- Nicolau Lobato
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Nicolau dos Reis Lobato (* 7. Dezember 1952 in Bazartete/Portugiesisch-Timor; † 31. Dezember 1978 Mindelo), Turiscai/Osttimor[1]) war ein Politiker und Freiheitskämpfer aus Osttimor.
Lobato lebte in Bazartete bis er zur Ausbildung nach Dare ging. Später wurde er Lehrer in Dili.
Lobato war 1974 Mitbegründer der FRETILIN und zunächst ihr Vizepräsident. Im August 1975 spielte Lobato eine entscheidende Rolle beim Sieg der FRETILIN im Machtkampf gegen die UDT. Sein jüngerer Bruder José Lobato kam bei den Kämpfen ums Leben. Am 28. November 1975 rief die FRETILIN die Unabhängigkeit der Demokratischen Republik Osttimor von Portugal aus. Francisco Xavier do Amaral wurde erster Präsident, Lobato erster Premierminister.
Ab dem 7. Dezember 1975 besetzten indonesische Truppen Osttimor. Lobatos Frau Isabel wurde am Hafen von Dili getötet als sie ihren Sohn beschützte. Lobato ging in den Untergrund und organisierte den Guerillakampf. Auf dem FRETILIN-Kongress vom Mai 1976 in Soibada wurde Lobato offiziell zum militärischen Kommandant erhoben. Von September 1977 an bis zum 31. Dezember 1978 war Lobato Vorsitzender der FRETILIN und nominell Präsident der Demokratischen Republik Osttimor. Amaral war wegen Meinungsverschiedenheiten über das Vorgehen gegen die indonesische Besatzung von der FRETILIN abgesetzt worden. Bis Dezember 1978 wurden die Basen der Widerstandsbewegung von der indonesischen Armee weitgehend zerstört und über 80 % der FRETILIN-Kämpfer getötet. Lobato wurde bei der Operation Einkreisung durch eine Kugel am Bein verletzt und kurz darauf von den Indonesiern am 31. Dezember 1978 in Mindelo bei Turiscai gestellt. Mit den Worten „meine letzte Kugel ist mein Sieg“ erschoss sich Lobato selbst, bevor er gefangen genommen werden konnte. Andere Quellen berichten Lobato sei von den indonesischen Streitkräften getötet worden. Auch 13 weitere Geschwister Nicolau Lobatos starben im Guerillakrieg gegen die Indonesier. Überlebt hat Nicolaus Bruder Rogerio Lobato, der unter Marí Alkatiri Innenminister des wieder unabhängigen Osttimors war (2002-2006). Lúcia Lobato, eine jüngere Cousine, ist seit 2007 Justizministerin in der Regierung Xanana Gusmão.
Nicolau dos Reis Lobato gilt für die Osttimoresen, egal welcher politischen Richtung, als Volksheld. Nach ihm wurde der neue internationale Flughafen Dilis Presidente Nicolau Lobato International Airport benannt. Ebenso das Nicolau Lobato Trainingszentrum nahe Metinaro in dem das 2. Bataillon der Verteidigungskräfte Osttimors stationiert ist.
Einzelnachweise
Siehe auch
Francisco Xavier do Amaral (1975–1977) | Nicolau dos Reis Lobato (1977-1978) | Xanana Gusmão (2002–2007) |
José Ramos-Horta (seit 2007)Nicolau dos Reis Lobato (1975–1977) | António Mau Lear Duarte Carvarino (1977–1979) |
Marí Bin Amude Alkatiri (2002–2006) | José Ramos-Horta (2006–2007) | Estanislau da Silva (2007) | Xanana Gusmão (seit 2007)Rogerio Lobato (1975?) | Nicolau dos Reis Lobato (Mai 1976 – 31. Dezember 1978 †) | Xanana Gusmão (1981 – 20. November 1992) | Ma'huno Bulerek Karathayano (1992 – 5. April 1993) | Nino Konis Santana (April 1993 – 11. März 1998 †) | Taur Matan Ruak (1998 – 1. Februar 2001)
Personendaten NAME Lobato, Nicolau dos Reis ALTERNATIVNAMEN Lobato, Nicolau KURZBESCHREIBUNG osttimoresischer Politiker GEBURTSDATUM 7. Dezember 1952 GEBURTSORT Bazartete, Portugiesisch-Timor STERBEDATUM 31. Dezember 1978 STERBEORT Mindelo, Turiscai, Osttimor
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