- Hann. Münden
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Wappen Deutschlandkarte 51.4166666666679.65123Koordinaten: 51° 25′ N, 9° 39′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Göttingen Höhe: 123 m ü. NN Fläche: 121,12 km² Einwohner: 24.525 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 202 Einwohner je km² Postleitzahl: 34346 Vorwahl: 05541 Kfz-Kennzeichen: GÖ (bis 31. Dez. 1972: HMÜ) Gemeindeschlüssel: 03 1 52 016 LOCODE: DE HMU Stadtgliederung: 11 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Lotzestraße 2
34346 Hann. MündenWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus Burhenne (CDU) Lage der Stadt Hann. Münden im Landkreis Göttingen Hann. Münden (auch so gesprochen, umgangssprachlich auch Hannoversch Münden sowie Münden genannt) ist eine selbständige Gemeinde im Landkreis Göttingen, südliches Niedersachsen, an der Grenze zu Hessen.
In Hann. Münden befindet sich der Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser. Aufgrund der drei Flussnamen wird die Stadt auch „Drei-Flüsse-Stadt“ genannt. Bekannt ist die Stadt außerdem durch die Grabstätte des Wanderarztes Doktor Eisenbarth, der verstarb, als er in Münden Station machte. Von der Lage der Stadt im Weserdurchbruchstal soll auch Alexander von Humboldt angetan gewesen sein. Über das oft verwendete Humboldt-Zitat, Münden sei „eine der sieben schönstgelegenen Städte der Welt“, gibt es aber keine schriftlichen Aufzeichnungen.
Namensgebung
Die Stadt heißt laut Hauptsatzung Hann. Münden. Dies wurde 2006 letztmalig festgeschrieben[2], und die Stadt wird auch beim Statistischen Bundesamt mit diesem Namen geführt.
Der ursprüngliche Name der Stadt, Münden, führte schon sehr früh zu Verwechslungen mit dem ähnlich klingenden Minden, das auch an der Weser liegt und früher ebenfalls von der Handelsschifffahrt aufgesucht wurde. Um ein Unterscheidungsmerkmal zu finden, schuf man die Bezeichnungen Hannoversch Münden oder Hannöverisch Münden im Gegensatz zu Preußisch Minden bzw. Minden in Westfalen oder auch Minden/Westfalen. Hannover wurde nicht wegen der Stadt, sondern wegen des Kurfürstentums und späteren Königreichs Hannover als Namensbestandteil gewählt. Dessen Annexion durch Preußen 1866 (Provinz Hannover) und spätere Umgliederungen blieben beim Stadtnamen unberücksichtigt. So hieß die Stadt weiterhin Hannoversch Münden. Goethe und die Brüder Grimm schrieben meist Minden, manchmal mit dem Zusatz Hannöverisch. Nach Münden adressierte Post tauchte regelmäßig in Minden und manchmal auch in München auf.
Der Name Hannoversch Münden passte wegen seiner Länge zum Beispiel nicht auf die Fahrkarten der Hannöverschen Südbahn. Er führte akustisch aufgenommen zu so abstrusen Bezeichnungen wie Hannover-Schmünden oder Hannover-Münden, was auf einen Stadtteil von Hannover hindeuten würde. Auch Hannover bei Münden oder Hannover bei München kamen damals vor. Die Abkürzung Hann. Münden (oft fälschlich Hann.-Münden geschrieben, was wieder den Stadtteil vermuten ließe) war auch für Ortsunkundige verständlich. Seit 1991 führt die Stadt aufgrund eines Ratsbeschlusses die amtliche Bezeichnung Hann. Münden[3]. Die Einwohner der Stadt nennen sich Mündener, obwohl seit 1991 Hann. Mündener korrekt wäre.
Geographie
Lage
Hann. Münden ist die südlichste Stadt Niedersachsens und liegt am Zusammenfluss von Fulda und Werra zur Weser, der am Tanzwerder durch den Weserstein markiert ist. Sowohl ihre westliche wie auch Teile der östlichen Gemeindegrenze fallen mit der Landesgrenze nach Hessen zusammen. Die politische Gemeinde liegt mit ihrer Kernstadt und den eingemeindeten Ortschaften im Grund und an den Hängen der drei Flusstäler; einzige Ausnahme ist der nordöstliche Ortsteil Mielenhausen. Das Stadtzentrum, die historische Altstadt, liegt 23 km südwestlich der Kreisstadt Göttingen und 17 km nordöstlich vom hessischen Kassel. Raumordnungspolitisch gehört die Stadt zur Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg.
Geographisch liegt die Stadt auf den Nahtstellen von Reinhardswald, Bramwald und Kaufunger Wald. Die beiden erstgenannten Mittelgebirgszüge werden dem Weserbergland, der letztgenannte dem Norden des Osthessischen Berglands zugeordnet. Bramwald und Kaufunger Wald sind ein Teil des Naturparks Münden.
In die landschaftsprägenden Flüsse münden der aus dem Kaufunger Wald kommende Eselsbach beim Floßplatz in die Fulda, der Ilksbach beim Letzten Heller in die Werra, die aus dem Bramwald kommenden Gewässer Schede (gegenüber von Hilwartshausen) und Nieme (bei Bursfelde) in die Weser.
Geografische Daten der Stadt Hann. Münden[4][5]:
- Tiefster Punkt, Weseranlegestelle Bursfelde: 110 m ü. NN
- Höchster Punkt, Kleiner Steinberg: 542 m ü. NN
- Stadtzentrum, St.-Blasius-Kirche: 123 m ü. NN
- Höchste Wohnbebauung, Am Schäferhof: 275 m ü. NN
Stadtgliederung
Mit dem Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Göttingen wurden die Voraussetzungen für einen Zusammenschluss der bisherigen Kreise Münden, Duderstadt und Göttingen zum heutigen Landkreis Göttingen geschaffen. Dieses Gesetz trat am 1. Januar 1973 in Kraft. Im Zuge dieser Verwaltungs- und Gebietsreform wurden gleichzeitig die Gemeinden neu geordnet und zu größeren Einheiten zusammengeschlossen. Seit diesem Zeitpunkt setzt sich die Stadt Hann. Münden aus der Kernstadt und insgesamt zehn Ortsteilen zusammen.
- Kernstadt: Altmünden, Blume, Hermannshagen, Innenstadt, Neumünden, Stadtgebiet Über der Bahn (Galgenberg, Vogelsang, Kattenbühl).
- Ortsteile: Bonaforth, Gimte (mit Hilwartshausen), Hedemünden, Hemeln (mit Bursfelde und Glashütte), Laubach, Lippoldshausen, Mielenhausen, Oberode, Volkmarshausen, Wiershausen.
Nachbarorte
Nachbargemeinden sind unter anderen Fuldatal, Reinhardshagen, Scheden, Staufenberg und Witzenhausen. Nicht weit entfernte größere Ortschaften sind Dransfeld und Jühnde, im Südwesten liegt die Großstadt Kassel.
Klima
Hann. Münden liegt bei der Jahresdurchschnittstemperatur und der Niederschlagsmenge im Durchschnitt der gemäßigten Zone. Im Frühjahr, Herbst und Winter ist Nebel im Tal der Kernstadt recht häufig. Der kälteste Monat ist der Januar mit durchschnittlich -1 bis +2 Grad Celsius. Die wärmsten Monate sind im langjährigen Mittel die Monate Juli und August mit je 13 bis 23 °C.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Hann. MündenJan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Max. Temperatur (°C) 2 4 9 13 18 20 23 23 18 13 7 3 Ø 12,8 Min. Temperatur (°C) -1 -1 2 4 8 11 13 13 10 6 2 0 Ø 5,6 Niederschlag (mm) 52,1 44,1 53,1 54,4 62,9 83,9 68,8 63,6 52,9 48,2 62,2 70,9 Σ 717,1 Sonnenstunden (h/d) 0,9 2,2 3,1 4,4 6,1 5,9 6,0 6,0 4,3 3,3 1,2 0,7 Ø 3,7 T
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Hann. Münden gehört geologisch und geographisch zum Niedersächsischen Bergland. Die Altstadt mit dem Zusammenfluss von Fulda und Werra liegt in einem Becken vor dem Durchbruch der Weser zwischen Rabanenkopf (Reinhardswald) und Questenberg (Mündener Stadtforst); an dieser Stelle beträgt die Breite des Tales nur 400 m. Das Niedersächsische Bergland ist von seiner Form her ein flaches Gewölbe aus Schichten der Triaszeit. Die Berghöhen und ihre Flanken werden aus Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper gebildet. An vielen Stellen tritt Basalterguss vulkanischen Ursprungs auf (siehe Kleiner Steinberg), an einigen Stellen wurde Quarzit festgestellt. Das im Mesozoikum entstandende Mündener Buntsandsteingebiet wird im Flussdreieck von Werra und Fulda durch Material aus dem Paläozoikum ergänzt, das über Eder und Fulda ins Mündener Becken geschwemmt wurde.[9]
Geschichte
800–1200 erste Siedlungen und Gründung
Die Gründung der Stadt ist nicht genau belegt. Die erste urkundliche Erwähnung in einem Dokument von 1183 spricht schon von einer Stadt. Als eine Vorläufersiedlung gilt Gimundi an der Stelle des jetzigen Altmünden. Sie wurde etwa 802 an die Reichsabteien Fulda und Corvey verschenkt. Dort hielt sich Kaiser Heinrich III. im Jahr 1049 auf.[10] Einziger baulicher Rest von Altmünden ist die Kirchenruine St. Laurentius, die im Dreißigjährigen Krieg abgebrochen wurde.
1200–1600 Stapelrecht und Reformation
1247 erhielt Münden das Privileg des Stapelrechts, das der Stadt zu einem großen Aufschwung verhalf.[11] Erst 1823 wurde das Mündener Stapelrecht aufgehoben. Im 16. Jahrhundert war Münden durch den Weserhandel die wichtigste Handelsstadt bis Bremen für Waren vor allem aus Thüringen. Gehandelt und auf der Weser transportiert wurden vor allem Färberwaid, damals ein wichtiges blaues Färbemittel, Glas, Textilien und Flöße mit Holz und Getreide aus Thüringen. Von der Nordsee kamen weseraufwärts Heringe und andere Fische.
Seit dem Mittelalter wurde in Hann. Münden einige Zeit Weinbau am Südhang des Questenberges betrieben. Dieser Wein wird Questenberger genannt. In einer alten Quelle von 1390 wird der Questenberger als bemerkenswert guter Wein erwähnt.[12] Die Qualität des Weines wird nochmals 1545 auf der Fürstenhochzeit von Herzog Erich II. und Sidonie von Sachsen 1545 auf dem Welfenschloss zu Münden bezeugt: Die Speisenfolge nennt neben 26 Fuder Frankenwein auch 2 Fuder fünfjährigen Questenberger von 1540.[13]
Durch ihre Heirat 1525 mit Erich I., in dessen Fürstentum Calenberg-Göttingen Münden lag, bekam Elisabeth von Brandenburg Münden als Leibzucht und Herrschaftsgebiet zugesprochen. Elisabeth kam früh mit den Ideen der Reformation in Berührung und holte den Reformator Antonius Corvinus nach Münden. In den Jahren 1540 bis 1545 führte sie als Witwe von Erich und Regentin für ihren unmündigen Sohn Erich II. in Calenberg-Göttingen noch vor dem Augsburger Religionsfrieden den Protestantismus ein.
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Merian-Kupferstich um 1650
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Die Werrabrücke bei Münden um 1856 als Teil der hannöverschen Südbahn
1600–1800 Dreißigjähriger Krieg und Absolutismus
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt am 30. Maijul./ 9. Juni 1626greg. - Blutpfingsten - nach mehrtägigem Beschuss durch die Söldner Tillys eingenommen und ein Großteil der Bevölkerung umgebracht.[14]
Im Siebenjährigen Krieg wurde die Stadt in der Zeit zwischen 1757 und 1762 wiederholt von französischen Truppen besetzt.[15]
1776 wurden in Münden fast 20.000 hessische Soldaten eingeschifft, die der Landgraf von Hessen-Kassel Friedrich II. an den hannoverschen Kurfürsten und König von Großbritannien, Georg III., vermietet hatte.[16] Sie wurden im Kampf gegen die amerikanischen Truppen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg eingesetzt. Die Rückführung der Soldaten fand im November 1783 auch über Münden statt, aber kaum mehr als die Hälfte kam zurück.
1800–1914 Gründerzeit und Industrialisierung
Ein Reihe von für die Stadt wichtigen Firmengründungen (siehe Unternehmen) fällt ins 19. Jahrhundert. Und bereits 1856 erhielt Münden einen Anschluss an das entstehende Eisenbahnnetz.
1868 gründete der preußische König Wilhelm I. die Königlich Preußische Forstakademie Hannoversch Münden. Daraus entwickelte sich eine traditionsreiche Hochschule für Forstwissenschaften, die Hann. Münden in der deutschen und internationalen Forstwissenschaft bekannt machte. 1870 folgte die Eröffnung des Forstbotanischen Gartens. Die Akademie wurde 1922 umbenannt in Forstliche Hochschule und 1939 der Georg-August-Universität Göttingen als Forstwissenschaftliche Fakultät angegliedert; der Umzug der Fakultät nach Göttingen erfolgte 1970/1971.
Von 1885 bis 1972 war das damalige Münden Kreisstadt des Landkreises Münden, der am 1. Januar 1973 im Landkreis Göttingen aufging.
Über Jahrhunderte wurden im Kaufunger Wald unter anderem am Kleinen Steinberg Basalt und Braunkohle, Tone und Sande abgebaut, die auf der Kohlenstraße und von 1894 bis 1931 über die Steinberg-Drahtseilbahn nach Hann. Münden transportiert wurden.
Anfang Februar 1909 überflutete das Werrahochwasser 1909 einen beträchtlichen Teil der Altstadt.
Am 16. Juni 1911 wurde das Parseval-Luftschiff PL5 beim Entleeren der Hülle in Hann. Münden durch Feuer zerstört.
1933–1945 Zeit des Nationalsozialismus
Am 30. März 1933 wurden Adolf Hitler die Ehrenbürgerrechte der Stadt verliehen. Erst 75 Jahre später, am 27. März 2008, wurde diese Ehrenbürgerschaft durch den Rat der Stadt einstimmig wieder aberkannt.
Im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“ inszenierten einige nationalsozialistische Studenten der forstlichen Fakultät am 10. Mai 1933, wie an vielen anderen Orten in Deutschland, eine Bücherverbrennung auf dem Marktplatz.
Am 1. Oktober 1934 wurde Münden wieder Garnisonstadt. Mit der 1935 errichteten Werratalbrücke der Reichsautobahn (heutige A 7) hatte die Stadt für einige Jahre die größte europäische Autobahnbrücke.
Die Novemberpogrome 1938 hatten auch ihre lokale Ausprägung. Am 9. November 1938 wurden in der Mündener Synagoge erhebliche Sachbeschädigungen verübt, die Torarollen, Gebetbücher und -mäntel öffentlich auf dem Tanzwerder verbrannt.[17] 1942 wurden die bis dahin noch verbliebenen jüdischen Mitbürger in Konzentrationslager deportiert. Von 126 ist nachgewiesen, dass sie dort ums Leben kamen.[18]
Im Zweiten Weltkrieg blieb Hann. Münden bis auf wenige Ausnahmen von direkten Kriegsauswirkungen und Kampfhandlungen verschont. Am 17. Mai 1943 erreichte die Stadt eine Flutwelle, die durch die Bombardierung der Edertalsperre in der Operation Chastise ausgelöst wurde. Sie richtete beträchtliche Schäden in der Stadt an, forderte aber nicht wie in anderen Orten Todesopfer.[19]
Am 30. und 31. März 1945 fanden zwei Luftangriffe auf Münden statt; 32 Menschen wurden getötet und 50 schwer verletzt.[20] Ziel der Angriffe durch angloamerikanische Bomberverbände war unter anderem die Gneisenau-Kaserne nahe Gimte. In der 1935 fertiggestellten Pionier-Kaserne war, wie auch in der damaligen Plan-Schule, bis zum 28. März 1945 die Personalstelle des Oberkommandos des Heeres einquartiert. Bombardiert wurden auch Züge auf der Bahnstrecke Dransfelder Rampe im Bereich des Volkmarshäuser Tunnels.[21]
Deutsche Pioniere sprengten am 5. und 6. April 1945 kurz vor dem Eintreffen der vorrückenden amerikanischen Truppen bis auf die historische Werrabrücke alle Brücken im Stadtgebiet, insbesondere die Werratalbrücke der Reichsautobahn.[22]
Am 6. und 7. April 1945 nahmen amerikanische Truppen der 69. US-Infanterie-Division und des 273. US-Infanterie-Regiments unterstützt vom 777. US-Panzer-Bataillon und vom 661. US-Panzer-Jäger-Bataillon kämpfend die Stadt ein. Beim Kampf um Münden kamen 94 deutsche Soldaten, Volkssturm- und RAD-Angehörige und Zivilisten ums Leben; über die amerikanischen Verluste, die es gab, liegen keine Zahlen vor.[23] Entsprechend der alliierten Abmachungen lag die Stadt in der britischen Besatzungszone, und am 20. Mai 1945 rückten britische Soldaten ein.
Bau der Eisenbahn bei Münden
Am 8. Mai 1856 erhielt die Stadt erstmals durch die Hannöversche Südbahn Anschluss an das Eisenbahnnetz. Die Strecke führte von Hannover, Göttingen und Dransfeld nach Hann. Münden. Am 23. September 1856 wurde die Hannöversche Südbahn bis Kassel verlängert. Zur Vermeidung einer Linienführung über kurhessisches Gebiet wurde die Strecke ab Göttingen über Dransfeld geführt. Dafür nahm man Steigungen von bis zu 18 Promille in Kauf. Der Streckenabschnitt Göttingen–Dransfeld–Münden, der 1980 stillgelegt und noch bis 1995 als Güteranschlussgleis genutzt wurde, bekam so den Beinamen Dransfelder Rampe. Diese Hauptstrecke, an der sich heute noch die Streckenkilometrierung bis Kassel orientiert, wurde von Anbeginn zweigleisig gebaut, während die Strecken Hannover–Göttingen und Münden–Kassel zuerst eingleisig waren. Letztere hatte als einzige Bahnstrecke im Königreich Hannover bei Volkmarshausen nahe Hann. Münden einen Tunnel, was für den König der ausschlaggebende Grund für den Bau bis Hann. Münden gewesen sein soll. Die wahren Gründe für den Volkmarshäuser Tunnel waren jedoch die Einsparung von Kosten und der Wunsch, die Strecke möglichst auf gleicher Höhenlage bis Kassel zu führen. So befindet sich auch der Mündener Bahnhof in Hanglage rund 15 Höhenmeter über dem historischen Stadtkern.
Die heutige Verbindung über Eichenberg nach Göttingen wurde im Zuge des Ausbaues als letzter Bauabschnitt der Halle-Casseler-Bahn im Mai 1872 eröffnet.
Garnisonstadt Münden
Als Garnisonstadt hat Hann. Münden eine lange Tradition, die bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Besonders prägend und wiederkehrend war die Pioniertradition des Standortes.
Seit 1901 war Hann. Münden mit einigen Unterbrechungen Pioniergarnison. Am 1. Oktober dieses Jahres zog das Hessische Pionier-Bataillon Nr. 11, bis dahin in Mainz-Kastel gelegen, in die neu erbaute Kaserne in Neumünden ein und verblieb, später in Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 umbenannt, bis 1918. In den Kriegsjahren 1914/1918 bildete das Pionier-Ersatzbataillon 11 im Standort insgesamt 21.000 Pioniere für die Kriegsformationen des Bataillons aus. Nach Kriegsende bis 1920 folgte das Reichswehr-Pionierbataillon 11.
Für eine Übergangszeit von 1921 bis 1934 war die ehemalige Pionierkaserne Sitz der Hessisch-Nassauischen Polizeischule.
Von 1934 bis 1945 lag in dem jetzt in Kurhessen-Kaserne umbenannten Areal zunächst das Pionierbataillon 9, aus dem später die Pionierbataillone 29 und 49 hervorgingen. Diese Einheiten nutzten zudem ab Oktober 1935 die nahe Gimte auf dem Gimter Feld gelegene Gneisenau-Kaserne (heute unter anderem Bildungseinrichtung der Polizei Niedersachsen), mit deren Bau 1934 begonnen wurde. Auf der Gimter Aue an der Weser entstand ein Wasserübungsplatz. Während der Kriegsjahre bildeten in den Mündener Kasernen Ersatz-Bataillone (zum Beispiel das Pionier-Ersatz-Bataillon 29) Pioniere für den Fronteinsatz aus. Die Mündener Pioniertradition wurde durch die Einnahme der Stadt am 7. April 1945 durch amerikanische Truppen vorerst beendet.
Mit Aufstellung der Bundeswehr zogen wieder Pioniere in die Kurhessenkaserne ein. Das war von 1956 bis 1958 zunächst das Panzer-Pionierbataillon 5, das anschließend in Pionierbataillon 2 (PiBtl 2) umbenannt wurde. Zur Garnison gehörten neben dem PiBtl 2 auch immer selbständige Kompanien mit unterschiedlichen Bezeichnungen, so zum Beispiel von 1959 bis 1981 die Panzerpionierkompanie 50. Die Bundeswehr blieb bis zur endgültigen Auflösung des PiBtl 2 am 31. März 1993 Hausherr in der Kaserne. Das seither frei zugängliche Kasernengelände wird heute als Wohn- und Gewerbepark Fuldablick bezeichnet und entsprechend genutzt.[24]
Polizeischule/Polizeiakademie
Kaum eine andere Institution ist so eng mit dem Namen Hann. Münden verbunden wie die Polizei.
Von 1921 bis 1934 war Hann. Münden zunächst Sitz der Polizeischule der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Die Polizeiausbildung wurde in der ehemaligen Pionierkaserne in Neumünden (spätere Kurhessenkaserne) betrieben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf Befehl der britischen Militärregierung die Regionspolizeischule Hannover in die Gneisenau-Kaserne auf dem Gimter Feld, nahe dem heutigen Ortsteil Gimte, verlegt.[25] Dafür gab ein dort einquartiertes britisches Bataillon die Räumlichkeiten frei und wurde nach Goslar verlegt.[26] Am 28. Mai trafen die Polizeischüler und das Gerät in Hann. Münden ein. Am 11. Juni 1946 begann der erste Anwärterlehrgang an der Polizeischule in Hann. Münden, die ab dem 1. Januar 1947 die Bezeichnung Polizeischule des Landes Niedersachsen trug.[25], später Landespolizeischule Niedersachsen (LPSN).
Zu Beginn noch unter britischer Aufsicht und Kontrolle entwickelte sich die Schule im Laufe der Zeit zu einer modernen Ausbildungsstätte der niedersächsischen Landespolizei. Die Landespolizeischule hatte in den 1970er Jahren ihre höchste Auslastungszahl in der Aus- und Fortbildung von Polizeibeamten. Verpflegungsstärken von 1200 bis 1400 Personen pro Tag waren keine Seltenheit.[25]
Aufgrund höherer Qualitätsanforderungen an den Polizeinachwuchs wurde die LPSN am 30. April 1997 aufgelöst und am 1. Mai 1997 das Bildungsinstitut der Polizei Niedersachsen (BIP NI) mit Hauptsitz in Hann. Münden eingerichtet. Das BIP NI war nun zuständig für die Planung, Koordination und Durchführung der gesamten Fortbildung der Polizei in Niedersachsen. Die bisherige Polizeiausbildung wurde eigenständig in Form eines Studiums an der Niedersächsischen Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege durchgeführt. Hann. Münden war neben Oldenburg eine der Außenstellen; der Hauptsitz befand sich in Hildesheim.[25]
Am 1. Oktober 2007 erfolgte im Rahmen der Reform der polizeilichen Aus- und Fortbildung eine erneute Umorganisation: Die "Fakultät Polizei" der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege und das Bildungsinstitut der Polizei wurden zur Polizeiakademie Niedersachsen mit Hauptsitz in Nienburg/Weser zusammengeführt. Der weiterhin gut ausgelastete Studienort Hann. Münden ist eine von zwei Zweigstellen der Akademie.
Politik
Stadtrat und Bürgermeister
Wahl
vom 10. 9. 2006Wahl
vom 9. 9. 2001Wahl
vom 15. 9. 1996Partei Prozent Sitze Prozent Sitze Prozent Sitze SPD 46,2 17 44,1 17 49,5 19 CDU 37,4 14 36,0 14 37,3 14 GRÜNE 7,0 2 6,3 2 - - FDP 3,2 1 3,3 1 2,9 1 Die Linke 2,0 1 - - - - BFMÜ 2,5 1 - - - - UL 1,7 1 - - - - GHMÜ -[27] - 8,8 3 10,3 3 Sonstige - - 1,5 - - - Gesamt 100,0 37 100,0 37 100,0 37 Bei den letzten niedersächsischen Kommunalwahlen haben sich nebenstehende Zusammensetzungen des Stadtrats ergeben.
Ratsvorsitzende ist eine CDU-Ratsfrau. Die Parteien und Gruppierungen CDU, GRÜNE, FDP, BFMÜ (Bürgerforum Hann. Münden) und UL (Unabhängige Liste Münden) bilden die Koalition Bündnis für Münden und stellen gemeinsam eine Ratsmehrheit von 19 Stimmen.[28]
Als direkt gewählter Bürgermeister setzte sich in der Stichwahl am 24. September 2006 der seit 2001 amtierende Bürgermeister Klaus Burhenne gegen den SPD-Kandidaten mit einem Vorsprung von acht Stimmen durch. Burhenne ist für acht Jahre gewählt.[29]
Städtepartnerschaften und -freundschaften
Die Stadt Hann. Münden unterhält mit folgenden ausländischen Kommunen eine Städtepartnerschaft:
- Suresnes (Frankreich) seit 1959
- Holon (Israel) seit 1988
- Chełmno nad Wisłą, Polen (dt. Kulm an der Weichsel) seit 1992
Der Altkreis Münden unterhielt eine Partnerschaft zum London Borough of Hackney, die nach der Kreisreform 1973 vom Landkreis Göttingen weitergeführt wird. Außerdem unterhält Münden freundschaftliche Beziehungen zu den folgenden deutschen Kommunen:
- Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin seit 2001 (davor zum Bezirk Steglitz seit 1962)
- Oberviechtach (Geburtsstadt Doktor Eisenbarths) seit 1978
- Quedlinburg (im Rahmen der Städteunion der Fachwerkstädte) seit 1990
Wappen und Flagge
Das Stadtwappen geht auf die Privilegierung der Stadt durch Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg (1247) zurück. Es zeigt in rotem Schild eine silberne Burg mit breitbedachtem, blaugedecktem und goldbekröntem Mittelturm zwischen zwei spitzbedachten, blaugedeckten Seitentürmen; im Torbogen ein roter Schild, darin ein blaubewehrter goldener Löwe (Welfenlöwe); über dem Tor am Mittelturm ein gotisches schwarzes M.
Die Farben der Stadt sind gelb und rot. Die Flagge zeigt die Farben gelb und rot in zwei gleichbreiten Längsstreifen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Religionen
Bekenntnis[30] Anteil Evangelisch-Lutherisch 49,31 % Römisch-Katholisch 11,47 % Evangelisch-Reformiert 4,93 % Verschiedene und ohne Bekenntnis 34,29 % Gesamt 100,00 % Die von der Mitgliederzahl bedeutendste Kirche ist der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Münden, der in mehrere Gemeinden unterteilt ist. Der Kirchenkreis Münden, der bis ins Jahr 1542 zurückreicht, gehört zum Sprengel Hildesheim-Göttingen. Als weitere innerhalb der EKD organisierten Kirche ist die evangelisch-reformierte Kirche seit 1708 mit einer deutlich kleineren Gemeinde in der Stadt vertreten. Die 1889 entstandene Katholische St.-Elisabeth-Pfarrei der Stadt ist eine Diaspora-Gemeinde im Bistum Hildesheim.
Neben diesen großen Gemeinden hat die Stadt mit der Adventgemeinde, der Neuapostolischen Kirche, den Baptisten, den Zeugen Jehovas und weiteren eine Reihe kleinerer aktiver christlicher Gemeinden.Die muslimische Gemeinde erwarb um 2008 die Kirche der in Hann. Münden seit vielen Jahren inaktiven Methodisten und gestaltete sie zu einer Moschee um.
1834 weihte die Mündener Jüdische Gemeinde eine Synagoge ein und ab 1843 erhielten ihre Mitglieder volle Bürgerrechte in Münden. Alle Mitglieder der ehemaligen Jüdischen Gemeinde wurden während der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben, deportiert und ermordet. Seitdem gibt es keine praktizierende Gemeinde mehr, jedoch mit dem Alten und dem Neuen Jüdischen Friedhof zwei frühere jüdische Friedhöfe im Stadtgebiet. Heute weist ein Gedenkstein zur Mahnung und Erinnerung am historischen Rathaus auf die ehemalige Jüdische Gemeinde hin.
Sehenswürdigkeiten
Das auch als Drei-Flüsse-Stadt bezeichnete Hann. Münden erhielt bereits eine Reihe von Auszeichnungen für sein Stadtbild, etwa die Goldmedaille im Bundeswettbewerb Stadtgestalt und Denkmalschutz im Städtebau. Innerhalb des Gesamtensembles der historischen Altstadt und in dessen Umgebung sind als besondere Bauwerke und Sehenswürdigkeiten hervorzuheben:
Historische Altstadt
Die Altstadt ist reich an restaurierten Fachwerkhäusern (über 700 im historischen Stadtkern) und kann mittelalterliche Kirchen (St. Blasius, St. Ägidien) vorweisen. Auch eindrucksvolle Bauten der so genannten Weserrenaissance bereichern das Bild der Stadt. Zu nennen sind insbesondere das Welfenschloss und das historische Rathaus.
St.-Blasius-Kirche
Die Blasiuskirche ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche im Zentrum der Altstadt. Der Baubeginn war Ende des 13. Jahrhunderts, errichtet wurde sie auf den Grundmauern einer romanischen Basilika. Über mehrere Bauphasen zog sich der Bau bis 1584 hin, als der mit einer welschen Haube gedeckte Turm fertiggestellt wurde. Wie Ausgrabungen 1999 ergaben, war die Kirche von einem Friedhof umgeben, der mit 2.500 m² eine beachtliche Fläche einnahm. Er war mit einer wehrhaften Mauer von bis zu 1,4 m Stärke eingefasst, die bereits um 1200 entstand und um 1780 abgerissen wurde.
Orgel
Die Orgel der St.-Blasius-Kirche 1977 von Orgelbaumeister Johannes Klais aus Bonn gefertigt Sie besitzt 46 Register auf 3 Manualen und Pedal. Sie hat 2806 Pfeifen, 300 aus Holz und 2506 aus Zinn, sowie 39 Glocken.
Disposition:
I. Rückpositiv C–g3 Rohrflöte 8′ Quintade 8′ Principal 4′ Blockflöte 4′ Octave 2′ Larigot 11/3′ Sesquialter II 22/3′ Scharff IV 1′ Dulcian 16′ Krummhorn 8′ Tremulant II. Hauptwerk C–g3 Bordun 16′ Principal 8′ Bifaria ab GIS 8′ Holzflöte 8′ Octave 4′ Nachthorn 4′ Quinte 22/3′ Superoctave 2′ Mixtur V 2′ Cornett V 8′ Trompete 8′ III. Brustpositiv C–g3 Holzgedackt 8′ Gamba 8′ Praestant 4′ Rohrflöte 4′ Nasat 22/3′ Principal 2′ Waldflöte 2′ Terz 13/5′ Sifflet 1′ Cymbel 1/2′ Vox Humana 8′ Glocken c0-d3 Tremulant schwellbar Pedal C–f1 Principalbass 16′ Subbass 16′ Octavbass 8′ Octavbass 4′ Rauschpfeife IV 22/3′ Posaune 16′ Holztrompete 8′ Schalmey 4′ - Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P, III/P
- 4-facher mechanischer Setzer
- Seit 2010 elektrische Setzeranlage mit 3.000 Kombinationen
Historischer Packhof
An der Spitze der Schlagden, die dem Umschlag von Waren auf den Schifffahrtswegen Weser, Werra und Fulda dienten, befinden sich zwei Packhofgebäude. Der Packhof an der Wanfrieder Schlagd ist ein klassizistisches Gebäude, das 1839/1840 errichtet wurde. Es hebt sich durch seine Größe und seine im Vergleich zu den reich verzierten Fachwerkhäusern schlichte Fassade hervor und beherbergt heute Ausstellungsflächen. Im Packhof an der Bremer Schlagd ist ein Hotel untergebracht.
Stadtmauer
Einige Partien der mittelalterlichen Stadtmauer einschließlich der Wehrtürme sind erhalten. Die Mauer entstand bereits bei der Stadtgründung im 12. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert erfolgte eine Modernisierung, unter anderem mit Vorbauten für Kanonen. Im 19. Jahrhundert wurde die steinerne Befestigung in großen Teilen abgerissen. Bei einer Ausgrabung eines 90 m langen Teilstücks 1997 wurde eine Mauerstärke von 1,8 m festgestellt, ihre einstige Höhe wird auf 6 m geschätzt.
Alte Werrabrücke
Die Steinbrücke über die Werra verbindet den Stadtkern mit der Vorstadt Blume. Sie wurde vor 1329 erbaut und ist eine der ältesten Steinbrücken Niedersachsens.
Rathaus
Im Zentrum des Stadtkerns befindet sich das Rathaus, dessen Kern ein gotischer Saalbau aus dem 14. Jahrhundert bildet. In den Jahren 1603 bis 1618 wurde das Gebäude durch den Lemgoer Baumeister Georg Crossmann umgebaut und erhielt seine bis heute erhaltene Schmuckfassade. Vom Mittelalter bis heute diente das Gebäude als Sitz von Stadtrat und (Teilen der) Stadtverwaltung. Die untere Rathaushalle (Koph-Hus) ist mit Wandmalereien geschmückt, die Auszüge aus der Stadtgeschichte zeigen. Die obere Rathaushalle (Hochtiedshusaquo = Hochzeitshaus) wird heute zur Durchführung von Ausstellungen genutzt. An der nördlichen Fassade befindet sich ein Glockenspiel, welches täglich um 12:00, 15:00 und 17:00 Uhr einen Figurenumlauf mit Szenen aus dem Leben des Wanderarztes Doktor Eisenbarth zeigt.
Welfenschloss
Fertiggestellt wurde das erste Mündener Schloss 1501 durch Herzog Erich I. als gotischer Bau. Es handelte sich um ein Residenzschloss mit Verwaltungssitz. Nach fast vollständiger Vernichtung bei einem Brand im Jahr 1560 baute Herzog Erich II. das Schloss im Stil der frühen Weserrenaissance wieder auf. Später verlor das Welfenschloss an Bedeutung und wurde nur noch vereinzelt als Aufenthaltsort der Landesherren genutzt. Ein erneuter Brand 1849 zerstörte den Südflügel, der nicht wieder aufgebaut wurde. Erhalten aus der Zeit der Welfen sind im heutigen Schlossbau zwei Renaissancegemächer mit flächendeckenden Wandmalereien. Das Schloss beherbergt heute das Stadtarchiv, die Stadtbücherei, das Amtsgericht Hann. Münden und das Städtische Museum.
Weserstein
Auf der Spitze des Tanzwerders, am Zusammenfluss von Werra und Fulda, befindet sich der als Weserstein bezeichnete und mit einem Gedicht versehene Findling.
Tillyschanze
Die Tillyschanze wurde 1881 bis 1885 als Erinnerung an die Belagerung Mündens durch den Feldherrn Tilly 1626 errichtet. Es ist ein Aussichtsturm im Reinhardswald oberhalb der Stadt. Neuere Forschungen belegen zwar, dass Tilly seine Kanonen nicht an dieser Stelle, sondern unterhalb am Fuldaufer aufgestellt hatte, dennoch lohnt sich wegen des Blicks auf die Altstadt ein Besuch des Aussichtsturms.
Weserliedanlage
Am Hang hoch oben über Hann. Münden und dem Weserstein steht auf der rechten Flussseite der hier beginnenden Weser die Weserliedanlage. Erinnert wird an den Dichter des Weserliedes (Franz von Dingelstedt) und den Komponisten des Liedes (Gustav Pressel). Von der Weserliedanlage bietet sich ein weiter Blick über das Stadtgebiet.
Kirchenruine St. Laurentius
Die Kirchenruine St. Laurentius aus der Zeit des 11. bis 13. Jahrhunderts liegt im Stadtteil Altmünden. Die Kirche war das Gotteshaus von Gimundi, einer Vorläufersiedlung von Münden. Wegen seiner mächtigen Mauern wird der Bau in der Anfangszeit als Wehrkirche angesehen. Die Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg abgebrochen, ihre Reste wurden 1996 ausgegraben.
Freilichtbühne
Die Freilichtbühne liegt am Kattenbühl auf dem Tannenkamp mitten im Wald und bietet Raum für etwa 800 Zuschauer. Die Anlage wurde vom Reichsarbeitsdienst erbaut und Pfingsten 1933 eingeweiht. Der örtliche Verein Spielbühne hat die seit Jahrzehnten nur noch sporadisch genutzte Bühne 2005 renoviert und plant einen geregelten Spielbetrieb in den Sommermonaten aufzunehmen.
Forstbotanischer Garten
In dem zwar kleinen, aber artenreichen botanischen Garten befinden sich über 700 unterschiedliche Gehölzarten und -formen, die täglich besichtigt werden können. Der Garten entstand ab 1870 als Teil der Königlich Preußischen Forstakademie Hannoversch Münden.
Rotunde
Bei der Rotunde handelt es sich um ein Stadttor der historischen Stadtbefestigung. Mit dem Bau wurde 1502 unter Herzog Erich I. begonnen, die Fertigstellung erfolgte 1579 unter Erich II. Heute befindet sich im Inneren des Gebäudes eine Gedenkstätte für die Gefallenen der Weltkriege und an der Südseite eine Gedenkstättefür die Opfer der Gewalt des Nationalsozialismus.
Wasserspuren
Das Kunstprojekt "Wasserspuren - Wasser sichtbar machen" ist im Rahmen der EXPO 2000 entstanden. Es findet Ausdruck in einer offenen Beeke in der Ziegelstraße, in Brunnen und einem Wasserspielplatz. Ergänzt werden diese Installationen durch den EXPO-Themenpfad Wasser auf dem Doktorwerder, einer kleinen Flussinsel in der Werra. In den umgestalteten Bereichen in der Innenstadt erfolgten 1999 archäologische Rettungsgrabungen. Dabei wurden Entwässerungskänale und -gräben gefunden, mit denen früher das Hoch- und Regenwasser aus der Stadt geleitet wurde.
Tourist-Information Hann. Münden
Um vor Ort kurzfristig den Überblick über die touristischen Möglichkeiten zu erhalten, steht ein Tourismus-Büro im historischen Rathaus zur Verfügung.[31] Den Gästen werden neben Schifffahrten, Stadtführungen und Aktiv-Erlebnissen (beispielsweise Kanu-, Rad- und Wandertouren) direkt in der Stadt auch zahlreiche Tagestouren in die nähere Umgebung angeboten. Zudem ist Hann. Münden anerkannter Ausflugs- sowie Erholungsort und bietet daher den Besuchern der Altstadt auch sonntags die Möglichkeit einzukaufen. Dies gilt jeweils für den Zeitraum vom 15. Dezember bis zum 31. Oktober. Viele Geschäfte sind dann sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Beliebte Wiederkehrende Veranstaltungen sind:
- Doktor-Eisenbart-Spiele (in den Sommermonaten auf einer Freilichtbühne vor dem Rathaus)
- Weser-Marathon, immer am 1. Sonntag im Mai. Eine Regatta für Paddel- und Ruderboote über insgesamt 135 km von Hann. Münden nach Hameln.
- Rosenfest (Mitte Juni, mit Wahl der Rosenfee)
- Herbst-/ Bauernmarkt (letzter September-Sonntag)
- Märchenhafte Weihnachtsreise mit rund 100 Veranstaltungen in Hann. Münden, Staufenberg, Dransfeld und Reinhardshagen (gesamter Dezember)
Unterkünfte: Hann. Münden hat mehr als 20 Hotels und Pensionen, darunter zwei Vier- und drei Drei-Sterne-Hotels. Zusätzlich werden zahlreiche Ferienhäuser und -wohnungen sowie Privatzimmer für Gäste angeboten. Viele der Unterkünfte sind auch speziell für Radwanderer sehr gut geeignet, die die gut ausgebauten Radwege in den Flusstälern nutzen.
Neben diesen Unterkünften stehen eine Jugendherberge, ein Naturfreundehaus, drei Campingplätze und ein Wohnmobilstellplatz zur Verfügung.Museen: Neben der historischen Rathaushalle mit Wandbildern zur Stadtgeschichte, stehen noch ein Stadtmuseum im Welfenschloss und das Museum der Arbeit des Arbeitergeschichtsvereins im Hagelturm offen.
Touristische Routen: Hann. Münden liegt an verschiedenen überregionalen touristischen Routen.
- Automobil: Deutsche Märchenstraße, Deutsche Fachwerkstraße, Straße der Weserrenaissance, Deutsche Ferienroute Alpen-Ostsee
- Fahrrad: Fulda-Radweg, Werratal-Radweg, Weser-Radweg, Weser-Harz-Heide-Radfernweg
- Wanderwege: Europäischer Fernwanderweg E6, Studentenpfad, Frau-Holle-Pfad
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehrsanbindungen
Die Stadt ist über die zwei Anschlussstellen Hann. Münden-Lutterberg und Hann. Münden-Hedemünden an die A 7 angebunden und verfügt somit über eine gute Lage am übergeordneten Verkehrsnetz. Die Werratalbrücke beim Ortsteil Laubach liegt im Stadtgebiet. Außerdem liegt Hann. Münden im Schnittpunkt der Bundesstraßen 3 und 80. Des Weiteren führt die B 496 von Hann. Münden zur Anschlussstelle Lutterberg der A 7.
Darüber hinaus sind vom Bahnhof des Mittelzentrums Hann. Münden an der Halle-Kasseler Eisenbahn aus mit Regionalzügen die Städte Göttingen, Kassel, Halle und Erfurt zu erreichen, in denen Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn besteht.
Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg verläuft unterirdisch durch das Stadtgebiet; mit dem Mündener Tunnel und dem Rauhebergtunnel liegen die beiden längsten Tunnel in Niedersachsen im Bereich der Stadt.
In der Stadt und Umgebung sind für den örtlichen ÖPNV mehrere Buslinien eingerichtet. Diese werden u. a. von der Regionalbus Braunschweig und der Regionalverkehr Kurhessen, teilweise im Auftrag anderer Unternehmen, bedient.
In der Gemeinde Calden, rund 20 Kilometer von Hann. Münden entfernt, befindet sich der Regionalflughafen Kassel-Calden.
In der Sommersaison (1. Mai bis 15. September) bestehen Linien-Schiffsverbindungen über die Fulda täglich von und nach Kassel-Altmarkt.
Hann. Münden verfügte zwischen 1906 bis 1978 mit der Weserumschlagstelle über eine Verladestelle für die Binnenschifffahrt. Sie war von der Eisenbahn als 1,5 km langer Abzweig der Bahnstrecke Göttingen - Hann. Münden (Dransfelder Rampe) erschlossen. Nach 30 Jahren ohne Frachtaufkommen erfolgte im Juni 2008 die Reaktivierung der Weserumschlagstelle. Seitdem werden wieder Güter von Lastkraftwagen auf Binnenschiffe und umgekehrt verladen, vorrangig schwere Maschinenteile.
Gewerbegebiete und Gewerbeflächen
Die verkehrsgünstige Lage direkt an der Bundesautobahn 7 zwischen Kassel und Göttingen sowie die Nähe zu den Autobahnen 38, 44 und 49 ließ die Nachfrage an Gewerbeflächen in den letzten Jahren stetig steigen. Für die großflächige Ansiedlung von Gewerbe, Industrie und Logistik stehen insgesamt drei Gewerbegebiete zur Verfügung:
- Thielebach Süd, 28,62 Hektar Gesamtfläche (6,78 ha verfügbare Fläche)
- An der Bahn, 20,84 Hektar Gesamtfläche (8,56 ha verfügbare Fläche)
- Hedemünden 2, 16,9 Hektar Gesamtfläche (13 ha verfügbare Fläche)[32]
Das direkt an der Bundesautobahn 7 liegende Gewerbegebiet Hedemünden 2 wurde mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. In einem zweiten Bauabschnitt soll das Gewerbegebiet auf eine Gesamtfläche von 27 Hektar erweitert werden.
Unternehmen
- Aldi
- Der Lebensmitteldiscounter Aldi-Nord unterhält im Ortsteil Hedemünden eine Regionalniederlassung und ein großflächiges Zentrallager.
- August Oppermann Kiesgewinnungs- und Vertriebs-GmbH (AO)
- Die Firma August Oppermann wurde am 10. Mai 1860 im heutigen Hann. Mündener Ortsteil Hedemünden durch August Oppermann I. als Kies- und Sandgewinnungsbetrieb gegründet und hat seitdem dort seinen Stammsitz. Die August Oppermann Kiesgewinnungs- und Vertriebs-GmbH wird mittlerweile in der 5. Generation als Familienunternehmen der Natursteinindustrie geführt und produziert in fast 30 Werken Sand, Kies, Kalkstein und Grauwacke. Im Firmenverbund werden derzeit etwa 120 Mitarbeiter beschäftigt.
- AWUKO
- Das Unternehmen AWUKO (Wandmacher GmbH & Co. AWUKO Schleifmittel KG) ist ein mittelständisches Familienunternehmen[33], das Schleifmittel herstellt. Das 1906 gegründete Unternehmen beschäftigte 2006 rund 140 Mitarbeiter.
- Eaton Fluid Power
- Die Eaton Fluid Power GmbH ist ein Unternehmen der Eaton Corporation. Das Werk in Hann. Münden ist auf Hydraulikschläuche und -systeme spezialisiert. Das Unternehmen ging aus der Aeroquip GmbH hervor, die 1959 aus der Mündener Gummiwarenfabrik GmbH heraus als Joint Venture von deutschen und amerikanischen Gesellschaftern gegründet worden war.
- Ernst Benary Samenzucht
- Die 1843 in Erfurt von Ernst Benary gegründete Ernst Benary Samenzucht GmbH wurde 1946 nach Hann. Münden verlagert. Sie ist spezialisiert auf Züchtung und Saatgutproduktion für Zierpflanzen.[34] Das Unternehmen beliefert den internationalen Großhandel in über 100 Ländern und hatte 2006 rund 270 Arbeitsplätze.
- Haendler & Natermann
- Das 1825 gegründete Unternehmen Haendler & Natermann ist ein Verpackungshersteller und als Haendler & Natermann Sport ein Hersteller von Sportgeschossen.
- Knüppel Verpackung
- Das Unternehmen Knüppel Verpackung (Knüppel Verpackung GmbH & Co. KG) ist ein mittelständisches Familienunternehmen [35] und bietet Produkte und Dienstleistungen der industriellen Verpackung an. Das 1919 gegründete Unternehmen beschäftigte 2007 am Hauptsitz Hann. Münden und an fünf Filialstandorten rund 150 Mitarbeiter.
- Metallumform GmbH
- Der Automobilzulieferer wurde 1971 am Standort Hann. Münden gegründet. Heute konstruiert und fertigt die metallumform-Gruppe Präzisionsbauteile in verschiedenen umformtechnischen Verfahren: Voll- und Hohlteile, Bund- und Flanschteile sowie Verbindungselemente mit spezieller Formgebung.
- Mündener Gummiwerk
- Die Firma Mündener Gummiwerk GmbH gehört seit 2007 zum Geschäftsbereich Fluid Technology der ContiTech und entwickelt sowie fertigt Schlauchleitungen für die Fahrzeugindustrie. Das 1873 von Albert Kunth gegründete Unternehmen firmierte ab 1899 zunächst als Mündener Gummiwarenfabrik Gebr. Kunth GmbH und ab 1905 als Mündener Gummiwarenfabrik GmbH. Nach einer größeren Umstrukturierung des Gesellschafterkreises 1959 und Umbenennung in Mündener Gummiwerk GmbH wurde das Unternehmen 1986 von der Phoenix AG übernommen und gelangte 2004 damit zur Continental AG. Mit 950 Beschäftigten (Stand 2005) ist die Mündener Gummiwerk GmbH der größte Arbeitgeber der Stadt Hann. Münden.[36]
- PUFAS
- Das Unternehmen PUFAS (PUFAS Werk KG) ist ein mittelständisches Familienunternehmen[37] und bietet Maler-Bedarf und Renovierungsprodukte an. Das 1928 gegründete Unternehmen beschäftigte 2006 am Standort Hann. Münden rund 130 Mitarbeiter und erreichte 2005 einen Umsatz von 53 Mio. €.
- Werk Schröder
- Im Mündener Werk Schröder wurden bis 2009 Schleifpapiere produziert, die unter der 1996 eingeführten Marke Carbo Schröder vertrieben wurden. Vor der Integration im Juli 2005 in die The Carbo Group GmbH gehörte das Schleifmittelwerk seit 1973 zur Carborundum Schleifmittelwerke GmbH in Düsseldorf, die damals das Mündener Familienunternehmen C. F. Schröder übernahm. Die Gründung der Unternehmens reicht in das Jahr 1863 zurück, als Carl Friedrich Schröder als erster deutscher Unternehmer Schleifmittel auf Unterlage in Deutschland produzierte und anbot.[38]
- Weser-Metall-Umformtechnik
- Das Unternehmen Weser-Metall-Umformtechnik GmbH & Co. KG, kurz WMU, stellt Press-, Zieh- und Stanzteile sowie einbaufertige Schweißkomponenten für die Automobil- und Konsumgüterindustrie her.[39] Es wurde 1986 aus der Bokelmann KG (seit 1953) heraus gegründet und gehört seit 1999 zur Production Division der Edag. Die WMU erzielte 2006 mit 200 Mitarbeitern rund 48 Mio. € Umsatz.
Überörtliche Einrichtungen
- Polizeiakademie Niedersachsen (Zweigstelle)
- Logistik Zentrum Niedersachsen, Ausstatter norddeutscher Polizei- und Justizbehörden sowie niedersächsischer Landesbehörden (angrenzend an die Polizeiakademie) [40]
- Grotefend-Gymnasium Münden für den Schulbezirk des ehemaligen Landkreises Münden
- Nephrologisches Zentrum Niedersachsen, Fachklinik für Innere Medizin/Nephrologie, Urologie und Nierentransplantation
- Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA), Abteilung Waldgenressourcen (ehemalige Hessische Forstliche Versuchsanstalt Hann. Münden)[41]
- Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden
Persönlichkeiten
Persönlichkeiten die in Hann. Münden geboren (* und Jahreszahl) oder verstorben († und Jahreszahl) sind oder einen wichtigen Teil ihrer Lebensleistung in Hann. Münden erbrachten:
- Karl Graf von Berlepsch (* 1882), Schriftsteller und Lyriker
- Carl Julius Blumenhagen; Ehrenbürger der Stadt Hann. Münden
- Friedrich Wilhelm von Bodungen (1789–1856), Bürgermeister von Hann. Münden und Autor, Initiator und Förderer der Handwerker- und Gewerbeschule in Hannoversch Münden, einer der ersten im Königreich Hannover, den heutigen Berufsbildendenden Schulen Münden
- Elisabeth von Brandenburg, setzte als Frau von Erich I. von ihrer Leibzucht Münden aus die Reformation in Südniedersachsen durch
- Heinrich Christian Burckhardt, Forstwissenschaftler und von 1844 bis 1849 erster Lehrer der Forstschule Münden; Ehrenbürger der Stadt Hann. Münden
- Alfred Cammann (* 1909), Gymnasiallehrer und Schriftsteller
- Leopold Chalupa, General a. D., 1957 bis 1961 im Mündener PiBtl, war von 1983 bis 1987 Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte Europa-Mitte
- Ludwig Denecke († 1996), Germanist und Handschriftenbibliothekar
- Gustav Eberlein, unterhielt als aus dem Landkreis Münden stammender Bildhauer in Hann. Münden einen Wohnsitz mit Atelier
- Johann Andreas Eisenbarth († 11. November 1727), wandernder Chirurg und Augenarzt
- Albert Fiege (* 1921), deutscher Politiker (SPD) und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Hann. Münden
- Günter Franzen (* 1947), Gruppenanalytiker und Schriftsteller
- Hans Joachim Fröhlich (1923–2008), Forstwissenschaftler, studierte und promovierte an der Forstlichen Fakultät Münden, leitete später das 1962 nach Hann. Münden verlegte Forschungsinstitut für Pappelwirtschaft
- Hanno Gerwin (* 1953), Journalist
- Georg Friedrich Grotefend, (* 1775), Lehrer und Wissenschaftler, Entzifferer der Keilschrift
- Karl Hasel, Forstwissenschaftler, lehrte von 1964 bis 1970 in Hann. Münden
- Philipp Eduard Huschke (* 1801), deutscher Jurist
- Christian Kalkbrenner (* 1755), deutscher Chordirektor und Komponist
- Horst Kramer, Forstwissenschaftler an der Forstakademie Münden
- Rudi Lotze (* 1921), Gewerkschafter und Politiker (SPD), MdB
- Burghard von Lüpke, Forstwissenschaftler, studierte von 1962 bis 1964 in Hann. Münden
- Karl Mewis (* 1907), SED-Funktionär und Vorsitzender der Staatlichen Plankommission in der DDR
- Fritz Michalski (* 1902; † 1970), Politiker (SPD), MdL (1947–1967)
- Alexander Mitscherlich, Chemiker, baute die erste Zellulosefabrik der Welt nach dem Sulfit-Verfahren (1877) in Hann. Münden auf
- Waldemar Mitscherlich (* 1877), Staatswissenschaftler
- Fritz Nüßlein († 1984), Jagd- und Forstwissenschaftler
- Klaus Olshausen, Generalleutnant a. D., 1983 bis 1985 Kommandeur PiBtl 2, war von 2000 bis 2006 Deutscher Militärischer Vertreter im Military Committee der NATO bei der WEU und EU in Brüssel
- Konrad Pätzold, deutscher Bauingenieur, erhielt für in Hann. Münden ausgeübte Ehrenämter im Dezember 2009 das Bundesverdienstkreuz
- Heinrich Pforr († 1970), deutscher Maler
- Conrad Ludwig Quensell, Oberforstmeister; Ehrenbürger der Stadt Hann. Münden
- Hermann Rappe (* 1929), Politiker und Gewerkschafter
- Lucy Redler (* 1979), bis zum 15. Juni 2007 im Bundesvorstand der früheren WASG, jetzt Angestellte einer Berliner Ortspartei.
- Wolfgang Röttger (* 1953)), Mitglied im Niedersächsischen Landtag
- Franz Georg Ferdinand Schläger, Pastor; Ehrenbürger der Stadt Hann. Münden
- Ronald Schminke (* 1956), Mitglied im Niedersächsischen Landtag
- Peter Schnittger (* 1941), Fußballtrainer
- Reinhard Schober, Forstwissenschaftler an der Forstakademie Münden
- Christa Schroeder (* 1908), Sekretärin Adolf Hitlers
- Ludwig Schumann (1841-1917), Superintendent; Ehrenbürger der Stadt Hann.-Münden
- Wolfgang Senff, in Hann. Münden lebender Politiker (SPD)
- Bruno Strauss (1889-1969), Pädagoge, Germanist und Philosophiehistoriker
- Leo Sympher (* 1854), Wasserbauingenieur
- Hermann Friedrich Teichmeyer (* 1685), Mediziner
- Cordula Tollmien, in Hann. Münden lebende deutsche Historikerin und Kinderbuchautorin
- Adam von Trott zu Solz, Diplomat, Widerstandskämpfer während der NS-Zeit, bestand 1927 in Hann. Münden das Abitur
- Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch, Forstwissenschaftler und Ornithologe an der Forstakademie Münden
- Eckart Voland (* 1949), Professor für Biologie und Philosophie
- Wilhem Weise, Direktor der Forstakademie; Ehrenbürger der Stadt Hann. Münden
- Hanne Wieder (* 1925), Kabarettistin, Schauspielerin, Sängerin
- Peter-Klaus Witkowski (*1949), Generalarzt a. D.
- Ernst Wollweber (* 1898), Minister für Staatssicherheit der DDR
- Heinz Detlef Wüpper (1911–1995), deutscher Bildhauer
- Franz Eduard Wüstenfeld; Ehrenbürger der Stadt Hann. Münden
- Ferdinand Wüstenfeld (1808–1899), deutscher Orientalist
Quellen
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ § 1, Absatz 1, der Hauptsatzung der Stadt vom 9. November 2006 lautet: Die Stadt führt den Namen „Hann. Münden“.
- ↑ Internetseiten der Stadt Hann. Münden abgerufen am 24. Januar 2011
- ↑ s. Bürgermeister, Seite 8
- ↑ s. Grothus
- ↑ s. Hann. Münden, DEU
- ↑ s. DWD Klimadaten Sonnenscheindauer
- ↑ s. DWD Klimadaten Niederschlag
- ↑ s. May, Seite 253ff
- ↑ s. Brethauer, Münden - Gesammelte Aufsätze, 3. Folge, Seite 3
- ↑ s. May, Münden und Umgebung, Seite 25ff
- ↑ Friedrich Hamm. Naturkundliche Chronik Nordwestdeutschlands, 1976, Landbuch-Verlag, Hannover, S.40. online
- ↑ Wilhelm Lotze. Geschichte der Stadt Münden […]
- ↑ s. Lotze, Geschichte der Stadt Münden, Seite 68ff
- ↑ s. Lotze, Geschichte der Stadt Münden, Seite 140ff
- ↑ s. Lotze, Geschichte der Stadt Münden, Seite 180ff
- ↑ s. May, Seite 95ff
- ↑ s. Pezold, Judenverfolgung
- ↑ s. Faulstich, Seite 19
- ↑ s. Faulstich, Seite 20
- ↑ 40 Jahre Landespolizeischule Niedersachsen 1946-1986, Hrsg: Landespolizeischule Niedersachsen, Am Anfang war das Chaos…
- ↑ s. u. a. Faulstich, Seite 29
- ↑ s. Faulstich, Seite 31ff
- ↑ Website Historie der Mündener Pioniere
- ↑ a b c d s. Presseerklärung des BIP NI vom 26. Mai 2006
- ↑ 40 Jahre Landespolizeischule Niedersachsen 1946-1986, Hrsg: Landespolizeischule Niedersachsen
- ↑ Die Liste GMHÜ (Grünes Hann. Münden) ist 2006 getrennt als BFMÜ und UL angetreten.
- ↑ HNA Mündener Allgemeine vom 11. September 2006
- ↑ HNA Mündener Allgemeine vom 25. September 2006
- ↑ s. Bürgermeister, Seite 38
- ↑ Tourist-Information Hann. Münden
- ↑ Informationen der Stadt Hann. Münden zu Hedemünden 2
- ↑ Unternehmenseite AWUKO
- ↑ Unternehmenseite Benary
- ↑ Unternehmenseite Knüppel
- ↑ s. Henckel
- ↑ Unternehmenseite PUFAS
- ↑ Unternehmensseite The Carbo Group
- ↑ Unternehmenseite WMU
- ↑ Logistik Zentrum Niedersachsen im Internet
- ↑ Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt
Literatur
- Karl Brethauer: Münden, Gesammelte Aufsätze 1.-4. Folge, Verlag der Weserbuchhandlung, Münden, ISBN 3-921776-02-3.
- Andrea Bulla: Am Anfang war die Stadt. Archäologische Spurensuche im mittelalterlichen Hannoversch Münden, Rahden/Westf. 2004. ISBN 3-89646-927-4.
- Bürgermeister (Hrsg.): Bürgerinformationsbroschüre Dreiflüssestadt Hannoversch Münden, WEKA info verlag GmbH, 10. Auflage 2008
- Martin Czichelski: Die Gründung der Stadt Münden unter dem Einfluss der Welfen. Eine interdisziplinäre Betrachtung der wissenschaftlichen Forschung, Münden 2002.
- Peter Faulstich (Herausgeber): Nachkriegszeit - Münden 1945-1955, Hann. Münden 1995, ISBN 3-9804368-7-X
- H. Fiedler (u. a.): Münden im Bild der Jahrhunderte. Beschreibendes Verzeichnis der Darstellungen der Stadt und der heute zu ihr gehörenden Orte in der Graphik des 16. bis 19. Jahrhunderts, Hannoversch Münden 1983.
- Grothus: Stadtplan und Wanderkarte - Stadt Hann. Münden - Naturpark Münden, Grothus Verlag, Kassel 1993
- W. Henckel (Vorwort): Mündener Persönlichkeiten aus sechs Jahrhunderten, Heimat- u. Geschichtsverein Sydekum, Hann. Münden 2007, ISBN 978-3-925451-39-3
- Dieter Kropp, Margid Hruska, Thorsten Quest: "Münden in der NS-Diktatur": exemplarische Analysen u. didaktisch aufbereitete Dokumente zum Thema ; Fabrikleben und Alltag im Nationalsozialismus, Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung in Hann.Münden e. V., Göttingen : Verl. Die Werkstatt, 2. Auflage, 1993, ISBN 978-3-923478-92-7
- Wilhelm Lotze: Geschichte der Stadt Münden nebst Umgebung mit besonderer Hervorhebung der Begebenheiten des dreißigjährigen und siebenjährigen Krieges, 2. Aufl. Münden 1909 (Reprint von 1979 mit der ISBN 3-921776-07-4)
- Manfred Lückert: Die Werra - Landschaft und Leben am Fluss zwischen Thüringer Wald und Hann. Münden, Verlag Rockstuhl, 2006, ISBN 3-938997-26-5
- Erwin May: Münden und Umgebung; Erwin May Hann. Münden; Hann. Münden 1980
- Johann Dietrich von Pezold: Das Stapelrecht der Stadt Münden 1247-1824. Ein erster Überblick, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 70 (1998), S. 53-71.
- Johann Dietrich von Pezold: Judenverfolgung, Stadt Münden, Münden 1978
- Helmut Saehrendt: Hannoversch Münden. Wissenswertes aus der Geschichte der Stadt, Sehenswertes in der Stadt, Hannoversch Münden 2002 ISBN 3-936705-09-7
- Joachim von Stockhausen: Hann. Münden und die Schiffahrt auf Werra, Fulda und Weser, Göttingen 2003. ISBN 3-89533-441-3
- Johann Dietrich von Pezold: Geschichte an den drei Flüssen im 20. Jahrhundert, Hann. Münden 2006.
Weblinks
Wiktionary: Hann. Münden – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Hann. Münden – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Hann. Münden in Merians Topographia Hassiae – Quellen und VolltexteWikisource: Münden in der Topographia Braunschweig Lüneburg (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Website der Stadt Hann. Münden
- Städtisches Museum
- Dokumentation der Flurdenkmäler Hann. Münden
- Stadtbeschreibung bei NDR Fernsehen
- Luftbild von 1984
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