Neukrantz

Neukrantz

Klaus Neukrantz (* 27. Mai 1897 in Berlin; † nach 1941) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist.

Leben

Klaus Neukrantz genoss eine Erziehung in einem gutbürgerlichen Hause und schloss sich der Jugendbewegung an. 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Es folgten viereinhalb Jahre Schützengraben. In Königsberg lernte er 1919 am Tage seiner Entlassung aus dem Militär Hugo Haase kennen, der ihm die Werte der Arbeiterbewegung nahebrachte. Zurück in Berlin führte dies zum Bruch mit seiner Familie. Er war als oppositionelles Betriebsratsmitglied im Bezirksamt Kreuzberg politisch aktiv. In die KPD trat er 1923 ein und schrieb ab 1924 für Welt am Abend, Die Rote Fahne, Arbeiter-Sender und „Linkskurve“. Die Linkskurve war die Zeitschrift des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller dessen Mitglied er von 1928 bis 1935 war.

Er gilt als Pionier des Nutzung des Rundfunks als Instrument der politischen Bildung. Er bezeichnete dies als wahrhaft demokratische Handhabung des Rundfunks... damit die bedeutendsten gegenwärtigen Weltanschauungen und Richtungen unter Wahrung einer selbstverständlichen Sachlichkeit im Rundfunk das moderne Katheder unserer Zeit finden können.

Sein bekanntestes Werk ist Barrikaden am Wedding (1931). Hier schildert er reportagehaft mit Dokumenten die Ereignisse des Blutmai 1929 in Berlin.

Das Buch wurde sofort nach seinem Erscheinen verboten.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde Neukrantz verhaftet und misshandelt und später in eine psychiatrische Anstalt verbracht. Dort verlieren sich seinen Spuren. Sein Todesdatum ist unbekannt.

Werke

  • Die öffentliche Meinung (Ein Einakter). Berlin 1927
  • Barrikaden am Wedding. Der Roman einer Strasse aus den Berliner Maitagen. Berlin 1931 Barrikaden am Wedding online
  • Für Deine zwei Mark? Aufklärung über das heutige Rundfunkprogramm. Berlin 1932

Weblinks


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