Palanga

Palanga
Palanga
Wappen
Wappen
Staat: Litauen Litauen
Bezirk (ab 1994): LTU Klaipėdos apskritis flag.svg Klaipėda
Koordinaten: 55° 55′ N, 21° 4′ O55.91666666666721.066666666667Koordinaten: 55° 55′ N, 21° 4′ O
Fläche (Ort): 79 km²
 
Einwohner (Ort): 17.574 (2009)
Bevölkerungsdichte: 222 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
Telefonvorwahl: (+370) 460
Postleitzahl: 00136
Kfz-Kennzeichen: L
 
Status: selbstverwalt. Kurort
 
Bürgermeister: Vytautas Stalmokas
Webpräsenz:
Palanga (Litauen)
Palanga
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Palanga anhören?/i (altkurisch pa-langa: beim Sumpfloch; deutsch Polangen, polnisch Połąga) ist ein Seebad in der südkurischen Landschaft Megowe in Litauen an der Ostsee rund 20 km nördlich der Bezirkshauptstadt Klaipėda (dt. Memel) und etwa 300 km nordwestlich der litauischen Hauptstadt Vilnius. In nördlicher Richtung sind es weniger als 20 km bis zur lettischen Grenze.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort kam 1253 zum Deutschen Orden. 1435 eroberten die Litauer das Gebiet. Palanga wurde Zentrum einer Starostei und bot über Jahrhunderte den einzigen litauischen Zugang zur Ostsee. Der Hafen wurde im heutigen Gemeindeteil Šventoji angelegt. Die Schweden erzielten 1705 während des Großen Nordischen Krieges hier einen Sieg. 1819 kam Palanga innerhalb des russischen Reiches zum Gouvernement Kurland. Beim polnischen Aufstand 1831 wurde der Ort teilweise niedergebrannt. Nach der Entstehung der baltischen Staaten, wurde Palanga 1920 im Zuge eines Grenzausgleichs mit Lettland an Litauen zurückgegeben.

Verwaltungsgliederung

Palanga hat den Status einer eigenen Selbstverwaltungsgemeinde im Bezirk Klaipėda

Die Verwaltungsstruktur der Stadtgemeinde ist asymmetrisch: Während die Stadt Palanga direkt von der Gemeinde verwaltet wird, unterstehen das touristisch geprägte Šventoji und der Ort Būtingė der Seniunija („Amtsbezirk“) Šventoji. Der Ort Šventoji hat eine lange, durch vorzeitliche Funde belegte Geschichte.

In Būtingė wird ein Ölverladeterminal betrieben.

Geschichte von Nimmersatt

Der im südlichen Stadtgebiet gelegene Ortsteil Nemirseta (nemir-sata: sumpfige Siedlung, deutsch: Nimmersatt) gehörte bis 1919 zur preußischen Provinz Ostpreußen und war bis dahin als selbständige Gemeinde der nördlichste Ort des Deutschen Reiches. Hieraus rührt der Reim „Nimmersatt, wo das Reich sein Ende hat“. Nimmersatt lag zu preußisch-deutschen Zeiten an der Nordspitze eines ostpreußischen Landzipfels, der im Westen von der Ostsee und im Osten und Norden von Russland umgeben war. Hier verlief bis 1918 die damalige deutsch-russische Grenze. Von dem seinerzeit bestehenden Grenzübergang zur Stadt Palanga, die zu Russland gehörte, ist das ehemalige Zollhaus erhalten. Zum 1920 von Deutschland abgetrennten Memelland gehörig, wurde Nimmersatt 1923 mit diesem von Litauen annektiert, und 1939 wieder an Deutschland zurückgegeben. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 gehört Nimmersatt wieder zu Litauen und wurde später nach Palanga eingemeindet.

Palanga als Kurort

Die Seebrücke von Palanga.
Auch der lange Zugang zu dieser Brücke ist bemerkenswert.

Palanga gehört neben Neringa zu den bedeutendsten Zentren des litauischen Fremdenverkehrs – mit Hotels, Campingplätzen, einer langen Strandpromenade mit Seebrücke und einem Flughafen.

Sehr sehenswert ist das in dem im Jahre 1897 im neoklassizistischen Stil erbauten, ehemaligen Palais des Grafen Feliks Tyszkiewicz untergebrachte Bernsteinmuseum, welches von dem ab 1897 angelegten Botanischen Garten umgeben ist.

Die katholische Sankt-Marien-Kirche wurde von 1897 bis 1906 nach einem Entwurf des schwedischen Architekten Karl Eduard Strandmann (1867–1946) als neugotischer Backsteinbau mit einem 76 Meter hohen Turm errichtet.

Justiz

Partnerstädte

Weblinks

Literatur

  • Heinz zur Mühlen: Baltisches historisches Ortslexikon, Tl. 2, Lettland (Südlivland und Kurland), ISBN 978-3-41206-889-9

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