Niederissigheim

Niederissigheim
Niederissigheim
Wappen von Niederissigheim
Koordinaten: 50° 12′ N, 8° 56′ O50.1938888888898.9313888888889114Koordinaten: 50° 11′ 38″ N, 8° 55′ 53″ O
Höhe: 114 m
Einwohner: 3.095 (1996)

Niederissigheim ist ein Stadtteil der Stadt Bruchköbel im hessischen Main-Kinzig-Kreis mit ca. 4.000 Einwohnern. Das Dorf ist über ein Gewerbegebiet mit der Kernstadt von Bruchköbel verbunden.

Im Ortskern befindet sich die evangelische Kirche. Daneben steht das Pfarrhaus und das evangelische Gemeindezentrum.

Am Ortsausgang Richtung Oberissigheim liegt der Fußballplatz und die Mehrzweckhalle.

Evangelische Kirche in Niederissigheim, erbaut 1735-38.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Niederissigheim liegt nördlich von Hanau zwischen Schöneck und Erlensee.

Bildung

In Niederissigheim gibt es zwei Kindertagesstätten.

Geschichte

Der Ortsname wird erstmals um 850 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Fulda erwähnt und als Osingeheim angegeben. Ursprünglich lag diese Siedlung in einem flachen Tal, das vom Krebsbach durchflossen wird. Durch immer wiederkehrende Überschwemmungen verlegten die Bewohner teilweise ihre Gehöfte auf die angrenzenden Hügel, sodass zwei unabhängige Dörfer Nieder- und Oberissigheim entstanden.

Im Jahr 1567 tauchte der Name Niederissigheim in seiner heutigen Schreibweise erstmals in einer Urkunde auf. Der Dreißigjährige Krieg brachte, wie in allen Orten, großes Leid über die Bevölkerung von Niederissigheim. Während dieser Zeit kam fast die Hälfte der Einwohner des Ortes ums Leben. Der Ort wurde fast ganz zerstört und nach der Lamboyschen Belagerung Hanaus kehrten die geflüchteten Einwohner zurück und bauten das Dorf wieder auf. Im Jahre 1738 konnte der neue Bau der Kirche eingeweiht werden. In den folgenden Jahren berichtet die Chronik über eine ruhige Entwicklung des Ortes. 1866 kam Niederissigheim zu Preußen. Das Ende des 2. Weltkrieges brachte auch für Niederissigheim tiefgreifende strukturelle Veränderungen. Viele Heimatvertriebene fanden in dieser Gemeinde eine neue Heimat. Damit ging aber auch die Struktur eines reinen Bauerndorfes endgültig verloren. Niederissigheim wurde zur Wohnsitzgemeinde. Im Zuge der hessischen Landreform erfolgte am 1. Januar 1972 die Eingemeindung nach Bruchköbel.

Einwohnerentwicklung

  • 1632[1]: 20 Familien
  • 1707: 19 Familien
  • 1754: 24 Familien = 135 Einwohner

Wappen

Wappen von Niederissigheim

Erst ab 1920 gab es für die Gemeinden in dieser Gegend die Möglichkeit ein Wappen zu führen. Von diesem Recht machten aber nur größere Gemeinden Gebrauch. In den Fünfzigerjahren ermunterte die hessische Landesregierung die Gemeinden sich um ein Wappen zu bemühen und bot dafür die Unterstützung des Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden an. Als Vorlage für das Wappen von Niederissigheim, wie auch der anderen Ortsteile, verwendete man das alte Ortsgerichtssiegel: in Blau zwischen zwei silbernen Lilien das goldene Gemerke "N". Dabei kommt der Ausdruck Gemerk von "merken". Man verwendete in den Ortsgerichtssiegeln einfache Ortszeichen zum Kennzeichnen von Gegenständen, im Falle von Niederissigheim den Anfangsbuchstaben "N". Die Lilien sind nur schmückendes Beiwerk und haben keine geschichtliche Bedeutung.

Verkehr

Nächster Bahnhof: Bruchköbel an der Bahnstrecke Friedberg–Hanau.

An den ÖPNV ist Niederissigheim durch die Bus-Linie MKK 33 (Hanau-Bruchköbel-Niederissigheim-Oberissigheim) der Hanauer Straßenbahn AG und weitere Bus-Linien des RMV angebunden.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Immer am Fastnachtssonntag findet ein großer Karnevalsumzug durch den Ort statt.
  • Immer Ende März / Anfang April findet das Musikalische Schlachtfest der Freiwilligen Feuerwehr statt.
  • Immer an Fronleichnam findet der Grilltag und Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr statt.
  • Kartoffelfest (alle 2 Jahre im Herbst)
  • Kerb drittes Oktoberwochenende
  • Almabtrieb
  • Sonnwendfeuer

Wirtschaft

Bekannt ist Niederissigheim auch durch die Wurst- und Fleischwarenfabrik Eidmann, welche hessenweit Kunden hat. Im Gewerbegebiet ist unter anderem die Firma Gerhard Denecke angesiedelt, die mit Frischeprodukten handelt. In der ganzen Region bekannt ist die Kelterei Walther, die noch selbst Apfelsaft und -wein herstellt.

Literatur

  • Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926 S. 264.
  • Niederissigheim, Gem. Bruchköbel, in: Historisches Ortslexikon www.lagis-hessen.de (Stand: 16. April 2010)

Einzelnachweise

  1. In den Jahren 1632, 1707 und 1754 wurde in der Grafschaft Hanau die Zahl der Einwohner ermittelt. Die Zahlen sind hier wiedergegeben nach Erhard Bus: Die Folgen des großen Krieges – der Westen der Grafschaft Hanau-Münzenberg nach dem Westfälischen Frieden. In: Hanauer Geschichtsverein: Der Dreißigjährige Krieg in Hanau und Umgebung = Hanauer Geschichtsblätter 45 (2011), ISBN 978-3-935395-15-9 (formal falsche ISBN), S. 277-320 (289ff.)



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