfasst vor allem Kurzgeschichten, von denen die meisten in den 1930er und 40er Jahren in Pulp-Magazinen erschienen. Bekanntheit erreichte er namentlich durch die Reihe seiner Lancelot-Biggs-Geschichten sowie durch seine Meg-the-Priestess-Reihe, mit der er eine der ersten starken weiblichen Heldinnen in die Science-Fiction einführte.

Inhaltsverzeichnis

Leben und schriftliches Werk

Bonds Eltern stammten aus Nova Scotia, zogen aber kurz vor seiner Geburt nach Scranton in Pennsylvania und ließen sich nach dem Ersten Weltkrieg in Philadelphia nieder. Bond besprach in seinen High-School-Tagen für den Philadelphia Inquirer Theaterstücke. Von 1932 bis 1934 besuchte er das Marshall College in Huntington (West Virginia). In dieser Zeit schrieb er für den Huntington Herald Advertiser und die Hochschulzeitung, The Parthenon, und traf er Betty Gough Folsom, die er 1934 heiratete.[1]

Er arbeitete kurz als PR-Agent für Nova Scotia und begann 1935 mit Artikeln zu Sach-Themen für verschiedene Zeitschriften seine schriftstellerische Laufbahn. Sein erstes Werk im Bereich der Science-Fiction war Down the Dimensions, das in der Astounding-Ausgabe vom April 1937 erschien.

Bond schrieb über 250 Kurzgeschichten. In den 1930er und 1940er Jahren erschienen sie u.a. in Heften wie Amazing Stories, Fantastic Adventures oder Weird Tales. Zu Bonds bekanntesten Figuren gehören Pat Pending, Lancelot Biggs und Hank Horse-Sense. In Deutschland erschienen die Biggs-Abenteuer (Lancelot Biggs Weltraumfahrten) und Herrn Mergenthwirkers Lobblies sowie die Sammlung Insel der Eroberer bei Heyne.

Bond gab in den 1950er Jahren das Dichten fast ganz auf. Er arbeitete immer mehr fürs Radio und fürs Fernsehen und eröffnete 1959 in Roanoke (Virginia) eine PR-Firma, später ein bedeutendes Antiquariat.

Auf die Ermunterungen durch Anhänger und Berufskollegen, namentlich Harlan Ellison, hin brachte er erst 1995 ein weiteres belletristisches Werk heraus.

Bond stand in einer ausgedehnten Korrespondenz mit James Branch Cabell und war nach dessen Tod eine Zeitlang der Verwalter seines literarischen Nachlasses.

Bond spendete im Jahre 2002 der Bibliothek der Marshall-Universität in Huntington seine Unterlagen. Die Bibliothek hat einen Nachbau von Bonds häuslichem Arbeitszimmer errichtet.

Nelson und Betty Bond hatten zwei Söhne. Betty Bond machte im Fernsehen von Virginia Karriere. Sie interviewte wichtige Leute der Gegend für ihre Betty Bond Show für den Sender WSLS-TV in Roanoke.[2]

Radio und Fernsehen

Bond schrieb für Radioserien wie Dr. Christian, Hot Copy (1941-44) und The Sheriff (1944-51, eine Fortsetzung von Death Valley Days) sowie u. a. für die Fernseh-Anthologieserien Lux Video Theatre, Studio One, General Motors Theatre und Tales of Tomorrow. Herrn Mergenthwirkers Lobblies erlebte über ein halbes Dutzend Bearbeitungen fürs Radio und lief 1938 als Radioserie. Dieses Werk wurde nach einer Bearbeitung durch Bond das erste über ein Network ausgestrahlte Fernsehspiel voller Länge.

Bond hat seine Erfahrungen mit dem Radio und dem Fernsehen 1998 in der Zeitschrift [3]

Auszeichnungen

Bibliographie

Romane

  • 1949 Exiles of Time (Prime Press, dt. Im Zeitexil, 1967, gekürzte Fassung)
  • 1950 The Remarkable Exploits of Lancelot Biggs, Spaceman (Doubleday, dt. Lancelot Biggs wundersame Weltraumfahrten, 1953)
  • 2003 That Worlds May Live (Wildside)

Kurzgeschichtensammlungen

  • 1946 Mr. Mergenthwirker's Lobblies and Other Fantastic Tales (Coward-McCann, dt. Herrn Mergenthwirkers Lobblies, 1983)
  • 1949 31st of February (Gnome Press)
  • 1954 No Time Like the Future (Avon, dt. Insel der Eroberer, 1964, enthält auch: Jona und das U-Boot, Die Bestien von Kios, Außenposten Venus, Der Vogel von den Sternen, Nur eine Handvoll Asche)
  • 1968 Nightmares and Daydreams (Arkham House)
  • 2002 The Far Side of Nowhere (Arkham House)
  • 2005 Other Worlds Than Ours (Arkham House)

Sachwerke

  • 1953 Postal Stationery of Canada (Herman Herst)
  • 1974 James Branch Cabell: A Complete Checklist

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Peter Ruber: Nelson S. Bond, Master Pulpster
  2. Mike Allen: Roanoke writer widely admired. The Roanoke Times, 6. November 2006
  3. Locus Online: Nelson S. Bond: Looking Way Back (Auszug aus der Ausgabe der Zeitschrift Locus vom Oktober 1998)

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