- Artemije Radosavljević
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Artemije Radosavljević, Geburtsname: Marko Radosavljević, (* 15. Januar 1935 in Lelić bei Valjevo) war Bischof der serbisch-orthodoxen Eparchie Raszien-Prizren. Im Februar 2010 wurde er wegen Veruntreuung von Spendengeldern in Millionenhöhe von der Synode seiner Kirche als Bischof abgesetzt.
Artemije studierte nach dem Zweiten Weltkrieg an der Universität Belgrad Theologie. Nach dem Ende seines Studiums wurde er 1960 Mönch im Kloster Ćelije in der Nähe seines Geburtsortes. Er setzte seine Studien in Belgrad fort und erwarb 1964 den Doktorgrad in Theologie. Bis 1968 arbeitete er als Theologieprofessor am orthodoxen Krka-Seminar in Kroatien. Daran schloss sich ein Studienaufenthalt in Athen an. Nach seiner Rückkehr wurde er zum Professor im Seminar von Prizren berufen. 1978 zog er sich mit Einverständnis des Vladika Pavle von Raška und Prizren in das verlassene Kloster von Crna Reka zurück. Mit der Zeit sammelten sich dort einige junge Mönche um ihn; einige von ihnen wurden später Äbte in verschiedenen Klöstern des Kosovo. In dieser Zeit fungierte er auch als Herausgeber einer kirchlichen Zeitschrift für das Kosovo. Artemije blieb 13 Jahre in Crna Reka, bis er 1991 zum Bischof der Eparchie Raška-Prizren gewählt wurde.
Als Bischof stand Artemije dem Milošević-Regime ablehnend gegenüber und verurteilte die Gewalttaten der serbischen Sicherheitskräfte an der albanischen Bevölkerung. Gleichwohl trat er für die Souveränität Serbiens über die Provinz Kosovo ein. Nach der Besetzung des Kosovo durch die Nato-Truppen wurde Bischof Artemije zu einer Art politischem Führer der serbischen Minderheit, deren Interessen er gegenüber der KFOR zu vertreten versuchte. Immer wieder hat er die Unfähigkeit der Besatzungstruppen angeprangert, die Serben vor albanischen Gewalttätern zu schützen. Direkte Kontakte zu albanischen Politikern vermied Artemije.
Theologisch und spirituell steht Bischof Artemije in der Tradition von Nikolaj Velimirović.
Wegen Veruntreuung von Spendengeldern verlor er im Februar 2010 nach umfangreichen Untersuchungen der serbischen Kirchenführung sein Bischofsamt.[1] Sein Nachfolger ist Аtanasij Jevtić. Im November 2010 hat der Heilige Synod Artemije in den Mönchsstand zurückversetzt. Der ehemalige Bischof und seine Anhänger erkennen die Absetzung und Degradierung nicht an und leisteten Widerstand. Im Februar kam es im Kloster Gračanica zu Prügeleien zwischen Mönchen, die entweder Artemije oder seinem Nachfolger anhingen. Im November haben Artemije und seine Leute das Kloster erneut besetzt und mussten von der Polizei und der KFOR entfernt werden.[2]
Werke
- Novi Zlatoust Sveti Vladika Nikolaj. 1880 - 1956. Prizren 1992. (Biographie v. N. Velimirović)
- Sa Hristom kroz život. Zbornik radova. Gračanica 2005. ISBN 86-82323-16-8
Weblinks und Einzelnachweise
- ↑ Episkop Artemije na saslušanju., Artikel auf der Website des Senders B92
- ↑ Andrej Ivanji: Mönche gehen sich an die Kutte. In: taz, 16. Februar 2010, S.8, online hier. Andrej Ivanji: Aufstand der Mönche in Serbien. In: taz, 16. Februar 2010, S.7, online hier.
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