Neuhauser Tor (München)

Neuhauser Tor (München)
Ostseite des Karlstors
Karlstor bei Nacht

Das Karlstor (bis 1791 Neuhauser Tor genannt) ist das westliche Stadttor der historischen Altstadt von München.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Karlstor steht am westlichen Ende der Neuhauser Straße im sogenannten Kreuzviertel, die Teil der Salzstraße und damit der Ost-West-Magistrale der historischen Altstadt ist. Damit trennt es die historische Altstadt von der Ludwigsvorstadt. Vor dem Karlstor befindet sich der Karlsplatz (Stachus), heute Teil des Altstadtringes und eines der verkehrreichsten Punkte Münchens.

Geschichte

Im Rahmen der großen Stadterweiterung durch Ludwig den Bayern entstand 1285 bis 1347 eine zweite Stadtbefestigung, in deren Rahmen das Karlstor, damals noch Neuhauser Tor genannt, entstand. Erstmals wurde das Karlstor 1302 urkundlich erwähnt. Das Karlstor wurde im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut und befestigt. So wurde beim Bau des Stachus-Einkaufszentrums 1970 ein mit Backsteinen gemauerter Fluchttunnel gefunden, mit dem Soldaten, gegebenenfalls auch Zivilisten, hinter die feindlichen Linien gelangen bzw. flüchten konnten. Ein kurzes Stück ist am Brunnenplatz des Stachus-Einkaufszentrum im 1.UG ausgestellt.

1791 baute Graf Rumford, damals Kommandeur der bayerischen Armee unter Kurfürst Karl Theodor, die Flankentürme um. Im selben Jahr wurde das Neuhauser Tor auch in Karlstor umbenannt.

1857 explodierten die Schwarzpulver-Bestände, die im Nebenhaus des Hauptturms gelagert waren, und beschädigten diesen so sehr, dass dieser später abgerissen werden musste. Die beiden Flankentürme wurden umgestaltet und später mit einer neuen Brücke (neugotisch) verbunden. 1861/62 gestaltete Arnold Zenetti das Karlstor neugotisch um.

Beim Bau des sogenannten "Stachus-Rondells" durch Gabriel von Seidl 1899 bis 1902 wurden die beiden Flankentürme einbezogen und dementsprechend umgestaltet. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde das Karlstor etwas vereinfacht wieder aufgebaut.

Das Karlstor ist neben Isartor und Sendlinger Tor eines der drei erhaltenen Stadttore. Nicht mehr erhalten sind u. a. das Angertor und das Schwabinger Tor.

Denkmal

Auf der Nordseite des Haupttorbogens befindet sich ein Denkmal für Herbert Jensen, der die Einrichtung einer Fußgängerzone vorschlug. Die drei musizierenden Kinder stammen von Konrad Knoll, die er 1866 für den Fischbrunnen geschaffen hat und die bei der Neugestaltung des Brunnens 1954 durch Josef Henselmann keine erneute Verwendung fanden.

Literatur

  • Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. DuMont, Köln 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer). 

Weblinks

48.13888888888911.5663888888897Koordinaten: 48° 8′ 20″ N, 11° 33′ 59″ O


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