- Nemirseta
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Nemirseta (kurisch Nimersata; deutsch: Nimmersatt) ist ein Ortsteil des litauischen Kurortes Palanga an der Ostseeküste nördlich von Klaipėda (dt.: Memel).
Der Ort liegt in der kurischen Landschaft Megowe und bedeutet frei übersetzt "Gehöft auf dem Unfrieden herrscht" (niemirs + sata). Möglich wäre auch ein Hinweis auf sumpfiges Gelände: "nemiršele": = Sumpfvergissmeinnicht (+ "sata": Gehöft)
Die Ortschaft war bis 1920 als zur preußischen Provinz Ostpreußen gehörig der nördlichste Ort des Deutschen Reiches („Gruß aus Nimmersatt und Immersatt, wo das Deutsche Reich ein Ende hat“)[1]. Hier befand sich eine Grenzübergangsstelle mit Zollstation zwischen Deutschland und Russland.
Als Teil des nach dem Ersten Weltkrieg von Deutschland abgetrennten und 1923 von Litauen annektierten Memellandes war der Ort bis 1939 litauisch, zwischen 1939 und 1945 wieder deutsch, gehörte danach bis zu ihrer Auflösung zur Sowjetunion und heute zur Republik Litauen.
Nemirseta liegt in einem Waldgebiet an einer Nebenstraße der A13 und besteht mittlerweile nur noch aus zwei Häusern: dem ehemaligen Zollhaus und der früher letzten Gaststätte vor der Grenze, beide Gebäude wurden längst zu Wohnhäusern umgebaut. Das große Haus mit der Gaststätte (55°52'35.45 N, 21°04'02.50 E) steht leer.
Der gesamte Gebäudekomplex wird als Steinbruch genutzt, tragende Innenwände sind teilweise, vor allem im OG, abgetragen, die Holzbalkendecken im OG deswegen in diesen Bereichen heruntergebochen. Einzelne Sparren der Dachkonstruktion sind herausgesägt. Teile der Dachdeckung sind zerstört, eindringender Regen beschleunigt den Zerfall. Es ist eine Frage der Zeit, bis das Gebäude in sich zusammenbricht.
Die Abbildung zeigt einen früheren Zustand.
Die Stadt Palanga selber, zu der Nemirseta heute zählt, gehörte vor 1918 zu Russland und seitdem zu Litauen.
55.87638888888921.067222222222Koordinaten: 55° 53′ N, 21° 4′ OEinzelnachweise
- ↑ Postkarte wiki-de.genealogy.net
Kategorien:- Ort in Litauen
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