- Arte mayor
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Der Verso de arte mayor (span. „Vers der höheren Kunst“, auch kurz Arte mayor) bezeichnet in der Metrik der spanischen Dichtung einen ab dem 14. Jahrhundert aufgekommenen vielgestaltigen Vers. Seine Deutung ist umstritten. Ursprünglich war er – im Gegensatz zum kürzeren Verso de arte menor – ein nicht silbenzählender Langvers von acht bis 16 Silben, der sich zu einem regelmäßigen zwölfsilbigen Vers mit vier Hebungen und Mittelzäsur entwickelte.
Seine Blütezeit erlebte er im 15. Jahrhundert durch Juan de Menas didaktisch-allegorisches Versepos Laberinto de Fortuna (1444), dessen Coplas, die so genannten Octavas de Juan de Mena, aus je acht Arte-mayor-Versen in den Reimschemata a–b–b–a a–c–c–a oder a–b–a–b b–c–c–b bestehen:
„Al muy prepotente don Juan el segundo
aquel con quien Júpiter tuvo tal zelo
que tanta de parte le fizo del mundo
quanta a sí mesmo se fizo del çielo,
al gran rey de España, al Çésar novelo;
al que con Fortuna es bien fortunado,
aquel en quien caben virtud e reinado;
a él, la rodilla fincada por suelo.“– Juan de Mena: Laberinto de Fortuna V. 1–8[1]
Der Verso de arte mayor wird auch im Pie de arte mayor verwendet und in der Redondilla. In der portugiesischen Dichtung entspricht ihm der Verso de redondilha maior.
Literatur
- Julio Saavedra Molina: El verso de arte mayor. Sanstiago de Chile 1946
- Martin J. Duffell: Modern metrical theory and the Verso de arte mayor. London 1999. ISBN 0-904188-41-8
Einzelnachweise
- ↑ Zit. nach es:wikisource.org, abgerufen am 30. August 2007
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