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Nickender Sauerklee Nickender Sauerklee (Oxalis pes-caprae)
Systematik Rosiden Eurosiden I Ordnung: Sauerkleeartige (Oxalidales) Familie: Sauerkleegewächse (Oxalidaceae) Gattung: Sauerklee (Oxalis) Art: Nickender Sauerklee Wissenschaftlicher Name Oxalis pes-caprae L. Der Nickende Sauerklee, auch Niedriger Sauerklee (Oxalis pes-caprae, Syn.: Oxalis cernua Thunb., Bolboxalis cernua (Thunb.) Small) genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sauerklee (Oxalis). Das lateinische Artepitheton pes-caprae bedeutet Ziegenfuß und bezieht sich wohl auf die kurzen, zweilappigen Fiederblätter.[1]
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Nickende Sauerklee ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 50 Zentimeter. Die Blattrosette besteht aus bis zu 20 Zentimeter lang gestielten, kleeblattartigen, dreiteilig gefiederten Laubblättern. Die einzelnen Fiederblättchen sind tief verkehrt-herzförmig und unterseits behaart.
Am lang gestielten, doldigen Blütenstand befinden sich sechs bis zwölf trichterförmige Blüten. Die Knospen sind nickend, später sind die Blüten aufrecht. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 1,5 Zentimetern auf. Die fünf Kelchblätter sind frei. Die fünf 2 bis 2,5 Zentimeter langen, zitronengelben Kronblättern sind an ihrer Basis verwachsen. Die Varietät Oxalis pes-caprae var. pleniflora Lowe besitzt gefüllte Blüten. Es sind zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden. Fünf Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Die Blütezeit reicht von Dezember bis Mai.
Die Vermehrung der im Mittelmeerraum vorkommenden Population erfolgt ausschließlich über Brutknöllchen, die am Rhizom sitzen, da von den drei möglichen Blütenformen mit unterschiedlich langen Griffeln bzw. Staubblättern nur eine ins Mittelmeergebiet vorgedrungen ist, und somit eine Bestäubung unmöglich ist. Daher werden im Mittelmeerraum auch kaum Kapselfrüchte gebildet.[2]
Vorkommen
Diese Art ist in vielen Teilen der Welt eine invasive Pflanze.
Der Nickende Sauerklee stammt ursprünglich aus Südafrika und wurde vermutlich Anfang des 19. Jahrhunderts von Carlo Giacinto, einem Genueser Mönch und damaligen Kurator der Floriana, den Botanischen Gärten auf Malta, dort eingeführt. Innerhalb weniger Jahrzehnte breitete sich die Art auf Malta, dann im restlichen Mittelmeergebiet und sogar die Atlantikküste Europas entlang bis in den Süden von Devon aus, wo sie seither naturalisiert ist. Ebenso ist sie auf den Kanarischen Inseln, Azoren und Madeira eingebürgert. In Malta hat sich die parasitische Sommerwurz Orobanche ramosa subsp. mutelii auf den Nickenden Sauerklee als Wirt spezialisiert. Die Pflanze kann Bestände des Nickenden Sauerklees in wenigen Wochen vollständig vernichten [3].[4]
Als Standort bevorzugt die Art vor allem Kulturland, besonders unter Baumkulturen. Zur Blütezeit ist der Nickende Sauerklee gebietsweise bestimmender Teil des Landschaftsbildes.
Literatur
- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Was blüht am Mittelmeer?. 4. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-10211-4.
- Adalbert Hohenester, Walter Welss: Exkursionsflora für die Kanarischen Inseln. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3466-7.
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage, Nachdruck, Birkhäuser, Basel 1996. ISBN 3-937872-16-7.
- ↑ Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Die Kosmos-Mittelmeerflora. Kosmos Naturführer, 3. Auflage, 1999. ISBN 3-440-07803-5.
- ↑ Hans Christian Weber, Bernd Kendzior: Flora of the Maltese Islands - A Field Guide, 2006, ISBN 3-8236-1478-9, S. 248
- ↑ P.J. Schembri, E. Lanfranco: Introduced species in the Maltese Islands. In: A.E. Baldacchino, A. Pizzuto, (Hrsg.): Introduction of alien species of flora and fauna. [Proceedings of a seminar held at Qawra, Malta, 5 March 1996], pp. 29-54, 1996, Floriana, Malta, Environment Protection Department
Weblinks
Commons: Nickender Sauerklee – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Steckbrief bei Michael Becker
- Umfassende Beschreibung mit Fotos (englisch) bei The Nature Conservancy
Wikimedia Foundation.