Niaux

Niaux

Die Höhle von Niaux befindet sich im Pyrenäengebiet der Ariège. Es handelt sich dabei um ein weitverzweigtes Höhlensystem, das durch einen einstmals existierenden unterirdischen Wasserlauf in den Kalkstein "eingebohrt" wurde. In diesem System befinden sich zahlreiche Höhlenzeichnungen, u.a. mit Darstellungen von Wisenten, Pferden und Steinböcken sowie bislang unverstandene Gruppen von Punkten und Strichen aus dem Paläolithikum. Es gibt keine Funde, die darauf hindeuten, dass die Höhle jemals bewohnt war. Die Bilderhöhle ist öffentlich zugänglich für Gruppen bis maximal 20 Personen. Telefonische Voranmeldung ist vorteilhaft aber nicht notwendig.

Die Höhle liegt im Tal von Vicdossos, der 'aktive' Teil der Kunstgestaltung wird mit etwa 13.500 (die älteste Arbeit) bis 12.500 Jahren (die jüngste Arbeit) angegeben. Insbesondere sind die Zeichnungen im Hauptsaal, dem sogenannten Salon Noir erwähnenswert.

Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts war die Höhle - erkennbar an zahlreichen historischen Graffiti - touristisch entdeckt und beliebt. Das Alter der Zeichnungen wurde aber zu dieser Zeit nicht wirklich erkannt. 1906 wurde von Captain Molar und seinen Söhnen der Salon Noir vermessen und erforscht. Molar war wohl der Erste, der die Wichtigkeit der Zeichnungen erfasst hat - dies weckte dann das Interesse der Spezialisten. Abt Henri Breuil (bereits von anderen Höhlen bekannt, er selber gibt die Zeit seiner Höhlenaufenthalte unter Tage mit "etwa 700 Tage" an) und Émile Cartailhac (derjenige, der sich bei der Höhle von Altamira so gründlich geirrt hat) untersuchten den Salon Noir im Jahr 1907 systematisch. 1925 wurde von J. Mandeman noch die von ihm so benannte 'Cartailhac-Galerie' entdeckt.

Nicht weit von der Niaux-Grotte entfernt, auf der gegenüber liegenden Talseite, befindet sich die La Vache-Grotte, von der die Forscher annehmen, dass sie zumindest zeitweise der "Wohnsitz" jener Menschen war, die die Felszeichnungen in der Niaux-Höhle hinterließen.

Siehe auch

Literatur

  • Jean Clottes: Niaux. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 1997. ISBN 379959003X

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