Nettelrede

Nettelrede
Nettelrede
Wappen von Nettelrede
Koordinaten: 52° 13′ N, 9° 27′ O52.2158333333339.4541666666667165Koordinaten: 52° 12′ 57″ N, 9° 27′ 15″ O
Höhe: 165 m
Einwohner: 805 (2005)
Eingemeindung: 1. Jan. 1973
Postleitzahl: 31848
Vorwahl: 05042

Nettelrede ist ein Ortsteil von Bad Münder am Deister im Landkreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Blick vom Deister auf den Ort

Nettelrede wurde im Jahre 1022 in der Stiftungsurkunde des Michaelisklosters zu Hildesheim erstmals genannt. Der Ortsname leitet sich ab von Nesselpflanzen. Vielen Bewohnern des Deister-Sünteltals ist der Ort unter dem Begriff „Grönje“ bekannt. Er gilt seit jeher als Name für Nettelrede. Das Wort Grönje ist wahrscheinlich aus dem Plattdeutschen überliefert. Es bedeutet „Im Grunde“ und bezieht sich auf die Lage von Nettelrede zwischen Deister und Süntel im südlichen Niedersachsen.

Seitdem das Unternehmen Casala in den 1970er Jahren seine Sitzmöbelproduktion in Nettelrede eingestellt hat, gibt es keine größeren Industriebetriebe mehr im Ort.

Das Dorf Nettelrede wurde am 1. Januar 1973 im Zuge der Gebietsreform als einer von 16 Ortsteilen in die Stadtgemeinde Bad Münder eingemeindet.[1]

Politik

Ortsrat

Nettelrede hat einen gemeinsamen Ortsrat mit dem Nachbarort Luttringhausen. Sitzverteilung:

  • SPD: 3 Sitze
  • CDU: 2 Sitze

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister ist Axel Goeritz (SPD).

Wappen

Das Wappen zeigt ein querliegendes nach vorn gerichtetes grünes Nesselblatt auf silbernem Grund. Auf die Nesselpflanze geht auch der Name des Ortes zurück.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine

Zum gesellschaftlichen Leben innerhalb des Dorfes zählen die Vereine und Gruppen, die teilweise eine lange Tradition und Geschichte haben. Neben der Ortsfeuerwehr mit Musikzug zählen dazu auch Schützenverein, Turn- und Sportverein oder die Siedlergemeinschaft.

Bauwerke und weitere Sehenswürdigkeiten

Temps-Stein

Sankt-Dionysius-Kirche

Aus der Not der Baufälligkeit heraus baute Conrad Wilhelm Hase an den verbliebenen mittelalterlichen Wehrturm von 1862 bis 1864 ein neues Gotteshaus im neugotischen Stil an. Besonderes Merkmal ist der treppenförmige Stufengiebel des alten Turms.

Temps-Stein

Der Temps-Stein erinnert an die nach Amerika ausgewanderten Brüder Temps, von denen einer bei einem Besuch in seiner Heimat die örtlichen Vereine großzügig bedacht und auch der Kirche eine neue Glocke gestiftet haben soll.[2]

Wettbergstein

Der Wettbergstein (auch Junkerstein) ist 1583 aufgestellt worden und zählt zu den ältesten Gedenksteinen im Deister. Die Inschrift des kunstvollen Kreuzsteins besagt, dass der Junker Christoffer van Wetberg an dieser Stelle durch einen umstürzenden Baum zu Tode kam.[3]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Conrad Wilhelm Hase. Baumeister des Historismus. Ausstellungskatalog. Historisches Museum am Hohen Ufer, Hannover 1968. S. 32: Bau der Kirche durch Conrad Wilhelm Hase 1859–1864.
  • Der Söltjer, Streifzüge durch Bad Münder 1994; S. 15: Kleine Nettelreder Chronik; Friedrich Siegmann.

Einzelnachweise

  1. Zitat: „Durch die Gebietsreform ist Bad Münder am 1. Januar 1973 mit den umliegenden Gemeinden Nettelrede […] zu einer größeren Stadtgemeinde von etwa 20.000 Einwohnern vereinigt worden.“ Heimatbund Niedersachsen: Schlaglichter auf die Geschichte der Stadt (PDF-Datei, 192 k kB. Achtung: Weiße Schrift auf weißem Grund)
  2. Rainer Heymann (groenje.de): Nettelrede schreibt Geschichte
  3. Günther Klapproth: Gedenksteine im Deister, 2003. Übernahme bei suehnekreuz.de: Nettelrede / OT von Bad Münder

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