Nicolas Saunderson

Nicolas Saunderson
Nicholas Saunderson (1682–1739)

Nicholas Saunderson (* Januar 1682 in Thurlston bei Penniston, Yorkshire[1]; † 19. April 1739) war ein englischer Mathematiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Saunderson wurde als ältester Sohn eines Beamten geboren. Er erblindete mit einem Jahr, weil er an Pocken erkrankte und verlor in Folge auch seine Augen. Für einen blinden Buben war es damals nicht leicht, eine gute Ausbildung zu bekommen. Er konnte nur aus Büchern lernen, wenn ihm jemand vorlas. Trotzdem war er ein sehr guter Schüler. Saunderson besuchte die mittlere Schule in Penniston, wo er sich vor allem mit Sprachen beschäftigte, doch auch Mathematik interessierte ihn sehr. Unterstützt von seinem Vater wurde er ein guter Musiker und Mathematiker. Mit 18 Jahren lernte er die Mathematiker William West und Nattleton kennen, die ihm Algebra und Geometrie beibrachten.

Langsam musste Saunderson auch daran denken, selbst Geld zu verdienen, also zog er 1707 nach Cambridge, wo er als Lehrer arbeiten wollte. Er wurde als Vortragender von seinen Kollegen sehr unterstützt und beeindruckte alle mit seinem Fachwissen. Die Kollegen William Whiston und Roger Cotes wurden ihm gute Freunde und Ansprechpartner. Alle drei waren Anhänger von Newtons Theorien und Saunderson bekam sogar die Möglichkeit, Isaac Newton persönlich zu treffen. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen bekam Saunderson den Magistertitel.

1711 wurde Saunderson zum Professor der Mathematik auf dem Lucasischen Lehrstuhl an der Universität Cambridge ernannt. 1728 wurde ihm der Titel Doktor der Rechte verliehen. 1736 wurde er zum Mitglied („Fellow“) der Royal Society gewählt.

Saunderson heiratete im Jahr 1723 die Tochter eines Rektors und zog mit ihr in ein Haus. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Dennoch war er unermüdlich, was seine Arbeit betraf. Man sagt, dass er seiner Arbeit erlegen ist, da er keinen gesunden Lebenswandel hatte. Er wurde in Boxrorth bestattet.

Leistungen

Ein Werk über Algebra von Saunderson erschien erst nach seinem Tod. Saunderson hinterließ außerdem viele Materialien und Skripten, die er zum Unterrichten verwendet hatte. Auch eine Rechenmaschine für Blinde zählte zu seinen Erfindungen. Ein Nachbau ist im Museum für Blindenwesen in Wien zu sehen.

Literatur

  • Alexander Mell: Encyklopädisches Handbuch des Blindenwesens. Witwe & Sohn Verlag, Wien und Leipzig 1900

Belege

  1. Siehe Eintrag im Archiv der Royal Society (englisch).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Saunderson — Sunderson ist der Name von Kevin Saunderson (* 1964), US amerikanischer Produzent und DJ Edward James Saunderson (1837–1906), irischer Politiker Nicolas Saunderson (1682–1739), englischer Mathematiker Diese Seite ist eine Begriffs …   Deutsch Wikipedia

  • Nicholas Saunderson — (Thurlstone, Yorkshire,1682 Cambridge,1739), fue un científico y matemático inglés. Cuando tenía sólo un año, perdió la vista debido a la viruela. A pesar de esto, logró aprender latín, francés, griego, y estudió matemáticas. También aprendió a… …   Wikipedia Español

  • Lucasischer Lehrstuhl — Der Lucasische Lehrstuhl für Mathematik ist ein von dem Parlamentsvertreter im englischen Unterhaus Henry Lucas im Jahr 1663 gestifteter Lehrstuhl an der Universität Cambridge. Lucas stiftete der Universität Cambridge Landbesitz, um den Lehrstuhl …   Deutsch Wikipedia

  • Lukasischer Professor — Der Lucasische Lehrstuhl für Mathematik ist ein von dem Parlamentsvertreter im englischen Unterhaus Henry Lucas im Jahr 1663 gestifteter Lehrstuhl an der Universität Cambridge. Lucas stiftete der Universität Cambridge Landbesitz, um den Lehrstuhl …   Deutsch Wikipedia

  • Lucasischer Lehrstuhl für Mathematik — Der Lucasische Lehrstuhl für Mathematik (Lucasian Professorship of Mathematics) ist ein Lehrstuhl an der Universität Cambridge. Er gilt als einer der prestigereichsten Lehrstühle an einer Universität. Er wurde von Henry Lucas (um 1610–1663),… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sau — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Denis Diderot — Diderot redirects here. For the lunar impact crater, see Diderot (crater). Denis Diderot Diderot by Louis Michel van Loo, 1767 Full name Denis Diderot Born 5 October 1713(17 …   Wikipedia

  • Festival de techno — Techno Techno Origines stylistiques House Electro industrielle New wave Soul Funk Origines culturelles …   Wikipédia en Français

  • Musique techno — Techno Techno Origines stylistiques House Electro industrielle New wave Soul Funk Origines culturelles …   Wikipédia en Français

  • Techno — Origines stylistiques House Electro industrielle New wave Soul Funk Origines culturelles …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”