Nisâmi

Nisâmi
Nezami

Nezāmi (auch: Nizami) (persischنظامی گنجوی‎ - Neẓāmī-e Gandschawī; kurdisch: Nîzamî Gencewî, نیزامی گه‌نجه‌وی; aserbaidschanisch: Nizami Gəncəvi, eigentlicher Name: Elyās ebn-e Yūsef, vollständiger Name: Neẓām ad-Dīn Abū Muhammad Elyās ibn Yusūf ibn Zakī ibn Mu'ayyid; * um 1141 in Gəncə (Aserbaidschan); † 1205 oder 1209) war ein bedeutender Vertreter der persischsprachigen Literatur seiner Zeit.

Nezāmi wurde früh zum Waisenkind. Er wurde daher von seinem Onkel mütterlicherseits Chwadscha Umar aufgezogen. Seine Mutter Ra'isa war Kurdin[1][2]. Von seinem Vater Yusūf wird angenommen, dass dessen Familie aus Qom[2] stammte. Nezāmi heiratete dreimal.

Nezāmi war ein Günstling der damals in Aserbaidschan herrschenden Seldschukenfürsten. Über sein Leben, das er bis auf eine Reise in seiner Geburtsstadt Gəncə verbrachte, ist wenig bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Werke

Nezāmis Hauptwerk ist das Chamse („Fünf“) oder „die fünf Schätze“, das aus fünf Epen besteht:

  • Machzan ol-Asrār ( ‏مخزن الاسرار‎ )
    „Der Schatz der Geheimnisse“, ein didaktisches Gedicht.
  • Chosrou und Schirin ( ‏خسرو و شيرين‎ )
    Ein romantisches Epos, das die Liebe des persischen Königs Chosrou zur Schirin zum Gegenstand hat.
  • Laili und Madschnun ( ‏ليلى و مجنون‎ )
    Romantisches Epos die Liebe des Madschnun zur schönen Leila besingend.
  • Eskandar-Nāme ( ‏اسكندر نامه‎ )
    „Das Alexander-Buch“, eine sagenhaft ausgeschmückte Geschichte Alexanders des Großen in zwei Teilen, einem mehr epischen und einem didaktischen, in der u.a. auch die Weisheit des Eroberers gepriesen wird.
  • Haft Peykar ( ‏هفت پيكر‎ )
    „Die sieben Bildnisse“ oder „Die sieben Schönheiten“, eine Sammlung von sieben Novellen in poetischer Form, darunter die durch Gozzi und Schiller bekannte Erzählung von Turandot.

Daneben verfasste Nezāmi noch einen Diwan mit Oden und Gedichten, der 28000 Distiche enthalten soll.

Ausgaben

  • Die sieben Geschichten der sieben Prinzessinnen. Manesse, Zürich 2002. ISBN 3717513168
  • Das Alexanderbuch. Iskandarname. Manesse, Zürich 1991. ISBN 3717518100
  • Chosrau und Schirin. Übers. v. Johann Christoph Bürgel. Manesse, Zürich 1980. ISBN 371751590X
  • Peter J. Chelkowski: Mirror of the Invisible World. Tales from the Khamseh of Nizami. The Metropolitan Museum of Art, New York NY 1975. ISBN 0-87099-142-6

Einzelnachweise

  1. V. Minorsky, Studies in Caucasian History, Cambridge University Press, 1957. pg 34:“The author of the collection of documents relating to Arran Mas’ud b. Namdar (c. 1100) claims Kurdish nationality. The mother of the poet Nizami of Ganja was Kurdish (see autobiographical digression in the introduction of Layli wa Majnun). In the 16th century there was a group of 24 septs of Kurds in Qarabagh, see Sharaf-nama, I, 323. Even now the Kurds of the USSR are chiefly grouped south of Ganja. Many place-names composed with Kurd are found on both banks of the Kur”
  2. a b V.Minorsky: "review of G. H. Darab translation of Makhzan al-Asrar" 1945 Minorsky, BSOAS., 1948, xii/2, 441-5):"Whether Nizami was born in Qom or in Ganja is not quite clear. The verse (quoted on p. 14): “I am lost as a pearl in the sea of Ganja, yet I am from the Qohestan of the city of Qom “, does not expressly mean that he was born in Qom. On the other hand, Nizami’s mother was of Kurdish origin, and this might point to Ganja where the Kurdish dynasty of Shaddad ruled down to AH. 468; even now Kurds are found to the south of Ganja."

Weblinks


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