- Nepenthes albomarginata
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Nepenthes albomarginata Nepenthes albomarginata
Systematik Eudikotyledonen Kerneudikotyledonen Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Kannenpflanzengewächse (Nepenthaceae) Gattung: Kannenpflanzen (Nepenthes) Art: Nepenthes albomarginata Wissenschaftlicher Name Nepenthes albomarginata Lobb ex Lindl. Nepenthes albomarginata ist eine fleischfressende Pflanze aus der Gattung der Kannenpflanzen (Nepenthes). Sie wurde um 1849 vom Botaniker John Lindley erstbeschrieben. Ihr Artepitheton „albomarginata“ ist den lateinischen Wörtern alba (zu deutsch „weiß“) und marginatus (zu deutsch „Kragen“ oder „Saum“) entlehnt und bezieht sich auf den weißen Saum unter der Kannenöffnung.[1]
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Nepenthes albomarginata ist ein mehrjähriger, immergrüner Halbstrauch, dessen Triebe klettern und mehrere Meter lang werden können. Im Alter verholzen sie und aus dem Holz werden oft Seitentriebe gebildet.
Die Blätter von Nepenthes albomarginata sind schmal-linealisch geformt und werden bis 25 cm lang. Ihre Oberfläche ist matt glänzend.
Die Kannen von Nepenthes albomarginata weisen einen deutlichen Dimorphismus auf. Die Bodenkannen sind krugförmig mit deutlich gefächerten Flügelleisten. Sie weisen bereits im Jungstadium den namensgebenden weißen Saum unter der Kannenöffnung auf.
Die Luftkannen sind schlank, zylindrisch-röhrenförmig und nahezu ohne Flügelleiste. Auch sie weisen den so typischen weißen Saum unter der Kannenöffnung auf. Die Färbung der Kannen ist lichtabhängig, im Schatten bleiben sie hellgrün, im Sonnenlicht hingegen nehmen sie ein dunkles Rotviolett an. Sie werden bis zu 16 cm lang.
Blüten und Samen
Nepenthes albomarginata bildet getrennt-geschlechtlich zweihäusige (diözische) Blüten an bis zu 60 cm langen Rispen. Die Blüten weisen vier Kronblätter auf und sind kastanienbraun gefärbt.
Heimat/Herkunft
Nepenthes albomarginata findet sich auf Borneo und Sumatra. Sie zählt zu den sogenannten Tieflandarten, kommt also nur unterhalb 1000 m NN vor. Sie wächst bevorzugt in sumpfigen Waldgebieten.
Ökologie
Nepenthes albomarginata ist bemerkenswert, weil sie die einzige fleischfressende Pflanze ist, die sich auf eine einzige Beute spezialisiert hat, sie fängt fast ausschließlich oberirdisch laufende Termiten aus der Unterfamilie Nasutitermitinae (z. B. Hospitalitermes bicolor).
Die Biologin Marlis Merbach untersuchte das Phänomen und fand heraus, dass der weiße, namengebende Saum der Kannen aus feinen, kurzen Trichomen besteht, die leicht von den Termiten abgepflückt werden können. Diese Trichome sind für die Termiten offenbar von großer Bedeutung, sie dienen wohl als Nahrung. Merbach fand heraus, dass Kannen, deren Saum vollständig „abgeerntet“ war, für die Termiten deutlich uninteressanter sind, als Kannen, deren weißer Saum noch völlig intakt ist. Bestätigt wurden die Vermutungen dadurch, dass sich in bereits abgeernteten Kannen hunderte bis tausende toter Tiere fanden, in noch unberührten allenfalls vereinzelte. Die Tiere stürzen während des Erntens in die Kannen, ist der Saum abgetragen, ziehen die Termiten ab. M. A. Merbach postuliert, dass Nepenthes albomarginata ein einzigartiger Fall ist, in dem eine fleischfressende Pflanze ganz gezielt Köder benutzt, um an eine bestimmte Beute zu gelangen.[2][3]
Literatur
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. Birkhäuser, Basel 1996, ISBN 3-7643-2390-6
- C. Clarke: Nepenthes of Borneo. Natural History Publications (Borneo), Kota Kinabalu, pp. 62–64, 1997
- M. Cheek, M. Jebb: Nepenthaceae. In: Flora Malesiana 15: 31–32, 2001
Weblinks
Commons: Nepenthes albomarginata – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Nepenthes albomarginata - Beschreibung (englisch u. latein; sehr detailliert)
- Nepenthes albomarginata bei www.fleischfressendepflanzen.de
- Nepenthes albomarginata in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Clarke et al, 2000. Abgerufen am 11. Mai 2006
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. S. 49.
- ↑ Merbach, M.A., D.J. Merbach, U. Maschwitz, W.E. Booth, B. Fiala & G. Zizka 2002. Carnivorous plants: Mass march of termites into the deadly trap. Nature 415: 36–37
- ↑ Merbach, M.A., D.J. Merbach, W.E. Booth, U. Maschwitz, G. Zizka & B. Fiala 2000. A unique niche in plant carnivory: Nepenthes albomarginata feeds on epigaeically mass foraging termites. Tagungsband gtö 2000 13. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Tropenökologie 1–3. March 2000 in Würzburg Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie Universität Würzburg; Seite 105
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