- Artemether
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Strukturformel Allgemeines Freiname Artemether Andere Namen IUPAC: (3R,5aS,6R,8aS,9R,10S,12R,12aR)-Decahydro- 10-methoxy-3,6,9-trimethyl-3,12-epoxy- 12H-pyrano[4,3-j]-1,2-benzodioxepin
Summenformel C16H26O5 CAS-Nummer 71963-77-4 PubChem 68911 ATC-Code Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 298,37 g·mol−1 Schmelzpunkt Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine GHS-Piktogramme H- und P-Sätze H: keine H-Sätze EUH: keine EUH-Sätze P: keine P-Sätze [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Xn
Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 22 S: keine S-Sätze LD50 263 mg·kg−1 (Maus, intramuskulär) [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Artemether ist ein vom Artemisinin abgeleiteter halbsynthetischer Arzneistoff zur Behandlung der durch Plasmodium falciparum verursachten Malaria. Der Wirkstoff Artemether wurde 1997 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation aufgenommen.[3] Es wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Kombination mit Lumefantrin unter dem Handelsnamen Riamet® vertreiben.
Inhaltsverzeichnis
Pharmakologische Eigenschaften
Artemether hat eine gegenüber Artemisinin deutlich verbesserte Bioverfügbarkeit. Wie alle Artemisinin-Derivate wirkt es über eine endogene Peroxidgruppe, die in infizierten Erythrozyten vermutlich für die Plasmodien toxische Radikale bildet. Die Resorption des lipidlöslichen Stoffes wird bei oraler Gabe durch eine möglichst fettreiche Mahlzeit erleichtert. Problematisch ist die relativ kurze Halbwertszeit von etwa zwei Stunden. Artemether wird in der Leber durch das Enzym CYP3A4 metabolisiert.
Verwendung
Der Schwerpunkt für die Anwendung von Artemether ist die Behandlung der unkomplizierten Malaria tropica, insbesondere bei Plasmodien, die gegen andere Arzneistoffe wie Chloroquin resistent sind. Die Weltgesundheitsorganisation rät von der Verwendung als Monosubstanz ab, um die Gefahr der Resistenzbildung gegen Artemisinin-Derivate zu vermindern.[4]
Artemether wird versuchsweise in der Krebstherapie eingesetzt.[5][6]
Herstellung
Artemether wird durch Umsetzung von aus Artemisia annua gewonnenem Dihydroartemisinin mit Methanol in saurem Medium dargestellt. Artemether ist wasserunlöslich.
Einzelnachweise
- ↑ a b The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 133, ISBN 978-0-911910-00-1.
- ↑ a b c Datenblatt Artemether bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. März 2011.
- ↑ Artemether WHO Model Lists of Essential Medicines, abgerufen am 24. September 2010.
- ↑ WHO zu Artemisinin-Monopräparaten.
- ↑ Singh NP, Panwar VK: Case report of a pituitary macroadenoma treated with artemether. (PDF) In: Integr Cancer Ther. 5, Nr. 4, Dezember 2006, S. 391–4. doi:10.1177/1534735406295311. PMID 17101767.
- ↑ Wu ZP, Gao CW, Wu YG, et al.: Inhibitive effect of artemether on tumor growth and angiogenesis in the rat C6 orthotopic brain gliomas model. In: Integr Cancer Ther. 8, Nr. 1, März 2009, S. 88–92. doi:10.1177/1534735408330714. PMID 19174507.
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